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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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auf unbestimmte Zeit verlängert.“
    „Tja. Damit war’s also beschlossen.“
    „Beschlossen“, echote der Prinz kühl.

18
    Kurt konnte immer noch nicht fassen, wie groß dieses Zimmer war. Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte, irgendetwas in der Art eines besonders feinen Hotels vielleicht. Nun aber überlegte er, ob ihm dieser Edmund aus Versehen die Zimmer des Königs gegeben hatte.
    Zum Kuckuck, alles hier war ja geradezu fantastisch! Das Land war großartig, es sah aus wie Nordkalifornien, nur – oho, welch abtrünniger Gedanke! – sogar noch ein bisschen schöner. Die Menschen waren unglaublich nett. Und der Palast war richtig cool. Jawohl, Christina hatte sich hier ins gemachte Nest gesetzt. Wie üblich war die übergeschnappte Süße Kopf voran in einen Misthaufen gefallen und mit Diamanten überhäuft daraus aufgestanden.
    Nur – Christina war nicht glücklich hier. Sie konnte ja gar nicht glücklich sein. Keine Chance – nicht für die Chris, die er kannte. Man musste sich nur mal dieses Schloss hier ansehen: alles unschätzbar wertvoll und antik.
    Und dieser Verlobte … Chris konnte Typen, die locker taten, aber im Grunde völlig steif waren, einfach nicht ausstehen. Selbst wenn sie superklug waren. Und reicher als Gott. Und eines Tages ihr eigenes Land besitzen würden.
    Nix da. Nach Boston zu reisen, war schon richtig gewesen. Er würde – er würde Chris vor sich selbst retten!
    Oder vielmehr: Er würde sie für sich retten. Sie würde das Hühnchen sein, das dem Schlachter entging.
    Es war ganz allein seine Schuld gewesen, das hatte Kurt damals schon gewusst. Sie waren ziemlich viel auf die Piste gegangen, Chris und er, doch er hatte es nicht lassen können, auch ein Auge auf die anderen Ladys zu werfen. Und dann war Chris eines Abends ganz plötzlich auf einer Party aufgetaucht, wo er gerade mit einer Schnecke zugange war, von der er nicht mal den Namen kannte.
    Es hatte böse Worte gegeben, eine Lampe war geflogen und hatte ihm eine leichte Gehirnerschütterung verpasst. Er hatte zu Christina gesagt, sie solle sich bloß verpissen. Sie dagegen hatte vorgeschlagen, er solle etwas Unmögliches mit sich selber veranstalten. Er hatte gesagt, lieber würde er das tun, als noch ein einziges ihrer mit Thymian ruinierten Omelettes zu essen. Sie hatte gedroht, eher werde die Hölle zufrieren, als dass sie ihm noch ein Omelett zubereiten werde, ohne darauf zu spucken. Dann war sie davongerauscht. Und er hatte geglaubt, das wäre in Ordnung. Er hatte sich für einen Glückspilz gehalten, dessen Gehirnerschütterung mit der Zeit heilen würde.
    Im nächsten Jahr hatten sie sich dann wieder vertragen, nachdem die Zeit Christinas Wunden geheilt und Kurt bewusst gemacht hatte, was für einen kolossalen Fehler er begangen hatte. In jener Phase hatte er sich jedoch nicht weiter um sie bemüht, denn für ihn war es etwas sehr Neues – und Schönes – gewesen, mit einer Frau befreundet zu sein, die weder Cop noch Stripperin war. Und sie waren noch jung, sie hatten ja noch so viel Zeit.
    Kurt hatte aber immer vorgehabt, sich eines Tages wieder einzuklinken. Er wollte Chris schwängern, wollte Kinder mit ihr, er wollte mit ihr abhängen, alt werden, die ganze Chose halt. Später. Wenn er sich vollends die Hörner abgestoßen hätte, wenn er endlich bereit war, eine dauerhafte Bindung einzugehen und eine Familie zu gründen. Chris war ein tolles Mädchen, keine Frage, aber im Bett nicht unbedingt die Granate. Kurt wollte erst noch ein bisschen mehr kosten, bevor er sich mit einem einzigen Eiscremegeschmack zufriedengab.
    Aber dann waren ihm die Zeitungen in die Quere gekommen: alle Zeitungen, wie es schien: Christina hier, Christina da. Christina war verlobt, dem musste er unbedingt entgegensteuern. Und sollte ihm das Prinzlein den Weg versperren, dann würde Kurt ihm eben einen ordentlichen Arschtritt verpassen.
    Was gar nicht persönlich gemeint war. Aber immerhin wollte der Kerl mit seiner Zukünftigen rummachen. Chris war geboren worden, um eine Mrs Carlson zu werden und nicht – was für ein Schwachsinn! – Königin Christina.
    Es klopfte an der glänzenden Tür (vermutlich komplett aus Gold, dachte Kurt unbehaglich), und im nächsten Augenblick stand der Prinz im Zimmer, gefolgt von diesem großen, dürren Kerl namens Edmund, und einem weiteren Typ, der zwar nicht ganz so lang, dafür aber in den Schultern umso breiter war. Er hatte grau meliertes Haar und eine dermaßen große Pranke, dass

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