Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
ist. Ist es okay, wenn ich mich zurückziehe?“
König Alexander entließ sie mit einer flüchtigen Handbewegung, und Christina verließ geradezu fluchtartig das Zimmer. David wollte ihr schon folgen, doch sein Vater herrschte ihn an: „Keine Bewegung, Junge!“
„Fang gar nicht erst an, Dad.“
„Darauf kannst du deinen Arsch verwetten, dass ich anfange! Zuerst war es dir völlig egal, ob du heiratest oder nicht. Dann hast du den Antrag vermasselt. Trotzdem sagt sie schließlich -Wunder über Wunder -Ja, kann sich aber nicht für einen Ring entscheiden. Dann treibt sie die Hälfte der Hochzeitsplaner in den Nervenzusammenbruch. Dann – dann! Trifft sie einen Ex, und dir fällt nichts Besseres ein, als ihn hierher einzuladen? Versuchst du etwa mit aller Macht, die Verlobung zu lösen?“
David seufzte. „Mir ist schon klar, dass es oberflächlich betrachtet ein bisschen dumm wirkt …“
König Alexander schnaubte verächtlich. „Nicht bloß oberflächlich betrachtet, mein Kleiner.“
„… aber du hättest sehen sollen, wie sie strahlte, als er plötzlich auftauchte. Ich glaube, sie ist von allem hier ein wenig überfordert, und es tat ihr so gut, einen alten – äh – Freund zu treffen. Sie war so … jedenfalls habe ich ihn eingeladen, uns zu begleiten und für einige Zeit unser Gast zu sein. Du hättest ihr glückliches Gesicht sehen sollen. Sie – also, sie hat sich wirklich sehr gefreut.“
Der König massierte sich ebenso die Schläfen, wie Jenny es sonst tat. „Mann, ihr beide bringt mich noch in ein frühes Grab.“
„Eure Majestät, wenn ich so frei sein dürfte: Damit wäre endlich das Sicherheitsproblem von Lady Christina gelöst“, schaltete sich Edmund ein.
„Ach ja? Wieso das denn?“
„Wie Sie wissen, ist sie der Meinung, keine Leibwächter zu brauchen, wenn sie das Schlossgelände verlässt –“
„Und damit lag sie falsch, ja sicher, das wissen wir doch alle. Musste mich in dem Punkt schwer durchsetzen, hat ihr überhaupt nicht gefallen. Hab Kopfschmerzen gehabt nach dem ganzen Gebrüll.“
„Und statt ständig von Leibwächtern umgeben zu sein, hat sie sich dafür entschieden, die Palastanlagen gar nicht mehr zu verlassen.“
„Deshalb hat sie sich ja so auf die Reise nach Boston gefreut“, warf David ein.
„Würde sie hingegen von einem Police Officer begleitet werden, der eine Lizenz zum Führen einer Waffe besitzt, so –“
„Ja, gut, aber kann der Mann auch schießen? Und wird er schießen, wenn es nötig ist?“
Edmund durchquerte das Zimmer und tippte auf die Akte, die auf dem Schreibtisch des Königs lag. „Sehen Sie selbst, Majestät. Er genießt einen ausgezeichneten Ruf bei der Polizei von Los Angeles, er ist sogar einer der Top-Ermittler. Während seiner Laufbahn hat er vier Männer erschossen, entweder um das Leben Unschuldiger zu retten oder um Mörder auszuschalten. Detective Carlsons Vorgesetzter war in dieser Hinsicht äußerst offen. Er nannte Detective Carlson den Revolverhelden Nummer eins des Los Angeles Police Departments.“
Der König zog eine Schublade in seinem Schreibtisch auf, lehnte sich bequem im Sessel zurück und verstaute seine Füße auf der Lade. „Ja, ja, hab schon verstanden. Soll sie ruhig mit diesem Dingsbums rumlaufen – dann kann sie die Gegend unsicher machen und hat dabei auch noch Spaß.“
„Ganz genau, Sir.“
„Ist aber vielleicht nicht so günstig, sie zu lange mit einem Ex allein zu lassen, oder?“
„Lady Christina würde den Prinzen nicht wegen eines anderen Mannes verlassen, jetzt nicht mehr. Sie ist eine achtbare Frau.“
Der König wäre fast aus dem Sessel gefallen. „Uff, mein Herz! Kann es diese Strapazen ertragen? Ich muss mich wohl verhört haben, dachte glatt, Sie hätten was Nettes über sie gesagt.“
„Das macht die trockene Luft hier.“
„Tja, verdammt, schätze aber, es ist mir egal, solange es Davey nicht kratzt.“
„Mich kratzt es nicht“, log dieser.
Der König betrachtete seinen Sohn und Erben eine ganze Weile. Vielleicht bringt das den Jungen endlich mal dazu, entweder zu scheißen oder vom Klo runterzukommen. Er ist bei der ganzen Geschichte viel zu relaxt. „Na schön. Also wird der Cop Christinas neuen Leibwächter spielen.“
„Gut.“
„Unbefristet? Haben wir das mit seinem Boss in LA geklärt?“
„Ja, Majestät. Sein Captain hat erkannt, dass es – ausnahmsweise einmal – gute Publicity für das LAPD bedeutet, und hat Detective Carlsons bezahlten Urlaub
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