Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Hannover. Ab 4.10.1944 in Auschwitz, Wachmannschaft. 1948 in Wadowice zu 2 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz in Niedersachsen.
Klodzinski, Stanislaw
Häftlingsarzt, Nr. 20019
* 4.5.1918 Krakau. Klinikarzt in Krakau. Am 18.6.1941 Verhaftung Gestapo. Ankunft Auschwitz am 12.8.1941. Zunächst als Handwerker eingesetzt. Jahreswechsel 1941/42 als Kranker, dann als Pfleger, dann als Arzt im Häftlingskrankenblock 28. Klodzinski: »Die Kranken lagen zu zweit im Bett. Medikamente waren kaum vorhanden. Infektiöse Kranke lagen bei Kranken mit inneren Krankheiten. Bei der chirurgischen Abteilung gab es keine Instrumente. Von einem Krankensaal, der mit 30–40 Kranken belegt war, sind jeden Tag ca. 10 Häftlinge gestorben.« Einer der Köpfe des polnischen Widerstands im Lager. Nach 1945 Universitätsklinik Krakau. Aussage: AV, Bl. 2578ff.
Klös, Friedrich
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 2.7.1903 Masutlein. SS-Sturmmann. Juni 1944 im Außenlager Jawischowitz. Andrzej Strzelecki (HvA 15): »Die Lagerbehörde erlaubte den Aufenthalt im [Kranken-]Revier nur einer solchen Anzahl von Häftlingen, die 6% des Häftlingsstands im Nebenlager nicht überschritt.« Verbleib unbekannt.
Klöser, Martin
SS -Schütze
* 7.2.1909 Dürrbach, Kreis Bistritz. SS-Totenkopf-Sturmbann (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). † 26.12.1943. – Häftlingsarzt Fejkiel über seine Ankunft Oktober 1940: »Wir wurden von SS-Leuten empfangen und in das Hauptlager getrieben. Sie schlugen mit ihren Karabinern oder mit Holzknüppeln auf uns ein.«
Klose, Vincent
SS -Oberscharführer
* 13.1.1890 Paulsdorf, Kreis Kattowitz. Standortverwaltung, Kommandoführer Schlachthof und Kohlenhof. † 1.3.1972 Amberg.
Klose, Wilhelm
SS -Unterscharführer
* 24.1.1909 Schwientochlowitz. Von Januar 1942 bis September 1943 in Auschwitz, Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Klotz, Gottlieb
SS -Rottenführer
* 5.10.1910 Renzen/Württemberg. Kommandoführer. Am 30.1.1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 bei Stuttgart.
Klüger, Ruth
Häftling Nr. A- 3537
* 30.10.1931 Wien. Tochter eines Frauen- und Kinderarztes, 1944 in Auschwitz ermordet. Klüger über ihre Kindheit in Wien: »Ich kenne die Stadt meiner ersten elf Jahre schlecht. Mit dem Judenstern hat man keine Ausflüge gemacht, und schon vor dem Judenstern war alles Erdenkliche für Juden geschlossen, verboten, nicht zugänglich. Juden und Hunde waren allerorten unerwünscht.« September 1942 mit ihrer Mutter mit dem »Spitaltransport« des jüdischen Krankenhauses – im Zug auch Viktor E. Frankl – nach Theresienstadt deportiert. Mit 12 Jahren, zusammen mit ihrer Mutter, im Theresienstädter Familienlager , Klüger: »Die physischen Erinnerungen an Auschwitz sind Hitze (beim Appell), Gestank (der Rauch überm Lager) und vor allem Durst.« Juni 1943 überstellt ins Groß-Rosen-Außenlager Christianstadt. 1947 Auswanderung USA, Literaturwissenschaftlerin. Ihre Erinnerungen sind erschienen unter dem Titel weiter leben .
Kluska, Stefan, Nachname ab 1956: Boratynski
Häftling Nr. 5721
* 13.6.1917 Krakau. Ankunft Auschwitz am 8.10.1940. 1942 im Kanada -Kommando im Stammlager. Am 17.12.1942 verhaftet und gefoltert, weil er laut eigener Aussage (AV, Bl. 4368ff.) für den polnischen Widerstand »zweimal eine beachtliche Summe Deutsche Mark und einen Fotoapparat ›Leica‹« entwendet hatte. März 1943 nach Buchenwald deportiert. Angestellter in Polen. Boratynski im Auschwitz-Prozeß über seinen Aufenthalt in der Stehzelle (90 × 90 cm): »Mir wurde zu essen gegeben, aber ich hatte die Hände auf den Rücken gefesselt. Ich habe kniend gegessen. Der Blockführer [Hugo] Müller zeigte Herz. Er hielt seinen Stiefel unter mein Kinn, als ich mit dem Gesicht ins Essen fiel.«
Kluss, Reinhold
SS -Hauptscharführer
* 4.4.1893 Breslau. Standortbefehl vom 25.9.1943: Als Arrestaufseher zur Kommandantur-Gerichtsabteilung kommandiert (»Diese untersteht unmittelbar dem Gerichts-SS-Führer«). Arrestaufseher für SS-Arrestanten in Block 11. † 21.6.1955 Elmshorn.
Knauf, Wilhelm
SS -Sturmmann
* 19.11.1906. 1943 Kasinoleiter der Truppenkantine im »Zigeunerlager« (StAu I). Verbleib unbekannt. – Häftlingsarzt Weisskopf am 10.7.1964 in einem Brief an den Frankfurter Generalstaatsanwalt Fritz Bauer über den Tag nach Liquidierung des Lagers in der Nacht vom 1. zum 2.8.1944 (MV, Bd. 27, Auszug): »Wir hörten
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