Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
waren.«
Kaup, Paul
SS -Unterscharführer
* 29.4.1912 Aschaffenburg. Vom 30.3.1941 bis 28.4.1942 in Auschwitz. KZ-Kollege Giesa: SDG im SS-Revier. 1948 in Krakau zu 7 Jahren Haft verurteilt (LaV). Giesa: »Ich habe ihn zuletzt während meiner Gefangenschaft in Polen gesehen. Er ist jetzt in Mainfranken wohnhaft.«
Kautny, Franz
SS -Sturmmann
* 22.6.1907. Wachpersonal, Herbst 1944 Kommando Charlottengrube (HvA 17), zuletzt in Mauthausen. Todesurteil US-Militärgericht Dachau am 13.5.1946 im Mauthausen-Hauptprozeß . † Hinrichtung 27.5.1947 Landsberg, begraben ebenda.
Kayser, Otto Bruno Karl
Zentral-Bauleitung
* 22.7.1902 Pless. SS-Oberscharführer. Bauleitung Kriegsgefangenenlager (K. G. L.). † 28.1.1943 Reservelazarett Kattowitz. – Die ersten 2014 russischen Kriegsgefangenen waren am 7.10.1941 eingetroffen. Sie werden nackt in Gruppen zu je 100 Personen in nicht beheizte Blöcke getrieben. Erst nach Tagen erhalten sie ihre desinfizierte Kleidung. Museum Auschwitz (StAu III): »Insgesamt kamen im KL Auschwitz mindestens 15000 sowjetische Kriegsgefangene um, von denen etwa 12000 registriert und ungefähr 3000 nicht mit Nummern erfaßt worden waren.« Die zunächst überlebenden Russen werden zum Bau des Lagers Birkenau (zu dieser Zeit als Kriegsgefangenenlager geplant) eingesetzt. Am 17.1.1945 leben nur noch 96.
Keller, Johann
SS -Rottenführer
* 20.6.1907 Skardupönen/Litauen. Ab November 1941 in Auschwitz. Kommando Landwirtschaft, Fischereikommando Harmense. Nach 1945 bei Marburg/Lahn.
Kelm, Ewald (nicht: Kell)
Kommandoführer Krematorium
* 22.2.1913 Bruzijska, Kreis Lodz. Landwirt. SS-Unterscharführer. Ab April 1941 in Auschwitz, Laut Kommandanturbefehl (KB) Nr. 33/41 am 4.12.1941 vom SS-Totenkopf-Sturmbann zum Kommandanturstab Schutzhaftlager kommandiert. Blockführer im Lagerabschnitt BIIE. Mai 1944 Zweiter Kommandoführer Gasbunker V, danach Führer des Krematoriums I. KB Nr. 24/43: »Besuch der Braut v. 10.–16.6.43«. Standortbefehl (StB) Nr. 37/43: »Besuch der Ehefrau vom 3.–6.9.43«. StB Nr. 45/43: »Besuch der Ehefrau vom 6.–20.10.43«. † 23.2.1989 am Wohnort Gmünd/Niederösterreich (FSK).
Kelsch, Viktor
SS -Unterscharführer
* 24.2.1921 Istebna/Oberschlesien. SS-Totenkopf-Sturmbann. Verbleib unbekannt. – Häftling Vrba (AV, Bl. 14527): »Die Selektion der Neuangekommenen ging immer sehr schnell vonstatten. Es kam vor, daß ein Transport von mehr als 2000 Personen binnen einer Stunde selektiert war. Manchmal fand auch gar keine Selektion statt. Wenn die SS den Eindruck gewann, daß sehr viele arbeitsunfähige Personen in dem Transport vorhanden waren, wurde kurzerhand der gesamte Transport für die Verbringung in die Gaskammer bestimmt.«
Kempl, Martin
SS -Schütze
* 14.5.1909. SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz und Außenlager Golleschau. Belobigt in den Kommandanturbefehlen Monowitz vom 14.7. und 22.12.1944, da er die »Flucht« von Häftlingen »verhinderte«. KZ-Kollege Bilibou: »Es gab keinen Sonderurlaub für ›Verhinderung der Flucht‹, sondern nur für ›Erschießen auf der Flucht‹.«
Kepes, Raya
Mengele-Zwilling, Nr. A- 7050
* 10.10.1924 Klausenburg. Ankunft Auschwitz am 1.6.1944 aus Ungarn: »Es wurde uns befohlen, daß sich Männer und Frauen getrennt aufzustellen hätten. Als wir uns aufgestellt hatten, kam Mengele auf uns zu und deutete mit einem Stöckchen, das er in der Hand trug, auf meine Zwillingsschwester und mich und fragte meine Mutter, ob es Zwillinge seien. Mengele ordnete dann an, daß wir auf die rechte Seite herauszutreten hätten. Meine Mutter und meine andere Schwester mußten auf die linke Seite treten.« Zuletzt in Ravensbrück und im Außenlager Malchow. Kepes über das Ende ihrer Zwillingsschwester nach der Befreiung: »Es gelang mir, mit meiner Schwester und noch drei anderen Mädchen bei einer Frau in Oschatz für einige Tage Unterkunft zu finden. Meine völlig entkräftete Schwester fand dann in einem dortigen Krankenhaus Aufnahme. Trotz der Pflege, die ihr dort zuteil wurde und im Angesicht der Freiheit, vermochte sie nicht ihre Kräfte wiederzuerlangen und verstarb nach etwa dreiwöchigem Krankenhausaufenthalt.« Verheiratet in Israel. Q.: MV, Bd. 23.
Kern, Franz
SS -Rottenführer
* 12.9.1907 Thomasel. SS-Nr. 297283. Standortverwaltung, Verbindungsmann zwischen KZ und der Reichsbahn. Standortbefehl Nr. 10/42: zuständig für »die Regelung des Eisenbahntransportverkehrs«. † 15.8.1968
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