Aus heiterem Himmel (German Edition)
sehr genau, was sie vom Leben wollte. Das war schon immer so gewesen. Und zu ihrem Lebensziel gehörte es nicht, einen Mann zu haben. Sex spielte für sie keine große Rolle. Sex nicht und romantische Gefühle auch nicht.
Ihr Lebensweg lag klar vor ihr. Sie war ihm bisher gefolgt, und das würde sie auch weiterhin tun. Sie wollte eine ausgezeichnete Ärztin sein und in der Chirurgie neue Wege gehen. Und in erster Linie wollte sie Menschenleben retten.
Über ihr eigenes Leben wollte sie nicht allzu sehr nachdenken.
Andererseits konnte sie nicht leugnen, dass Ty etwas in ihr auslöste. Er weckte ihre Sehnsucht nach Nähe. So etwas ließ sie nur ungern zu, denn dadurch wurde sie verletzlich.
Dagegen brauchte Ty sie nicht einmal zu berühren, damit sie sich nach ihm sehnte. Er brauchte sie nur anzusehen, und schon fing ihr Puls an zu rasen. Dafür sollte sie Ty hassen, und das erst recht, als er ihr die Arme um den Nacken legte. Noch während sie den Kopf zurücklegte, um seinen Kuss voller Hingabe zu erwidern und zu vertiefen, empfand sie Wut auf Ty, weil er sie so schwach machte.
Sie konnte sich nicht erklären, wieso ihr Körper so intensiv auf ihn reagierte. Diese Leidenschaft war verzehrend, dabei vertraute sie Ty noch nicht einmal. Das Ganze kam völlig ungeplant.
Nicole fuhr mit den Fingern über die sexy Tätowierung an seinem Oberarm, und Ty strich über ihren Rücken. Wie im Fieber zerzauste sie sein kurzes Haar und hielt seinen Kopf fest, während er sie küsste. Stöhnend presste er sich an sie.
“Das ist verrückt”, stieß sie atemlos aus.
“Ja.” Seine Stimme klang tief und verlangend.
Ty schob beide Hände unter ihr T-Shirt und streichelte ihren nackten Rücken. Immer wieder küsste er ihre Lippen und erfüllte sein Versprechen. Nicole vergaß alles, was an diesem Tag geschehen war. Sie vergaß den Stress und sogar ihren Namen.
Dann kam sie sekundenlang wieder zu Besinnung und wollte sich von Ty lösen. Sie sagte sich, dass sie sich von Anfang an auf diese Umarmung nicht hätte einlassen dürfen. Nun klebte sie fast an seinem halb nackten Körper und konnte ihm gar nicht nah genug kommen.
Hör auf damit, befahl sie sich.
Stattdessen fuhr sie fort, ihn ebenso hingebungsvoll wie verlangend zu küssen. Sie drang mit der Zunge in seinen Mund vor und strich mit den Fingerspitzen über seine glatte, muskulöse Brust. Seine festen warmen Muskeln zu fühlen ließ sie heftig erschauern. Sie klammerte sich an Tys Schultern, als wäre er das einzig Solide in einer schwankenden Welt.
Er hörte nicht auf, mit beiden Händen ihren Körper zu streicheln. Mit den Daumen reizte er die empfindsame Haut unterhalb ihres Bauchnabels. Die Knie wurden ihr weich, dagegen waren ihre Brustspitzen vor Erregung so hart und sensibel, dass sie jede Bewegung ihres T-Shirts merkte. Es kam ihr so vor, als würde Ty bereits ihre Brüste liebkosen.
Doch das hatte er noch nicht getan, dabei sehnte sie sich unbändig danach. Sie begehrte diesen Mann wahnsinnig, und es erschreckte sie nicht einmal mehr.
Da ertönte plötzlich ein leises Ping, wie ein Weckton. Der Monitor von Tys Computer hatte sich wieder angeschaltet. Bei dem Geräusch wurde es Nicole sehr bewusst, dass sie in Tys Haus stand, sich an ihn schmiegte und ihn förmlich anflehte, etwas zu tun, was sie vom Verstand her eigentlich gar nicht tun wollte.
“Dein Computer ruft.” Verdammt, war das ihre Stimme, die so zittrig klang?
Ty hob den Kopf und blickte Nicole so benommen vor Begehren an, dass sie sich fast wieder an ihn geschmiegt hätte.
“Wie bitte?”, murmelte er.
Sie löste sich aus seiner Umarmung, damit sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, und trat einen Schritt zurück. Wie konnte ein einziger Kuss sie bloß dermaßen aus dem Gleichgewicht bringen!
Wenn dieser Mann seine Verführungskünste spielen ließ, dann war sie ihm einfach nicht gewachsen. Dagegen gab es nur ein einziges Mittel: Sie musste sich von ihm fernhalten. Punktum.
“Dein Computer”, wiederholte Nicole und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als würde ihr die Berührung von Tys Mund fehlen. “Er ruft dich.”
Ty brauchte eine Weile, bis er das begriffen hatte, denn er war viel zu hingerissen davon, wie Nicole mit der Zungenspitze ihre Unterlippe leckte. Schließlich wandte er den Kopf und blickte zu seinem Monitor.
Nicole fiel auf, wie angestrengt Ty atmete. Ihr fiel jede Einzelheit an ihm auf, als wären all ihre Sinne auf ihn ausgerichtet. Seine nackte
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