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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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eine Flaschenabfüllfirma gearbeitet, weil er genug Geld verdienen wollte, um die Familie davor zu bewahren, der Armut anheim zu fallen. Die Berge konnten uns zwar mit ausreichend Nahrungsmitteln zum Überleben versorgen, aber wenn wir je wirkliche Sicherheit haben wollten, brauchten wir noch ein Standbein, um zusätzliches Geld zu verdienen. Er hatte jetzt das Kapital, um in der Stadt
Bintan-o ein kleines Kaffeegeschäft und einen Gemischtwarenladen zu eröffnen und dort auch noch ein Holzhaus zu bauen. Dieses Haus würde zwar kleiner und noch einfacher als das in den Bergen sein, aber wir hätten dann die Möglichkeit, mehr unter Leute zu kommen.
    »Ihr Kinder werdet ja jetzt älter«, sagte Papa zu uns, »und da müsst ihr mehr Zeit in der Stadt verbringen.«
    Das bedeutete, dass wir als Familie jetzt doppelt so viel Arbeit zu bewältigen hatten, da wir uns ja weiterhin um die Farm kümmern mussten, aber zumindest waren wir in der Lage, ein bisschen mehr Geld zu verdienen, und wir waren auch nicht mehr von der übrigen Welt isoliert. Im Dorf gab es einige Häuser aus Stein; sie gehörten Familien, die uns enorm reich vorkamen, weil sie schöne, saubere Kleidung trugen und auch anständige Schuhe. Einige von ihnen hatten sogar funkelnde Motorroller und Autos und mussten nicht überall in den überfüllten Bussen hinfahren oder in den bunt verzierten Jeepneys, alten US-Armee-Jeeps, die Einheimische umfunktioniert hatten und die jetzt als Sammeltaxis dienten.
    Es war mir egal, wo oder was wir taten, um uns unseren Lebensunterhalt zu verdienen, solange nur Mama und Papa wieder zusammen waren. Ich wollte nur einen Weg finden, um ihnen zu helfen. Mein Bruder und ich lebten unter der Woche in dem Berghaus, damit wir problemlos in die Schule gehen konnten, und besuchten Bintan-o nur am Wochenende und in den Ferien. Papa kam fast jeden Tag auf den Hof und nahm Obst und Gemüse mit, um es dann in dem Laden zu verkaufen.
     
    Auch wenn ich die meiste Zeit davon träumte, Lehrerin zu werden, sang und tanzte ich auch für mein Leben gern,
vor allem für meine Lehrer in der Schule. Ich tanzte immer zu »Don’t Cry for Me, Argentina« und »Time after Time«, aber auch zu einheimischer Musik, die Mama auf ihrem alten Plattenspieler mit Batteriebetrieb spielte. Es bereitete mir eine Riesenfreude, mich mit den Kleidern und Schuhen meiner Schwestern so richtig fein zu machen und dann abends für Mama aufzutreten.
    »Wenn ich groß bin, will ich Tänzerin werden«, sagte ich immer zu ihr.
    »Träum nicht so viel, Gina«, warnte meine Mutter mich dann.
    »Ich weiß schon, Mama«, beruhigte ich sie, »das war nur ein Scherz. Eigentlich möchte ich ja Lehrerin werden.«
    Wir bekamen nie neue Kleidung, denn wenn Mama für eine von uns etwas gekauft hätte, wären alle anderen neidisch gewesen. Aber dann kamen zwei von meinen Cousinen, um bei uns zu wohnen. Ihre Mutter war eine Schwester von Mama, und die beiden waren ein ganzes Stück älter als ich. Wie es schien, konnten sie nach Lust und Laune neue Kleider kriegen - wir jedoch nicht -, und weil das so ungerecht war, musste ich weinen.
    Ich muss meine Abneigung gegen die beiden ziemlich offen gezeigt haben, denn eine von ihnen fing an, Mama Geschichten zu erzählen, was ich getan oder nicht getan hätte. Mir wurde für jede Kleinigkeit, die passierte, die Schuld in die Schuhe geschoben. Schließlich verlor ich die Beherrschung und schlug vor, dass sie sich einen Job suchen und einen Beitrag zu den Finanzen der Familie leisten sollten, da sie ja schließlich erwachsen waren.
    Mama war total wütend auf mich, weil ich so respektlos war, und züchtigte mich mit dem Stock. Es war nicht meine Absicht gewesen, respektlos zu sein, ich wollte nur
meinen Eltern etwas von der Bürde abnehmen, die sie so bedrückte, und ich sah nicht ein, weshalb diese Frauen nicht ihren Beitrag leisten sollten, anstatt unsere Probleme noch zu vergrößern. Mir wurde jedoch klar, dass ich nichts tun konnte, um ihre Einstellung zu ändern; wenn ich meinen Eltern wirklich helfen wollte, musste ich schon selbst aktiv werden.
    Ich war damals fast elf und sollte in die High School übertreten. Ich hatte mich darauf gefreut und schon mal die Uniform meiner älteren Schwester anprobiert. Aber ich kam zu dem Schluss, dass es nicht gerecht war, auf diese Schule zu gehen, wenn meine Eltern so viele Münder zu ernähren hatten. Ich beschloss, meinen Beitrag zu leisten, wie meine älteren Schwestern auch.
    »Ich gehe nach

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