Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
soll.“
„Es bedeutet“, sagte Edmund, kurz bevor er ein wenig gemessener als der Prinz das Zimmer verließ, „willkommen in Alaska.“
„Wie“, platzte Prinz David anstelle einer Begrüßung heraus, „konnte es wohl geschehen, dass deine Tätowierung meiner Aufmerksamkeit entgangen ist?"
Christina hielt mitten im Kauen inne und legte ihr Tomaten-Sandwich auf den Teller. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Kurt behaglich untergebracht war, fand sie, dass es nun Zeit für einen Imbiss sei. Als Ort hatte sie eine gläserne Veranda mit Blick auf den Ozean gewählt, der heute nur als ein blassblauer Streifen am Horizont zu sehen war. Die Tomate war tiefrot und saftig – eine reife Leistung für diese Jahreszeit! Sie wischte sich das Kinn mit dem Unterarm ab und fragte: „Was hat dich denn gebissen?“
„Seht nur, wie sie meine Frage nicht beantwortet.“ „Ich sehe nur, dass du Eds eklige Angewohnheit angenommen hast, von mir in der dritten Person zu sprechen. Und deine Frage ist nur allzu berechtigt – ja, wie konnte mein Tattoo nur deiner Aufmerksamkeit entgehen?“
„Tja …“ David setzte sich auf den Stuhl ihr gegenüber, ohne der regengesättigten schönen Aussicht vor dem Fenster auch nur einen Blick zu gönnen. Wie üblich war Christina einen Moment lang durch den Umstand abgelenkt, dass er so absolut zum Anbeißen war. „Erstens haben wir es immer so eilig …“
„Weil wir nie wissen, ob nicht im nächsten Moment Nicky oder AI oder Alex oder gar Ed reinplatzt – was der Geilheit übrigens gar nicht förderlich ist.“
„… und es ist meistens dunkel …“
„Und eng“, vollendete Christina grinsend. „Und manchmal sogar pelzig. Ich meine immer noch, wir sollten diesen Wandschrank wiederfinden.“
David wirkte für einen Augenblick verwirrt, dann besann er sich. „Also, wo?“
„Da fragst du mich? Ich brauche ja jetzt noch einen Lageplan, um das Klo zu finden.“
„Ich meine“, zischte er durch zusammengebissene Zähne, „wo ist deine Tätowierung?“
„Ach je.“ Christina nahm einen Bissen von ihrem Sandwich. „Nach all diesen Wandschrank-Fummeleien weißt du das immer noch nicht?“
Er ließ sich im Stuhl zurücksinken und starrte aus dem Fenster. „Wenn du’s mir nicht sagen willst …“
„Es geht nicht darum, dass ich’s dir nicht sagen will, sondern du solltest es besser selbst – huch!“ Der Teller segelte zu Boden, Tomatenscheiben rutschten vom Brot, Christinas Stuhl kippte um, ihre Beine ragten in die Höhe, und dann fummelte David bereits an ihrem Hals herum und grabschte unter ihr Shirt. „Das ist richtig aufdringlich … und kitzelt!“ Da ihre Oberschenkel an der Stuhlfläche klebten, fiel es schwer, sich zu wehren. Selbst wenn ihre Versuche nur halbherzig waren. Dennoch stand ihr Stolz auf dem Spiel. „David, um Himmels willen, es ist Mittag, die Tür steht sperrangelweit offen, und wir sind nicht gerade gut … versteckt – Mann, deine Finger sind ja eiskalt!“ Ein schrecklicher Gedanke durchfuhr sie. „Du bist doch nicht etwa geradewegs von den Pinguinen zu mir gekommen, du verdammter …?!“
David zog ihr das T-Shirt über den Kopf und schien für einen Augenblick vor ihrem BH zu kapitulieren. Ha! Der war nämlich im Rücken zu schließen. „Nein“, erwiderte er. „Es ist einfach nur kalt hier.“
Nicht mehr lange! „David!“, kicherte sie an seinem Hals, „wirst du wohl endlich damit aufhören? Ich sag es dir auch so, okay?“
„Kurt weiß, wo sie ist“, murmelte er, hob einen BH-Träger und spähte darunter.
„Alte Geschichten, Pinguin-Boy, das haben wir doch alles schon mal durchgequatscht, erinnerst du dich nicht? Ist es etwa meine Schuld, dass du’s immer so eilig hast und dir nie die Zeit nimmst, nach meinen unveränderlichen Kennzeichen zu suchen?"
Er bedachte sie mit einem finsteren Blick. „Ist es etwa meine Schuld, dass du dich mit Dauertinte brandmarken lassen musstest wie irgend so ein Rockermädchen?“
„Braut, David, Rockerbraut … Nein, es ist natürlich nicht deine Schuld. Aber dass du mich hier mit eiskalten Fingern angrapschst, das geschieht doch nur aus dem einen Grund, weil du auf Kurt wütend bist.“ Sie schob sich die Haare aus dem Gesicht, um ihm ihrerseits einen zornigen Blick zuzuwerfen. „Was übrigens ziemlich bescheuert ist, denn wenn du auf ihn sauer bist, warum hast du ihn dann überhaupt eingeladen?“
David murmelte etwas, das Christina nicht ganz verstand. Dann erstarrten beide,
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