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064 - Friedhof der Ghouls

064 - Friedhof der Ghouls

Titel: 064 - Friedhof der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Zwei Männer eilten auf den großen, kräftigen Archäologen zu. Sie wollten helfen.
    »Sind Sie verletzt?« fragte der eine.
    »Nein!« knurrte Ayres aggressiv.
    Er stieß die Männer zur Seite und suchte mit zornfunkelndem Blick das andere Fahrzeug. Immer mehr Schaulustige fanden sich ein. Der Verkehr stockte in beiden Richtungen.
    »Wo ist er?« stieß Ayres zornig hervor.
    Mehrere Personen kümmerten sich um den anderen Autofahrer, dem es wesentlich schlechter als dem Archäologen ging. Doch Ayres hatte kein Mitleid mit ihm. Sie hoben einen blonden Mann vorsichtig aus dem demolierten Fahrzeug, dessen Motorhaube nach oben geknickt war. Aus dem Motorraum stiegen weiße Dämpfe, und heißes Kühlerwasser rann in Richtung Gully.
    »Hoffentlich fängt das Wrack nicht an zu brennen«, sagte einer der Helfer.
    »Wir legen ihn auf den Gehsteig«, sagte ein anderer.
    Behutsam trugen sie den blonden Mann von der Fahrbahn.
    »Der Wagen ist uralt«, sagte jemand. »Die Bremsen müssen versagt haben.«
    Aber das interessierte Russell Ayres nicht. Der Blonde hatte diesen Unfall verschuldet, und dafür sollte er unverzüglich seine Strafe bekommen. Wie stets, wenn sich der Archäologe über jemanden oder über etwas ärgerte, griff er automatisch nach seinem Alabaster-Talisman.
    Kälte nistete sich in Ayres' Augen ein. Eine Kälte, die von diesem Alabasterteufel auszugehen schien. Der blonde Mann war schwer benommen. Blut rann aus seiner Nase, und allem Anschein nach war sein linkes Bein gebrochen. Der Schock verhinderte noch, daß der Verletzte Schmerzen hatte.
    »Einen Krankenwagen!« rief einer der Männer, die sich um den Blonden bemühten.
    »Der braucht keinen Krankenwagen mehr!« tropfte es eisig über Ayres' Lippen. Niemand hörte es. »Ruft lieber gleich einen Leichenwagen!«
    Er konzentrierte sich auf die kleine Teufelsfigur, die er mit der linken Hand umschloß, und plötzlich stöhnte der Blonde unter wahnsinnigen Schmerzen. Keiner ahnte, daß Ayres dafür verantwortlich war.
    Der blonde Mann keuchte schwer. Immer mehr verzerrte sich sein Gesicht. Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell, und bald konnte er die Schmerzensschreie nicht mehr unterdrücken.
    Das war Ayres' Strafe!
    Der Verletzte brüllte so laut, daß die Männer, die sich seiner angenommen hatten, ratlos waren.
    »Er muß innere Verletzungen haben«, mutmaßte einer.
    »Beißen Sie die Zähne zusammen!« sagte ein anderer eindringlich. »Der Rettungswagen wird gleich hier sein, dann bekommen Sie eine Betäubungsspritze.«
    Der Blonde schien ihn nicht zu hören. Er brüllte weiter, immer lauter.
    Seine Gesichtshaut wurde so weißgelb wie die Alabasterfigur, mit deren Hilfe Russell Ayres ihn attackierte. Als er sich aufsetzte, versuchten ihn die Männer zurückzudrücken.
    »Bleiben Sie liegen. Sie können doch in Ihrem Zustand nicht…«
    Aber der blonde Mann stieß die Hände derer, die es gut mit ihm meinten, zurück und stand sogar auf. Trotz des gebrochenen Beins! Und er faßte sich verzweifelt an die Schläfen.
    Er schrie und krallte die Finger in sein blondes Haar. Er starrte Ayres an, denn er spürte, daß alles, was ihn peinigte, von diesem Mann ausging.
    »Bitte!« schrie er flehend. »Aufhören! Hören Sie auf damit!«
    Die Menschen, die ringsherum standen, begriffen nicht. Womit sollte der große kräftige Mann aufhören? Er stand fünf Meter von dem Blonden entfernt. Der Verletzte mußte den Verstand verloren haben.
    »Bitte!« röchelte er. »Es… tut so weh… So schrecklich weh…«
    Doch Ayres hatte kein Erbarmen. Er machte weiter, und die Folgen waren grauenvoll. Das Gesicht des Blonden schien plötzlich zu erstarren. Es hatte den Anschein, als würde der Kopf zu Alabaster werden.
    Nach wie vor preßte der Blonde die Hände gegen seine Schläfen, doch nun kam es den Umstehenden so vor, als wollte er den Kopf zusammendrücken.
    Und plötzlich… brach der Schädel des Blonden auseinander. Die Umstehenden sprangen entsetzt zurück.
    Der Mann klappte zusammen - und über Russell Ayres' Gesicht huschte ein grausames, zufriedenes Grinsen. Der Blonde hatte seine Strafe bekommen. Ayres sah keine Notwendigkeit, sich noch länger an der Unfallstelle aufzuhalten.
    Er wandte sich um, ließ den Alabasterteufel los und schob ein paar Leute unsanft zur Seite. »Lassen Sie mich durch!« verlangte er. »Aus dem Weg, neugieriges Pack!«
    Er rempelte die Leute an, beschimpfte sie, trat einigen auf die Zehen und bahnte sich rücksichtslos seinen Weg

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