Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Durchfall Erkrankter und Verstorbener.« Ein Chefarzt Wolff ist allein bei Nyiszli genannt. Langbein, Schreiber bei Standortarzt Wirths, am 10.10.1969 an StA Frankfurt: »Mir ist ein solcher Wolff bisher nicht begegnet.« Anmerkung [E. K.]: Wolff könnte von außerhalb ins Lager gekommen sein.
Wolff, Georg
SS -Rottenführer
* 16.4.1914 Ruma/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Eintrachthütte. Am 9.3.1946 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. † Suizid 11.7.1961 (Standesamt Eberbach).
Wolff, Johann
Zentral-Bauleitung
* 9.10.1900. SS-Unterscharführer. Bauleitung Industriegelände. Verbleib unbekannt.
Wolff, Karl
Himmlers Koordinator für die Planung des Buna-Werks
* 13.5.1900 Darmstadt. SS-Obergruppenführer (1942) und General der Waffen-SS. Ab 1936 Chef des Persönlichen Stabs Reichsführer-SS. Nach eigener Aussage wegen »der Errichtung des Bunawerkes« Sommer 1940 Treffen mit Bütefisch und Ambros (I.G. Farben) in Auschwitz. Am 1.3.1941 einer der Begleiter Himmlers bei dessen erstem Auschwitz-Besuch. Carl Krauch, Der Generalbevollmächtigte für Sonderfragen der chemischen Erzeugung beim Beauftragten für den Vierjahresplan , am 4.3.1941 an I.G. Farben: »Für alle Fragen, die das Werk Auschwitz betreffen, ist der Chef des Persönlichen Stabes des RFSS, SS-Gruppenführer Wolff, zuständig, der als Verbindungsmann zwischen dem RFSS und dem Werk Auschwitz bestimmt ist.« Wolff: »Ich habe dann Direktor Bütefisch mit Pohl zusammengebracht.« September 1943 Höherer SS- und Polizeiführer in Italien. Nach 1945 Verlagsvertreter in Kempfenhausen am Starnberger See. Am 30.9.1964 vom LG München wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300000 Fällen – Judendeportationen nach Treblinka – zu 15 Jahren Haft verurteilt, 1971 Haftverschonung. † 15.7.1984 Rosenheim. Aussage: AV, Bl. 12096ff.
Wolff, Wolf-Dietrich
1942 Geschäftsstellenleiter des SS -Ahnenerbe ( AE ) mit Zeichnungsrecht. SS -Obersturmführer ( 1943 )
* 21.5.1913 Berlin. 1939 SS (Nr. 340565), August 1941 Persönlicher Referent des AE-Chefs Sievers. Wolff setzte Bruno Beger zur Selektion der Juden für Hirts Anthropologische Sammlung Fremdrassiger in Marsch, besorgte die Überführung der Opfer von Auschwitz ins KZ Natzweiler und überbrachte Juli 1943 das Gift zu ihrer Ermordung. Die letztlich 86 Juden werden August 1943 in der Gaskammer von Natzweiler erstickt. Nach 1945 Leiter der Datenverarbeitung bei einer Schokoladenfirma in Hannover. Am 6.4.1971 Urteil LG Frankfurt am Main (4 Ks 1/70): Wolff habe den Transport der Juden von Auschwitz nach Natzweiler gelenkt und überwacht und schließlich Ende Juli 1943 das Gift zur Ermordung der Häftlinge zu Hirt nach Straßburg gebracht: »Bei allem wußte er, daß der Aufbau der Skelettsammlung mit der Tötung von Menschen verbunden war. Wolff hat sich somit der Beihilfe zum Mord, begangen in gleichartiger Tateinheit an 86 Personen, schuldig gemacht. Er kann jedoch nicht bestraft werden, da die Strafverfolgung [bei Beihilfe] inzwischen verjährt ist.« Q.: Klee, Medizin.
Wolken, Otto
Häftlingsarzt, Nr. 128828
* 27.4.1903 Wien. Ankunft Auschwitz Frühjahr 1943. Zunächst im Kommando Königsgraben (»diente zur Entwässerung der damals gebauten Latrinen«). Wolken (MV, Bd. 12): »Im Juli 1943 brach in Birkenau eine große Fleckfieberepidemie aus. Um dieser Epidemie wirksam entgegentreten zu können, forderte man damals alle Ärzte auf, sich zu melden.« Arzt und Schreiber der Ambulanz im Männerquarantänelager Birkenau (Lagerabschnitt BIIA). Der Häftlingsarzt blieb nach dem Abzug der SS im Januar 1945 bei den zurückgelassenen kranken Häftlingen. Wolken in seinem Aufsatz Die Befreiung von Auschwitz-Birkenau in Die Auschwitz-Hefte , Bd. 2: »Am 24. Januar tauchte vormittags wieder eine Gruppe SS-Männer mit dem besonderen Auftrag auf, die übriggebliebenen Juden mitzunehmen. Ich floh in Block 10, in dem Polen waren, wie ich annahm befreundete Ärzte, aber dieser Empfang war enttäuschend für mich. ›Was willst du hier? Hast du nicht gehört, alle Juden sollen antreten?‹ ›Ja natürlich, deshalb komme ich ja zu dir, um mich zu verstecken.‹ Er warf mich aus dem Block mit den Worten: ›Hier ist ein arischer Block. Raus!‹« Praktischer Arzt in Wien.
Wollmann, Jaacov
Häftlingsarzt
* 13.7.1914 Lodz. Ankunft Auschwitz am 29.4.1942 aus der Slowakei (Czech: von 423 Juden leben am 15.8.1942 nur noch 20). Ab Sommer 1942 »Pfleger« in Block 21 des Stammlagers.
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