Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
wurde somit ein Rangierzug, mit einem eigens dafür bestimmten Rangierpersonal. Dieses bestand aus dem Rangierlokführer und Rangierheizer, dem Rangierleiter und einem Rangierer. Das Rangierpersonal setzte dann den Zug in Bewegung und brachte ihn in das Lager Birkenau. Ich selbst war im Lager Birkenau einmal [?], um Wagenstandsgeld einzuziehen. Für das Betreten des Lagers im Komplex der Verwaltung gab es besondere Ausweise für uns Eisenbahner.« Anmerkung [E. K.]: Hilse bewohnte nach 1945 ein Einzelhaus in einer Eisenbahnersiedlung, der Kuhwaldsiedlung in Frankfurt am Main. Es war dieselbe Straße, in der ich als Kind wohnte. Wenn beim Spiel der Ball in seinen Vorgarten fiel, hatten wir Ärger.
Hinrichs, Dietrich
SS -Rottenführer
* 3.6.1910 Menthausen/Wesermarsch. SS-Nr. 26039. Standortverwaltung, Häftlingsküche, Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche. Verbleib unbekannt. – Johann Paul Kremer (AV, Bl. 9063): »Besonders unangenehm war die Aktion der Vergasung abgemagerter Frauen vom Frauenlager. Sie bettelten bei den SS-Leuten um ihr Leben und weinten, man trieb sie jedoch alle in die Gaskammer und vergaste sie. Als Anatom hatte ich viel Schreckliches gesehen und viel mit Leichen zu tun gehabt, jedoch das, was ich damals sah, ließ sich mit nichts vergleichen.«
Hinz, Alfred
SS -Rottenführer ( 1941 )
* 12.3.1915 Nichers, Kreis Zempelburg. Zugang Juli 1941 aus Buchenwald. † Vermißt.
Hinze, Günter
Fahrbereitschaft
* 30.1.1921 Berlin. Kaufmännische Lehre. 1939 Waffen-SS, Unterscharführer. Ab Oktober 1941 in Auschwitz. SS-Wachkompanie. Februar 1943 kurzzeitig Fahrer eines Sanka (das Zyklon B wurde im Sanka antransportiert). Nach 1945 Kaufmann. Ehefrau Else war laut Hinze eine ehemalige Auschwitzgefangene, die Juni 1943 entlassen und danach »in einem für SS-Angehörige bestimmten Lebensmittelgeschäft beschäftigt« wurde. Hinze: »Ein- oder zweimal fuhr ich auch einen SS-Arzt zur Durchführung von Selektionen nach Birkenau. Namentlich ist mir noch der SS-Arzt Dr. Fischer bekannt. Ich habe selbst mit zugesehen, wie die ankommenden Häftlinge selektiert wurden. Daß Häftlinge vergast wurden, war allen SS-Angehörigen im Lagerbereich bekannt.« Q.: AV, Bl. 6793ff.
Hinze, Wilhelm
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 14.11.1921 Belzig/Sachsen. Schlosser. SS-Unterscharführer. Ab 15.7.1942 in Auschwitz, anfangs Wachmann, SDG im Häftlingskrankenbau, Dezember 1943 bis Mai 1944 im Außenlager Fürstengrube (HvA 16). Laut Häftlingsschreiber Paczula (AV, Bl. 2575) Abspritzungen »in geringem Umfange«. Wohnsitz in Westfalen.
Hippmann, Anton
Hundestaffel
* 20.12.1903 Hareth, Landkreis Komotau. SS-Sturmmann. Wachbataillon. † 28.8.1973 Frankfurt am Main. Häftling Franciszek Gulba (Nr. 10245), Kommando Wegebau, im Auschwitz-Prozeß: »Wir hatten einen Weg zu bauen, der zu dem Häuschen führte, das als Gaskammer [Bunker I] hergerichtet war. Einmal kamen Autos, auf denen halbnackte Frauen waren. SSLER mit Hunden haben die Frauen in das Häuschen hineingejagt. Einige Frauen haben sich geweigert hineinzugehen, Da haben die SSler ihre Hunde auf sie gehetzt.«
Hirsch
Kommandoführer Krematorien ( 1943 )
* Nicht identifiziert. SS-Hauptscharführer. Hans Stark (PA), in seiner ersten Vernehmung, zu den Vergasungen im Alten Krematorium : »Da dieses Zyklon B körnerförmig war, rieselte dieses beim Hineinschütten über die Menschen. Sie fingen dann furchtbar an zu schreien, denn sie wußten nun, was mit ihnen geschieht. Nach wenigen Minuten war es still. Nach Verlauf einer Zeit, es können 10–15 Minuten gewesen sein, wurde der Vergasungsraum geöffnet. Die Getöteten lagen kreuz und quer durcheinander, es war ein schrecklicher Anblick.«
Hirsch, Sigismond
Häftlingsarzt, Nr. 164526
* 22.1.1906 Cris/Rumänen. Ankunft Auschwitz am 23.11.1943 aus Drancy, von 1200 Deportierten werden 914 sofort in der Gaskammer erstickt. Bald an Typhus erkrankt und zur Vergasung auf einen Lkw verladen. Hirsch: »Durch Mithäftlinge habe ich erfahren, daß ich selbst im Zustand der Bewußtlosigkeit auf dem Lkw war, als SS-Männer kamen, die mich dank meiner auf den Arm tätowierten Nummer identifizierten und mich wieder vom Wagen holten auf Grund meiner Fähigkeiten als deutsch sprechender Röntgenologe.« Hirsch zu seiner Tätigkeit: »Der wichtigste Teil meiner Arbeit bestand darin, Röntgenaufnahmen, die von außerhalb kamen, zu interpretieren. Es handelte sich großenteils um
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