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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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befreit, abgewandt, entäußert, den Dauergedanken entlassen hat, hat der Vollendete schlechthin gültig gesprochen: ›Binnen kurzem wird es mit dem Vollendeten zur Erlöschung kommen: heute über drei Monate wird der Vollendete zur Erlöschung eingehn.‹ Daß aber der Vollendete dieses Wort, um am Leben zu bleiben, wieder zurücknehmen sollte: das gibt es nicht. – Laß' uns, Anando, nach dem Großen Walde aufbrechen, zur Halle der Einsiedelei, dahin wollen wir gehn.«
    »Wohl, o Herr«, sagte da aufmerksam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen. Da ist denn der Erhabene mit dem ehrwürdigen Anando nach dem Großen Walde, zur Halle der Einsiedelei hingewandert. Dort angelangt wandte sich der Erhabene an den ehrwürdigen Anando:
    »Gehe du, Anando: soviel da Mönche um Vesali her sich aufhalten, alle die laß' in der Halle des Vorhauses sich einfinden.«
    »Ja, o Herr«, sagte da gehorsam der ehrwürdige Anando zum Erhabenen; und soviel der Mönche um Vesali her sich aufhielten, alle die hieß er in der Halle des Vorhauses sich einfinden, kehrte dann zum Erhabenen zurück, begrüßte den Erhabenen ehrerbietig und stand beiseite. Beiseite stehend sprach nun der ehrwürdige Anando zum Erhabenen also:
    »Versammelt, o Herr, ist die Jüngerschaft: wie es nun, o Herr, dem Erhabenen belieben mag.«
    Da begab sich nun der Erhabene nach der Halle des Vorhauses hin und nahm, dort angelangt, auf dem angebotenen Sitze Platz. Dann wandte sich der Erhabene an die Mönche:
    »Darum aber, ihr Mönche, habt ihr die Dinge, die von mir zur Durchschauung euch aufgewiesen wurden, wohl zu bewahren, zu behüten, zu üben und zu pflegen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehme, lange bestehn kann, daß es vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen. Was sind das aber, ihr Mönche, für Dinge, die von mir zur Durchschauung euch aufgewiesen wurden, die ihr da wohl zu bewahren, zu behüten, zu üben und zu pflegen habt, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehme, lange bestehn kann, daß es vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen? Als wie da sind: die vier Pfeiler der Einsicht, die vier gewaltigen Kämpfe, die vier Machtgebiete, die fünf Fähigkeiten, die fünf Vermögen, die sieben Erweckungen, der heilige achtfältige Weg. Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die von mir zur Durchschauung euch aufgewiesen wurden, die ihr da wohl zu bewahren, zu behüten, zu üben und zu pflegen habt, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehme, lange bestehn kann, daß es vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.«
    Dann hat der Erhabene zu den Mönchen gesagt:
    »Wohlan denn, ihr Mönche, laßt euch gesagt sein: schwinden muß jede Erscheinung, unermüdlich mögt ihr da kämpfen; binnen kurzem wird es mit dem Vollendeten zur Erlöschung kommen: heute über drei Monate wird der Vollendete zur Erlöschung eingehn.«
    Also sprach der Erhabene. Als der Willkommene das gesagt hatte, sprach fernerhin also der Meister:
     
    »Zarte Jugend, rauhes Alter,
    Ob nun töricht, oder weise,
    Ob es Arme sind, ob Reiche:
    Todesuntertan ist alles.
     
    Wie des Hafners Töpferware,
    Vielgeformte Tongefäße,
    Große Krüge, kleine Schalen,
    Ob gebrannt schon, ungebrannt noch:
    Alle doch zerbrechen endlich;
    Unser Dasein ist nicht anders.«
     
    Ferner aber sprach noch also der Meister:
     
    »Mein Tagewerk ist abgereift,
    Zur Neige senkt mein Leben sich:
    Von euch nun scheidend geh' ich hin,
    In eigne Zuflucht eingekehrt.
     
    Seid unermüdlich, klar bewußt,
    Ihr Mönche, tugendecht bewährt:
    Geeinigt innen, recht gesinnt,
    Laßt euch das Herz behütet sein.
     
    In solcher Lehre, solcher Zucht
    Wer unermüdlich ausbeharrt:
    Geburtenwandel bald entflohn
    Zu Ende wirkt er alles Weh.«
     
    Ende des dritten Berichtes
     
Vierter Bericht
     
    Da hat denn der Erhabene eines Morgens sich gerüstet, Mantel und Schale genommen und den Weg nach Vesali beschritten, um Almosenspeise. In der Stadt von Haus zu Haus tretend kehrte der Erhabene mit den erhaltenen Brocken zurück, nahm das Mahl ein, ließ einen Elefantenblick über Vesali hingleiten und wandte sich nun an den ehrwürdigen Anando:
    »Dies wird, Anando, das letzte Gesicht des Vollendeten gegen Vesali gewesen sein. Laß' uns, Anando, nach dem Krämerdorfe aufbrechen, dahin wollen wir

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