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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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gewesen und hatte das New-England-Aquarium besucht.
    Aber hier – im Schloss? Was zum Teufel hatte ein solcher Gestank hier zu suchen? Zugegeben, sie befand sich am äußersten Westende des Gebäudes … noch ein Stück weiter und sie stünde auf dem Rasen … aber dieser Geruch … igitt!
    Christina klopfte an eine Tür, an der ‚B, R für P’ stand, wartete auf Davids Herein! und trat dann vorsichtig ein.
    „Wusste ich’s doch!“, rief sie, als der Gestank geradezu überwältigend wurde. „Sie halten hier drin Pinguine!“
    David richtete sich am Geländer auf, an dem er stand und die Tiere fütterte. Er trug marineblaue Shorts mit Gürtel, ein weites weißes Hemd, das am Hals offen stand, und Sandalen. Seine blauen Augen blickten freundlich, und auf seiner Wange blühte ein Bartschatten. Der Anblick reichte fast schon, um von dem Gestank abzulenken.
    Aber nur fast.
    „Hallo, hallo. Entschuldigen Sie meinen Aufzug, aber ich hatte das deutliche Gefühl, es mache Ihnen nichts aus, wenn ich keinen Anzug trage. Sind sie nicht zauberhaft?“
    „Bäh, nein!"
    Der Prinz, der eben einen weiteren Fisch werfen wollte, hielt mitten in der Bewegung inne und hätte um ein Haar Zeige- und Mittelfinger an einen besonders hungrigen Pinguin verloren. „Was?“
    Christina hob verzweifelt die Hände. „Meine Güte, Dave, Sie sind aber auch dermaßen verwöhnt! Dieser ganze Kronprinz-Scheiß macht es Ihnen wirklich ziemlich einfach, was?“
    „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden, aber in fünf Minuten werden Sie den Geruch gar nicht mehr wahrnehmen. Das Dinner wird in zehn Minuten gebracht – wenn Sie jedoch vorher Champagner wollen, der ist bereits im –“
    „Igitt, wollen Sie damit sagen, dass wir hier essen sollen? Zwischen dreckigen Vögeln und Fischschuppen? Sind Sie noch ganz dicht? Ein normaler Mann würde damit niemals, aber auch wirklich niemals durchkommen. Sie aber können die Mädchen in dieses Stinkezimmer einladen, und die tun dann auch noch so, als freuten sie sich drüber, was?“
    David legte den Kopfschiefgenau wie die Pinguine! – und fragte in scharfem Ton: „Die tun dann wie?“
    Christina faltete ihre Hände vor der Brust und tat, als himmelte sie den Prinzen an. „Oh, Euer Hoheit, die sind ja so süüüß! Und wie schnell sie schwimmen können! Und da-sie fressen Ihnen ja aus Ihrer starken königlichen Hand! Und sie riechen überhaupt nicht nach Fisch oder sonst was Üblem!“ Sie klimperte mit den Wimpern, bis ihr schwindelig wurde. „Im Ernst, Dave. Dieses Hi-ich-werde-eines-Tages-König-von-Alaska-sein-wie-geht-es-Ihnen? -Gesülze öffnet Ihnen richtig den Weg, stimmt’s?“
    „Was ist denn an einem Hobby so falsch?“, fragte der Prinz zurück und wischte sich dabei die Hände an einem Handtuch ab.
    „Hobby?! Hier drin sind schätzungsweise hundert von diesen Viechern. Wahrscheinlich haben Sie sie in Kanada oder wo auch immer gekidnappt …“
    „In der Antarktis“, berichtigte er säuerlich.
    „… um sie dann hier in Ihrem kleinen Horrorschloss einzusperren –“
    „Das habe ich nicht getan!“ Wütend schüttelte er den Kopf. „Im Gegenteil: Hier haben sie viel Platz, sind glücklich und laufen nicht Gefahr, von einem Killerwal oder einem Walross gefressen zu werden.“
    „Nein, sie laufen höchstens Gefahr, Ihren Gästen mit ihrem Gestank eine Ohnmacht zu verpassen. Aber ich schätze, das ist schon in Ordnung so.“
    „Ich werde meine Pinguine bestimmt nicht abschaffen!“, rief er erregt, „und wenn Sie noch so viele Sommersprossen haben!“
    „Was?“
    „Nichts.“
    „Also, ich werde hier jedenfalls keinen Bissen essen.“
    „Doch, Christina, genau das werden Sie tun!“
    „Ach, soll das jetzt ein königlicher Befehl sein oder so was? Zu Ihrer Information, Prinz Pinguin, ich bin eine amerikanische Staatsbürgerin, und Sie können mir gar nichts befehlen.“
    „Dann gehen Sie doch!“, blaffte er.
    „Auf der Stelle, mein Freund! Wenn ich noch einen dieser Vögel auf die Felsen scheißen sehe, muss ich nämlich kotzen. Was Sie allerdings sowieso nicht riechen würden. Und was soll bitte B, R für P heißen?“
    „Wie bitte?“ David war sehr rot geworden, doch er atmete einmal tief durch und schien sich dabei so weit zu sammeln, dass er immerhin antworten konnte. „Das heißt Bitte Ruhe -für die Pinguine.“
    Christina starrte ihn eine ganze Weile an. „Warum kotze ich eigentlich nicht sofort?“, murmelte sie und rauschte hinaus.
    Im gleichen Augenblick

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