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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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waren sehr niedrig, sie endeten kurz über dem Dach. Hinter dem Hof war ein großes Tor, das in die sogenannten Umkleidungsräume führte, ähnlich wie die Auskleidehalle von einer Turnhalle. Einfache Holzbänke standen da, mit Kleiderrechen, und auffälligerweise war jeder Platz numeriert, trug auch eine Garderobenmarke. Und man schärfte noch den Opfern ein, ja acht auf ihre Garderobe zu geben, die Garderobenmarke festzuhalten – alles, um bis zur buchstäblich letzten Sekunde nicht den geringsten Verdacht aufkommen zu lassen und die Todesopfer ahnungslos in die gestellte Falle zu bringen. Dann an der Wand war ein großer Pfeil, der in einen Gang wies, und darauf stand kurz und bündig: ›Zu den Duschräumen‹, und das wurde in sechs oder sieben Sprachen wiederholt. Man sagte denen also: Ihr kleidet euch aus und werdet geduscht und desinfiziert. Und an diesem Gang lagen dann verschiedene Kammern ohne jede Einrichtung, kahl, nackt, Zementfußboden. Auffällig und zunächst unerklärlich war nur, daß in der Mitte ein vergitterter Schacht stand, der bis zur Decke führte. Ich hatte zunächst dafür keine Erklärung, bis man mir sagte, daß durch eine Öffnung vom Dach aus Gas, und zwar in kristalliner Form, das Zyklon B, in diese Todeskammern gegossen würde. Bis zu diesem Moment war also der Häftling ahnungslos, und dann war es natürlich zu spät. Gegenüber den Gaskammern lagen drei Leichenaufzüge, und diese führten dann nun in den ersten Stock oder, von der anderen Seite aus gesehen, in das ebenerdige Geschoß. Das eigentliche Krematorium war ein riesiger Saal, an dessen einer Seite in langer Reihe Krematoriumsöfen standen, mit geplättetem Fußboden, alles atmete eine sachliche, neutrale, technische, wertfreie Atmosphäre aus.« Protokollmitschrift: FBI.

Buch, Luise
    KZ -Wärterin
    * 20.6.1913 Kunzendorf. SS-Aufseherin im Strafblock Ravensbrück, Anrede: »Frau Aufseherin«. Frauenkonzentrationslager Birkenau. Nach 1945 in Dachau interniert und an Polen ausgeliefert. In verschiedenen Publikationen als hingerichtet aufgeführt. StA Frankfurt: Wohnsitz Niederhöchstadt bei Frankfurt am Main.

Buchalla
    KZ -Wärterin
    * Nicht ermittelt. Kollegin Pritzkoleit: »Ich kann mich daran erinnern, daß die Aufseherin Buchalla wegen des Besitzes von Schmuck bestraft worden ist. Es wurde erzählt, sie habe zwei oder drei Koffer voll Sachen gehabt. Ich habe sie dann später im Gefängnis in Polen wiedergetroffen.« – Kommandant Höß (Aufzeichnungen) über die Aufseherinnen: »Da sich freiwillig – trotz eifriger Werbung durch die NS-Frauenorganisation – sehr wenig Anwärterinnen für den Dienst in einem KL meldeten, mußte der täglich sich steigernde Bedarf zwangsweise beschafft werden. Jede Rüstungsfirma, denen weibliche Häftlinge zugewiesen werden sollten, mußte einen gewissen Prozentsatz zur Verfügung stellen. Daß diese Firmen nicht das beste Material abgaben, ist nur zu verständlich.«

Buchholz, Franz
    Kommandoführer Gaskammern (Juli 1944 )
    * Nicht identifiziert. – Mengeles Obduzent Nyiszli am 28. Juli 1945 zur Vergasung der ankommenden Häftlinge: »Die schweren Eichentüren wurden hinter ihnen zugeschlagen, das Licht wurde ausgelöscht, und in den nächsten Minuten erschien ein luxuriöser Rot-Kreuz-Wagen, aus dem ein Arzt im Range eines Hauptmanns und ein Sanitätsunteroffizier vier ungefähr 1 kg schwere Blechbüchsen herausnahmen. Die vier Betonplatten, die auf der Erdoberfläche die in den unterirdischen Bunker führenden Belüftungsschächte bedeckten, wurden weggeräumt. Sie zogen daraufhin Gasmasken auf, schlugen den Papierdeckel der Blechbüchsen ein und schütteten sodann bohnengroße lilarote oder eher weinrote Chlorkörner durch die vier Schächte in die Gaskammer und schlossen sodann diese Schächte wieder mit den Betonplatten. Einmal habe ich selbst gehört, wie ein Arzt beim Einfüllen des Gases zu dem Sanitätsoffizier, um ihn zur Eile anzutreiben, sagte: ›Gib schon das Fressen den Juden.‹« Q.: MV, Bd. 13.

Buchholz, Heinrich
    SS -Rottenführer
    * 3.5.1904 Pilm, Kreis Jerichow. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 10.11.1942 Reservelazarett Kattowitz (Fleckfieber?).

Buchholz, Rudolf
    SS -Unterscharführer
    * 10.6.1906 Nowaczkow b. Bromberg. Landwirt. 1939 SS (Nr. 383332). Ab 15.6.1943 in Auschwitz. Blockführer im Quarantänelager für Männer in Birkenau (Lagerabschnitt BIIA), ab 1.9.1944 Arbeitsdienstführer Monowitz (Arbeitskommandos). 1948 in Krakau zu 4 Jahren

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