Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
2 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Landkreis Straubing-Bogen.
Hochscherf, Heinrich Wilhelm
Zentral-Bauleitung
* 2.4.1911 Köln. SS-Unterscharführer. Zuständig für den Arbeitseinsatz. Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen. – Die Zentral-Bauleitung befehligte Sommer 1943 insgesamt 10266 männliche und 662 weibliche Häftlinge (Czech).
Hodina, Ludwig
SS -Schütze
* 14.2.1914. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Janinagrube. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz in Österreich.
Hodys, Nora
»Geliebte« von Höß
* 1903 Wien. SS-Richter Konrad Morgen im Auschwitz-Prozeß (Tonbandprotokoll FBI): »Der verheiratete Standartenführer Höß hatte ein Liebesverhältnis mit einer tschechischen Häftlingsfrau namens Hodys begonnen, und der weibliche Häftling war schwanger geworden. Damit die Sache nicht rauskam, da hat er seine Geliebte in den Block [11] bringen lassen, in den Bunker. Und im Falle Hodys, da hatte er sogar Anweisung gegeben, dieser Frau, die schwanger war, nichts mehr zu essen zu geben. Sie sollte da verhungern. Aber selbst Teile dieser entmenschten Wachen, die haben diesen Befehl nicht ausführen können. Sondern es fand sich ab und zu einer, der ihr was zu essen gab. Und aus dieser Marter befreite ich diese Frau.« Ella Lingens (Erinnerungen): »Sie lag bei mir mit einer wahrscheinlich tuberkulösen Knochenmarkentzündung. Sie war aber so verlogen, daß man nicht recht wissen konnte, was von ihren romantischen Erzählungen zu halten war, obwohl ihr Inhalt durchaus im Bereich des Möglichen lag.« Laut Langbein ( Menschen ) nach dem Krieg »wegen geringfügiger Betrugsaffären polizeilich gesucht«. Grabner, ein Intimfeind von Höß, erwähnt Hodys in seinen Aussagen, aber keine sexuelle Beziehung.
Höblinger, Franz
SS -Rottenführer
* 21.3.1924 Wien. Einstellung Ermittlungsverfahren StA Frankfurt 1963, da »keine konkreten Anhaltspunkte für eine strafbare Handlung«. Verbleib unbekannt.
Höck, Werner
SS -Scharführer
* 3.5.1918 Linz. 1940 Zugang mit Engelschall aus Dachau. Kommandanturstab, Stabsscharführer (Spieß). Verbleib unbekannt.
Höcker, Georg
Stellv. Leiter der Gefangenen-Eigentums-Verwaltung (Juni 1944 )
* 28.3.1912 Ansbach. Anstreicher. 1932 NSDAP (Nr. 414547) und SS (Nr. 46267), Hauptsturmführer. Zunächst in Dachau. Ab 26.9.1942 in Auschwitz, Standortverwaltung. Standortbefehl Nr. 36/43: »Besuch der Schwiegermutter und Schwägerin v. 1.9.43 bis auf weiteres.« Ranghöchster SS-Mann des Aufräumkommandos an der Rampe (König-Urteil). Vrba (AV, Bl. 14531): »An einem Tag konnte ich aus kürzester Entfernung beobachten, wie Höcker einen neu angekommenen Häftling befragte, was er von Beruf sei. Dieser erklärte, daß er an einer deutschen Universität die deutsche Sprache lehre. Höcker war darüber sehr aufgebracht. Er erklärte, es sei eine Frechheit, daß ein Jude in deutscher Sprache unterrichte. Er schlug mit einem Knüppel auf den neu hinzugekommenen Häftling ein.« Nach eigener Aussage im Zuge der Korruptionsermittlungen der Kommission Konrad Morgens Juli 1944 von SS-Gericht verurteilt: »Ich erhielt 2 Jahre 7 Monate Gefängnis, degradiert wurde ich nicht. Ich gab in der Verhandlung zu, daß ich aus der Effektenkammer Kanada einige Kleider und Wäschestücke für meine Frau beiseite geschafft hatte.« Bis 18.1.1945 in Auschwitz, danach in Buchenwald, Sachsenhausen, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen. Todesurteil am 3.1.1949 in Krakau, begnadigt und am 26.11.1962 entlassen. Berufsangabe: Lackierer. Höcker: »Daß in Auschwitz Häftlinge mit dem Giftgas Zyklon B vergast worden sind, ist mir natürlich bekannt.« Q.: AV, Bl. 14330ff.
Höcker, Karl
Letzter Adjutant in Auschwitz
* 11.12.1911 Engershausen, Kreis Lübbecke. Sohn eines Maurers (Kriegstod 1915). Kaufmännische Lehre. 1933 SS (Nr. 182961), Obersturmführer (1944). NSDAP 1937 (Nr. 4444757). Kassengehilfe der Kreissparkasse Lübbecke. Frühjahr 1940 KZ Neuengamme. Frühjahr 1942 Stabsscharführer (Spieß) im KZ Arbeitsdorf in Wolfsburg. 1943 SS-Junkerschule. Mai 1943 Adjutant in Majdanek, ab 25.5.1944 Adjutant von Baer in Auschwitz. Januar 1945 Adjutant in Nordhausen. Nach 1945 Hauptkassierer der Kreissparkasse Lübbecke. Am 20.8.1965 vom LG Frankfurt am Main zu 7 Jahren Haft verurteilt: schuldig »der gemeinschaftlichen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in mindestens 3 (drei) Fällen an mindestens je 1000 (tausend) Menschen«. Am 3.5.1989 vom LG Bielefeld wegen
Weitere Kostenlose Bücher