Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
Vom Netzwerk:
ergriffen und von ihrem Gesicht gezogen wurden. „Sie haben vollkommen recht, wissen Sie? Sie war sehr schön. Sie hatte aber auch eine dunkle Seite.“
    Christina fiel ums Verrecken nicht ein, was sie darauf erwidern sollte, deshalb beschränkte sie sich einfach darauf, den Prinzen anzustarren. Eigentlich war er ja ganz nett … und sah mit seinem dichten schwarzen Haar und den durchdringenden blauen Augen seinem Vater sehr ähnlich. Außerdem war er genauso groß. Neben ihm kam sie sich wie ein Zwerg vor.
    Und was für eine Mutter! Königin Dara hatte ihre Affären nicht verborgen, sondern stolz zur Schau gestellt, abwechselnd – mal der Presse und mal ihrem Ehemann gegenüber.
    Die Gerüchte um eine bevorstehende Scheidung waren immer lauter geworden, doch dann hatte das Schicksal eingegriffen. Die Königin war bei einem Autounfall auf dem Weg zu ihrem damaligen Geliebten ums Leben gekommen. Allem Anschein nach war sie gerade damit beschäftigt gewesen, sich die Lippen nachzuziehen, als sie über den Rand einer Klippe fuhr. Es war ein ebenso absurdes wie tragisches Ereignis gewesen und – eine Sensation für die Presse.
    David musste zu jenem Zeitpunkt siebzehn Jahre alt gewesen sein, Nicholas, der Jüngste, war wohl gerade erst geboren worden. Und hatte es nicht hässliche Gerüchte über seine Herkunft gegeben? Dass er möglicherweise nur zur Hälfte königlichen Geblüts sei …?
    „Ihre Familie“, sagte Christina schließlich, einfach weil sie etwas sagen musste, „ist wirklich etwas, na ja, Besonderes. Sie haben eine umwerfend schöne Schwester, eine zweite Schwester im Teenageralter, die eines Tages genauso umwerfend sein wird, bis dahin aber nicht viel redet, einen drolligen jüngeren Bruder, der nur in Reimen spricht – und dringend einen Milchshake braucht. Was wiegt er denn, hundert Pfund? Bei einer Größe von eins achtzig? Und einen kleinen Bruder, der gern unter Esstischen rumhängt, um sich insgeheim über alles totzulachen. Und Sie alle ähneln sich irgendwie, außer Nicholas, der Locken hat, für die ich sterben könnte! Da wird’s einem doch nie langweilig, oder?“
    „Ich wollte Sie um etwas bitten“, wechselte David abrupt das Thema.
    „Genau. Ich geh sofort packen.“
    Er lächelte sie an. Er zeigte seine regelmäßigen und sehr weißen Zähne. Die Mundform hatte er von seiner Mutter geerbt, vielleicht auch ihre weniger wünschenswerten Eigenschaften.
    Christina hätte für den Namen seines Kieferorthopäden einen Mord begehen können. In Davids rechter Wange fand sich ein Grübchen. Er war wirklich zum Anbeißen, zwar ein bisschen reserviert vielleicht, aber das war -… "..gefällt es Ihnen hier?“
    „Wie? Ja klar, ich meine, es ist ganz toll. Es war wirklich nett von Ihrem Dad, mich einzuladen.“
    „Er hat eine Schwäche für die schweren Fälle.“
    „Bin ich denn das – ein schwerer Fall?“, fragte sie belustigt.
    „Aber ich schweife ab. Christina … ich habe mich gefragt … könnten Sie eventuell in Betracht ziehen, meine Frau zu werden?“
    Sie lachte. „Irgendwie hat sich das so angehört, als hätten Sie mir gerade einen Antrag gemacht. Unmögliche Akustik hier!“
    „Ich habe Ihnen aber auch gerade einen Antrag gemacht.“
    „Ich – was? Oh.“ Sie überlegte kurz. „Sie meinen, im Ernst? Sie nehmen mich nicht bloß auf den Arm?“
    „Nein.“ Er ergriff ihre Hand und strich mit dem Daumen zärtlich über ihre Finger. „Ich nehme Sie keineswegs auf den Arm.“
    „Wir heiraten, ich bleibe hier wohnen, mein Leben lang, und werde eines Tages Königin?"
    „… ja.“
    „Nein danke.“ Als sie seinen erstaunten Blick gewahrte, fügte sie hinzu: „War aber richtig nett, dass Sie gefragt haben.“

6
    „Nein? Was zum Teufel meinst du denn damit, sie habe Nein gesagt?“
    „Nein. Non. Njet. Sie hat Nein gesagt. Das war’s. Schade natürlich, aber andere Mütter haben auch schöne Töchter und überhaupt –“
    „Hiergeblieben, Edmund! Und du auch, David.“ Der König sah, dass sein Sohn Anstalten machte, sich in Richtung Tür davonzuschleichen. „Komm sofort wieder her. Also: Hast du’s gemacht, wie es sich gehört, mit Diamanten und Rosen und Geigen und dem ganzen Scheiß, oder bist du sofort damit herausgeplatzt?“
    „Herausplatzen trifft es wohl eher, irgendwie“, gab der Kronprinz zu.
    „Gott o Gott, Davey, so macht man doch keiner Frau den Hof!“
    „So macht man das?“
    „Sie ist eine Klassefrau, verstehst du, auch wenn sie schimpft und

Weitere Kostenlose Bücher