Aus lauter Liebe nach New York
zugeben.
Nachdem sie die Vorspeise gegessen hatte, stocherte sie lustlos in dem Hauptgericht herum. Sie verzichtete auf den Nachtisch und bestellte sich einen Kaffee.
„Ich habe mich noch gar nicht bei dir bedankt", sagte sie ruhig, während sie Zucker in das schwarze Gebräu gab.
„Wofür genau willst du dich bedanken?"
Ja, wofür? überlegte sie. Dass er ihr zu Hilfe gekommen war? Dass er seine Termine verschoben und nach Sydney zurückgeflogen war? Dass sie für ihn wichtiger gewesen war als seine Geschäftsabschlüsse?
„Dafür, dass du dich um meine Sicherheit gekümmert hast." Nein, das habe ich völlig falsch ausgedrückt, dachte sie. „Es war sehr freundlich von dir."
Jace dachte über die Bemerkung nach. „Ich glaube, freundlich ist der falsche Ausdruck", antwortete er dann.
„Hoffentlich hat es dir nicht zu viele Unannehmlichkeiten bereitet."
„Du bist sehr höflich", stellte er spöttisch fest. „Morgen früh fliege ich nach Brisbane, morgen Nachmittag an die Goldküste. Am Abend komme ich zurück."
„Und wann fliegst du nach New York?" Rebekah konnte sich die Frage nicht verbeißen, sie wollte es unbedingt wissen.
„Sonntag."
Dann blieben ihnen nur noch wenige Tage. Rebekah hatte das Gefühl, eine Welt würde für sie zusammenbrechen. Schon bald wäre er weg, und der Gedanke, dass er nicht mehr in ihrer Nähe sein würde, beunruhigte sie mehr, als sie sich eingestehen wollte.
Wieso steckte sie so voller Widersprüche? Zuerst hatte sie sich tagelang dagegen gewehrt, ihn überhaupt an sich heranzulassen. Und jetzt wünschte sie, er würde nicht nach New York zurückfliegen. Das machte keinen Sinn. Sie verstand sich selbst nicht mehr.
Plötzlich überkam sie ein Gefühl der Leere. Sie schob den Kaffee weg, sie würde jetzt keinen einzigen Schluck mehr hinunterbekommen.
Jace entgingen nicht die Emotionen, die sich in ihrem Gesicht spiegelten. Sie war ungemein schön, anmutig und liebreizend. Ahnte sie, wie leicht sie zu durchschauen war?
„Bist du fertig?" Er wartete nicht auf ihre Antwort, sondern winkte den Kellner herbei, um zu bezahlen. Dann nahm er Rebekah an die Hand und ging mit ihr zum Auto.
„Ich setze dich vor dem Hotel ab", verkündete sie, als sie in Richtung Double Bay fuhren.
„Weshalb?"
„Weil ich morgen früh vor fünf Uhr auf dem Großmarkt sein muss und etwas Schlaf brauche", erwiderte sie.
„Okay, ich kann ja bei dir schlafen, ohne dass wir Sex haben", entgegnete Jace gelassen.
„Ich bin der Meinung ..."
Er drehte sich zu ihr um. „Du brauchst nur offen und ehrlich zu sagen, dass du nicht in einem Bett mit mir schlafen willst."
Rebekah wollte es sagen, überlegte es sich jedoch anders. Sie wollte ihn nicht zurückweisen, denn sie wünschte sich doch, mit ihm zusammen zu sein.
Millie kam ihnen miauend entgegen, als Rebekah und Jace in die Wohnung gingen, Die Katze hatte offenbar Hunger, und Rebekah fütterte sie sogleich.
Dann bemerkte sie, dass das rote Lämpchen ihres Anrufbeantworters blinkte. Ihr Vater hatte aus New York angerufen, und Ana wollte sie an etwas erinnern, was Rebekah gleich am nächsten Morgen erledigen musste. Die dritte Nachricht war von Brad. Er hatte wüste Beschimpfungen gegen Luc und Jace Dimitriades ausgestoßen und Rebekah Rache geschworen.
„Lösch es nicht", forderte Jace sie ruhig auf. „Lass den Anrufbeantworter an, falls dein Exmann noch einmal anruft."
„Das wird er bestimmt tun, dessen bin ich mir sicher", erklärte Rebekah.
„Mit jedem Anruf schadet er sich selbst immer mehr. Vor Gericht wird es gegen ihn sprechen."
Bis jetzt hat es ihm nicht geschadet, dachte Rebekah. Seine Mutter und ihre Rechtsanwälte machten ihre Sache sehr gut.
„Ich muss duschen." Rebekah drehte sich um und eilte in ihr Schlafzimmer.
Wenige Minuten später stand sie unter der Dusche und ließ das warme Wasser über ihren Körper laufen. Sie wollte gerade die nach Rosen duftende Seife in die Hand nehmen, als plötzlich die Tür der Duschkabine aufgeschoben wurde und Jace sich hinter sie stellte.
Rebekah kam gar nicht dazu zu protestieren, denn er drehte sie zu sich um, umfasste ihr Gesicht und küsste sie so sanft und verführerisch, dass sie Herzklopfen bekam.
„Das hättest du nicht tun sollen", stieß sie schließlich hervor.
Er hob den Kopf und lächelte liebevoll. „Meinst du?" Wieder presste er die Lippen auf ihre. Er küsste sie so leidenschaftlich und sinnlich, dass Rebekah ihren Gefühlen freien Lauf ließ.
Hitze
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