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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Häftlinge mit gelbem Stern, mit ihrem Kapo, der einen langen Knüppel trug, und die uns sofort umkreisten. Und es schoß mir so durch den Kopf: Die verhalten sich ja genau so wie ein Rudel Schäferhunde. Und das sagte ich dann auch da meinem Begleiter, der darüber lachte und sagte, ja, das wäre auch die Aufgabe. Die Todesopfer, die sollten zunächst mal, indem sie also ihre Glaubensgenosen da sahen, Vertrauen haben. Es sollte alles vermieden werden, damit keine Panik ausbricht.« – Leichenschlepper Shaul Chasan zum Sonderkommando (Greif): »Einerseits sah ich die Leichen dort unten, andererseits erhielt ich die gesamte Zeit Schläge und Beschimpfungen vom Kapo, der SS – das Gebell der Hunde. Das war die Hölle auf Erden.«

Yong, Hans de
    Häftling Nr.  68030 , ermordet für Hungerstudien
    * 18.2.1924 Frankfurt am Main. Ankunft Auschwitz am 18.2.1942 aus Westerbork. Im Tagebuch des KZ-Arztes Kremer heißt es am 13.11.1942 über den von ihm zum Tode bestimmten Häftling Nr. 68030: »Lebendfrisches Material (Leber, Milz und Pankreas) von einem vorher fotografierten stark atrophischen jüdischen Häftling von 18 Jahren entnommen.« Eintrag Kremer am nächsten Tag: »Heute, Sonnabend, Varietévorstellung im Gemeinschaftshaus (ganz groß!). Besondere Freude erregten die tanzenden Hunde und die beiden krähenden Zwerghähne.«

Z
    Zabel, Johannes
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 13.12.1905 Berlin. SS-Unterscharführer (1941). Am Hygiene-Institut der Waffen-SS in Rajsko. Münch: »Er war als Desinfektor ausgebildet und war außerdem auch als Nährbodenkoch tätig.« Als Nährboden für Bakterienzuchten diente das Fleisch ermordeter Häftlinge, das am Hinrichtungsort herausgeschnitten und zu einer konzentrierten Brühe, genannt Menschenbouillon , verkocht wurde. KZ-Kollege Muhsfeldt über die Erschießung von 20 Juden im Juli 1944 durch Moll (MV, Bd. 41): »Mich erstaunte das, und ich fragte den Kapo, was los sei. Dieser Kapo und später auch ein SS-Aufseher erklärten mir, daß Körperteile der erschossenen Opfer für Bakterien im Hygienischen Institut in Rajsko entnommen würden. In dem Gelände, in dem das Massaker stattfand, befand sich mit einem Kraftfahrzeug der SDG Zabel mit einem Häftlingsarzt. Dieser Häftlingsarzt schnitt aus den Oberschenkeln der Leichen, nachdem er zuvor die Stellen, die er entnehmen wollte, enthäutet hatte, Muskelteile heraus. Das Menschenfleisch wurde in Eimer gepackt, und dann fuhr Zabel mit dem Häftlingsarzt nach Rajsko zurück.« Standortbefehl Nr. 33/43: »Besuch der Ehefrau v. 23.8.–7.9.43«. † 16.4.1945 Kriegstod bei St. Pölten.

Zachar, Franz
    SS -Sturmmann
    * 29.1.1923 Potanjani, heute Potzcani/Kroatien. Ab Oktober 1942 in Auschwitz. SS-Wachkompanie der Außenlager Wirtschaftshof Budy und Kobier. Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Zafke, Hubert Ernst
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 26.9.1920 Schönow. Bauer. SS-Oberscharführer. November 1940 5. SS-Panzerdivision Wiking . Danach Kurs als SS-Sanitäter in Dachau. November 1942 SDG in Neuengamme, ab Oktober 1943 in Auschwitz, September 1944 im Außenlager Neustadt in Prudnik, eine Weberei mit 400 Häftlingsfrauen. Am 10.3.1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (HvA 13).

Zahel, Herbert
    SS -Schütze
    * 29.4.1922 Grosshain. Nach 1945 im Kreis Aue (DDR).

Zappe, Herbert
    SS -Rottenführer
    * 7.1.1910 Oberschöneweite. Amtsgruppe D (KZS), Amt II SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt. SS-Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl Nr. 26/43: »Besuch der Ehefrau 3.–5.7.43«. † Suizid 15.5.1945 (StA Frankfurt). KZ-Kollege Schönbohm dagegen 1961: »War mit mir in polnischer Haft und wohnt jetzt in der Gegend von Ulm. Er war vor einigen Jahren bei der Firma Käsbohrer beschäftigt.«

Zappi, Adolf
    SS -Rottenführer
    * 20.8.1911 Radautz/Rumänien. Winter 1941 bis Frühjahr 1944 in Auschwitz, Kammerwart der SS-Bekleidungskammer. Am 9.3.1946 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Senden.

Zdralek, Franz
    SS -Unterscharführer
    * 4.8.1913 Jakobeny/Rumänien, Sohn eines Maschinenschlossers. Ab dem 14. Lebensjahr Arbeit in einem Bergwerk. Waffen-SS ab Oktober 1942. Anfang 1943 Jugend-KZ Moringen, Frühjahr 1943 »mit einigen anderen Kameraden zum KL Auschwitz versetzt«. SS-Totenkopf-Sturmbann, Stabskompanie (SS-Angehöriger der Kommandantur), in den Außenlagern Budy und Golleschau. Zdralek: »Ich glaube, es war im Jahre 1943, als wir zur Absicherung ankommender Transporte auf der sog.

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