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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Kopf.
    Paul stand mit dem Rücken zu seinem Auto und wandte mir die rechte Seite zu. Er hielt eine Pistole in der Hand und redete auf Martin ein. Ich sah, wie seine Lippen sich bewegten, hören konnte ich ihn nicht. Martin hielt den Kopf schräg gelegt und hörte ihm zu.
    Keine Waffe. Ich hatte keine Waffe.
    Ich konnte nicht losstürzen und Paul einfach umwerfen, dazu bot sich mir zwischen meinem Grabmal und der Position der beiden Männer zu wenig Deckung. Paul würde mich kommen sehen. Ob er auf mich schießen würde, wenn er mich sah?
    Vielleicht ja, vielleicht nein. Meiner Theorie nach liebte mich der Mann ja. Was war aber, wenn er erst auf mich schoss und dann, weil Martin es nicht schaffte, ihm die Pistole zu entreißen, auch noch auf meinen Mann? So rettete ich weder ihn noch mich.
    Nein, ich musste Paul richtig verletzen.
    So helfe mir Gott, das wollte ich auch.
    Aber ich hatte nichts, nur meine Hände! Damit konnte ich gegen einen Mann wie Paul bestimmt nicht genug ausrichten.
    Moment. Das Messer! Was, wenn es immer noch in Pauls Auto lag? Der Gedanke erstrahlte in meinem Kopf wie ein wunderschönes Feuerwerk.
    Das leider allzu schnell verglühte. Diese Idee war dumm. Aber mehr hatte ich nicht! Also schlich ich mich an den Wagen heran, immer so, dass Paul mich nicht sehen konnte, obwohl mir mein Plan, je mehr ich darüber nachdachte, immer schlechter erschien. Andererseits, wo hätte er das Messer denn sonst lassen sollen? Wann hätte er es entsorgen können? Während man uns alle im Gemeindezentrum durchsucht hatte, hatte er es im Wagen lassen müssen. Auch heute Morgen, als er ja höchstwahrscheinlich mit den anderen Kollegen auf der Polizeiwache gewesen war (immerhin gab es den Überfall auf einen Kollegen aufzuklären), hatte er es nicht aus dem Wagen holen können. Während des Beerdigungsgottesdienstes oder auf dem Friedhof hatte erst recht keine Möglichkeit bestanden, unauffällig ein Taschenmesser beiseite zu schaffen. Mehr und mehr wurde mir klar, dass unsere Rettung nur von einer Frage abhing: War Paul am Vorabend beim Nachhausekommen zu erschöpft gewesen, um das Messer aus seinem Auto zu holen und sämtliche Spuren zu entfernen, oder nicht?
    Paul hatte so geparkt, dass sein Auto auf der schmalen Auffahrt mit der Nase gen Süden zeigte. Ich musste mich also auf der Beifahrerseite anschleichen und hoffen, dass die Tür dort nicht verriegelt war. Die ganze Zeit traute ich mich kaum, zu Paul und Martin hinüberzusehen. Da gab es zu viel, das ich fürchtete. Mit ansehen zu müssen, wie Martin erschossen wurde, das wäre das Schlimmste. Aber ich hatte auch Angst davor, Martin könne mich entdecken, meinen Blick auffangen und sich das anmerken lassen. Dann würde Paul sich natürlich umdrehen und mich ebenfalls sehen. Pauls Stimme, inzwischen gut verständlich, ergoss sich in einer ununterbrochenen Hasstirade. Ich versuchte, sie auszublenden, während ich mich immer näher ans Auto heranschlich.
    Irgendwann ging mir die Deckung aus. Ich hatte alles genutzt, das mir geboten wurde, einschließlich Early Lawrences Engel. Aber jetzt musste ich die Auffahrt überqueren, die innerhalb des Friedhofsgeländes eine Acht bildete. Ich zog die Schuhe aus, damit meine Schritte auf dem Kies nicht knirschten, und riskierte einen Blick. Ich hatte mich so nahe herangeschlichen, dass ich jetzt fast unmittelbar hinter Paul war. Martins Blick ruhte konzentriert auf seinem Gegenüber. Ich hätte nicht sagen können, ob er meine Anwesenheit spürte oder nicht.
    Es ging nicht anders, ich musste es wagen. Noch einmal tief Luft geholt, dann traute ich mich ins Freie. Ein Schritt auf Kies, noch einer, dann stand ich auch schon wieder auf weichem Gras, und bis zur Beifahrertür des Autos war es nicht mehr weit.
    Als die Tür endlich vor mir lag, war ich so mit den Nerven am Ende, dass meine Augen kaum noch etwas sahen. Ich musste sie zwingen, mir zu gehorchen, musste sie zwingen, hinzusehen.
    Die Tür war nicht verriegelt.
    Dem Herrgott sei Dank! Entschlossen packte ich den Griff und sah kurz zu den beiden Männern hinüber. Ich fixierte Pauls Rücken, um ja nicht über seine Schultern hinweg Martin ansehen zu müssen. Es half, dass Paul ein oder zwei Zentimeter größer war als mein Mann. Auf keinen Fall wollte ich Martins Gesicht sehen, wollte nicht mitbekommen, wie sich das Wissen um meine Anwesenheit darin widerspiegelte. Er durfte nicht ahnen, dass ich hier war, und das würde er auch nicht, wenn ich es nur genug wollte!

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