Aus purer Liebe?
wecken.
Während er gegen seine Erregung ankämpfte, wurde Raina sich ihrer Blöße bewusst und zog das Laken bis zum Kinn hoch. "Was ist passiert?" flüsterte sie schlaftrunken.
"Wir sind im Landeanflug."
"Über Azzril?"
"Nein, erst über London. Die Maschine muss auftanken. Ich fürchte, wir müssen auf unsere Sitze."
Verzweifelt suchte Raina über und unter dem Laken. "Weißt du, wo mein Hemd ist?"
Dharr deutete auf den Boden am Fuß des Bettes. "Du scheinst eine sehr unruhige Schläferin zu sein."
"Hab ich dich etwa auch aus dem Bett geworfen?"
Er schüttelte lächelnd den Kopf.
"Dann sei so lieb und gib mir mein Hemd."
Dharr stand auf und kam zu ihr. "Du brauchst es nicht anzuziehen. Vielleicht willst du nach der Landung ja wieder zurück ins Bett."
"Soll ich mich etwa nackt angurten?"
Die Idee ist nicht schlecht, dachte er amüsiert. Aber dann hörte er, wie die Räder des Flugzeugs ausgefahren wurden. Er und Raina hätten längst auf ihren Sitzen angegurtet sein müssen. Rasch warf er ihr das Laken über und hob sie aus dem Bett. "Jetzt ist keine Zeit für Diskussionen."
"Ich kann doch gehen", protestierte sie.
Aber er wollte diese Gelegenheit unbedingt nutzen, um Raina wenigstens einmal an sich zu drücken. "Du solltest deine Energie sparen."
"Wie meinst du das?" fragte sie mit hochgezogenen Brauen.
"Wenn wir erst in Azzril sind, wirst du dich intensiv um deinen Vater kümmern müssen."
"Ja, sicher. Wenn es sein muss, werde ich Tag und Nacht an seinem Bett sitzen, bis es ihm besser geht."
Sie hatten sich kaum angegurtet, da fing die Maschine an, im Sinkflug hin und her zu wackeln. Krampfhaft umklammerte Raina mit beiden Händen die Armlehnen. Als Dharr es bemerkte, tat sie ihm unendlich Leid. Er schob die Armlehne zwischen ihnen hoch, damit er den Arm um Raina legen und ihren Kopf an seiner Schulter betten konnte.
Sobald der Flug wieder ruhiger wurde, setzte sie sich gerade hin. "Ich bin schon okay."
"Es ist ja auch gleich vorbei", tröstete Dharr sie.
"Mir kann es gar nicht schnell genug gehen."
Dann passierte es. Obwohl Dharr sich vorgenommen hatte, sie nicht noch einmal zu küssen, erlag er der Versuchung. Es ist nur, damit sie sich beruhigt, redete er sich ein. So hob er ihr Kinn ein wenig an und berührte zärtlich ihre Lippen.
Raina reagierte ganz anders, als er erwartet hatte. Zu seiner Überraschung legte sie ihre Hände um seinen Nacken und schmiegte sich an Dharr, als habe sie nur auf seinen Kuss gewartet. Ihr sinnlicher leicht geöffneter Mund war eine einzige Verlockung.
Als sich ihre Zungen berührten, ließ Dharr seine Hand über Rainas Rücken gleiten, wobei er das Laken mit hinunterzog. Erst am Bund ihres Höschens hielt er inne, hätte jedoch zu gern auch die Haut darunter gestreichelt. Er brannte darauf, Rainas Körper zu liebkosen. Es wäre so leicht, einfach weiterzumachen und alles um sich herum zu vergessen.
Plötzlich gab es einen Ruck. Das Flugzeug hatte auf dem Boden aufgesetzt. Dharr gab Rainas Mund frei, konnte sich jedoch nicht entschließen, auch seine Hand von ihrem Rücken zu nehmen.
Raina schaute ihn mit großen glänzenden Augen wie abwesend an und murmelte: "Wir sind da."
Er nickte. "Ja, sicher gelandet." Anstatt sie loszulassen, legte er seine linke Hand jetzt seitlich auf ihren Oberschenkel.
"Wie lange wird es dauern, bis wir … wieder starten?" fragte sie atemlos.
Dharr konnte es nicht lassen, mit den Fingerspitzen über ihren sanft gerundeten Schenkel zu streichen. Erst die Lautsprecherdurchsage des Flugkapitäns, der verkündete, dass sie soeben in London gelandet waren, ernüchterte Dharr, so dass er seine Hand zurückzog. "Wir sollten in weniger als einer Stunde wieder in der Luft sein", informierte er Raina sachlich.
"Ob ich wohl kurz duschen kann?"
Sofort sah er Raina nackt und tropfnass in der Dusche. Er musste sich zusammenreißen, um ihr zu antworten. "Natürlich kannst du duschen, und wenn du mehr Zeit brauchst, könnte ich den Start auch etwas hinauszögern lassen."
Sie lächelte über soviel Rücksichtnahme. "Ich werde dir sagen, wenn ich fertig bin."
Nachdem sie ihren Sicherheitsgurt geöffnet hatte, stand sie vom Sitz auf. Dabei verrutschte das Laken, so dass Dharr ihren nackten Rücken zu sehen bekam. Es war ein hinreißender Anblick. Jetzt entdeckte er auch die kleine Tätowierung. "Was hast du hier hinten für ein Zeichen?"
"Das ist ein Tattoo. Es soll eine Zauberlampe darstellen." Sie schaute ihn prüfend über die
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