Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
1932 NS-Frauenschaft. Auf Rat ihrer Tante Ottilie Schneider, selbst SS-Aufseherin in Ravensbrück, ab 15.6.1940 in Ravensbrück. April 1942 in Auschwitz, Kommandoführerin (Wäscherei- und Schneiderkommando, Frauen-Strafkompanie und Wirtschaftshof Babitz). Standortbefehl Nr. 5/44: Am 30.1.1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Kock über die Transporte: »Jüngere arbeitsfähige Frauen kamen zu uns ins Lager. Die nicht Arbeitsfähigen und die Kinder kamen alsbald nach der Ankunft in die Gaskammer.« Zuletzt in Mauthausen und Buchenwald. Mai 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt, Entlassung April 1950. Kock: »Ich bin während des in Polen durchgeführten Verfahrens von den Vernehmungsbeamten und Richtern korrekt behandelt worden.« Aussage: AV, Bl. 114454ff.
Kock, Walter
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 28.10.1902 Celle. 1932 SS, Oberscharführer (1943). NSDAP 1938, 1939 SS-Verfügungstruppe. November 1942 in Auschwitz, Ausbildung in der Sanitätskompanie Oranienburg, bis August 1943 SDG in Monowitz. Danach in Neuengamme. Am 25.2.1948 in Krakau zu 12 Jahren Haft verurteilt. † 20.12.1949 Strafanstalt Gollnow b. Stettin.
Koczy, Theodor
SS -Rottenführer
* 3.3.1892 Retzitz/Gleiwitz. Standortverwaltung, Abteilung Effektenkammer (Raubgut). Verbleib unbekannt.
Köberlein, Friedrich
SS -Standartenführer ( 1944 )
* 18.10.1885 Göhren b. Pappenheim. SS-Nr. 261671, NSDAP-Nr. 4037172. Chef Amt B III (Unterkunftswirtschaft) im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. † 30.11.1964 (Zentralkartei ZSTL).
Kögel, Kurt
Zentral-Bauleitung
* 27.12.1888 Gablenz. Bäcker. Mai 1933 NSDAP (Nr. 2327737). SS-Hauptscharführer. Ab 16.9.1942 ZBL, Leiter der Fahrbereitschaft. Verbleib unbekannt.
Köhler, Adam
SS -Schütze
* 27.1.1906 Czerwenka bzw. Cervenka/heutiges Tschechien. Am 22.1.1948 in Krakau zu 2 Jahren Haft verurteilt. 1977 in einem Altersheim in Karlsruhe.
Köhler, Franz (früher: Knitsch)
SS -Rottenführer
* 1.4.1907 Kochtschütz, Kreis Lublinitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Landwirtschaft. Nach 1945 in Hagen.
Köhler, Karl
SS -Scharführer
* 10.5.1912 Hof. Blockführer KZ Sachsenhausen, laut KZ-Kollege Sorge Kfz-Zeugamt der Waffen-SS (Gaswagen). Köhler, Zeitpunkt ungeklärt, war auch in Auschwitz. † 8.9.1958 Bochum.
Köhler, Rudolf
SS -Oberscharführer
* 9.5.1902 Gladenbach b. Biedenkopf. Nach eigenen Angaben Anfang 1943 von Posen ins Außenlager Golleschau (Zementwerk) kommandiert, Arbeitsdienstführer (HvA 9). Köhler: »Meine Aufgabe in Golleschau war die bautechnische Verbesserung der Lagerverhältnisse.« Museum Auschwitz (StAu II): »Die Häftlinge wurden für die geringsten Vergehen bestialisch geschlagen.« Nach 1945 Ingenieur. † 31.3.1972 Wiesbaden. Aussage: AV, Bl. 17647ff.
Köhler, Walter
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 30.8.1915 Neunkirchen/Saar. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV, Effektenkammer (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). † 25.11.1952 Hennigsdorf (DDR).
Kölling, Heinrich
SS -Oberscharführer
* 6.8.1893 Rotenufeln/Westfalen. Beamter. Juli 1944 kurz Monowitz, Arbeitsdienstführer im Kommando Eintrachthütte. Am 7.4.1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt.
Koenig, Ernest
Häftling Nr. 177774
* 19.5.1917 Wien. Kindheit in Misslitz (Mähren), 80 km von Wien entfernt. Juli 1938 zum Studium nach Frankreich. Als Jude Abtransport aus Drancy am 4.9.1942, Zug unterwegs gestoppt (s. Schmelt) und zur Zwangsarbeit in Judenlagern ausgesondert. In Laurahütte und Blechhammer, ab April 1944 ein Außenlager von Auschwitz. Koenig in seinen Lebenserinnerungen Im Vorhof der Vernichtung zur Heimreise 1945: »Wir kamen nach Zakopane, wo wir einen angenehmen Aufenthalt hatten, und nach Novy Targ, wo es weniger angenehm war. Dort schliefen wir im Hause eines alten Mannes, der die Deutschen verfluchte, aber auch sagte, man müsse ihnen zugute halten, daß sie die Juden vergast hätten.« Koenig zu seinem Aufnahmebegehren in den »Bund ehemaliger KZler«: »Man sagte mir dort, daß jemand, der vor dem Kriege Deutsch gesprochen habe, nicht berechtigt sei, in diesen Bund aufgenommen zu werden, auch wenn er fast drei Jahre in Auschwitz verbracht habe.« Nach 1945 u.a. Attaché der Vertretung der Vereinigten Staaten bei der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft in Brüssel. Autor: Im Vorhof der Vernichtung. Als Zwangsarbeiter
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