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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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großen Hitze, waren einmal vierzig Tote in einem einzigen Wagen, und die Überlebenden warfen sich nach dem Entladen, vom Durst überwältigt, wie unreines Getier auf das Schlammwasser der Pfützen neben den Schienen. Die Lebensmittel der Ankömmlinge, auf die sich sonst die Häftlinge vom Kanada-Kommando stürzten, blieben liegen und wurden nicht mehr gegessen, weil sie in den Waggons in Seen von Exkrementen zwischen Toten und Kranken umherschwammen.«

Brol, Francziszek
    Häftling Nr.  1159
    * 1.11.1919 Chorzow. Vom 24.6.1940 bis März 1942 in Auschwitz. Schreiber in Block 11, genannt Todesblock. Führte das Bunkerbuch. Nach 1945 Angestellter in Polen. Q.: AV, Bl. 18830ff.

Broschwitz, Paul
    SS -Rottenführer
    * 1.11.1908. Ab 28.10.1942 in Auschwitz, Poststelle Monowitz. Häftling Max Kaufmann: »Ich bin von ihm nicht geschlagen worden.« Verbleib unbekannt.

Brose, Anton
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 25.9.1909 Braunsberg in Ostpreußen, Sohn eines Bahnbeamten. Metzgergeselle, 1929 Schutzpolizist. Frühjahr 1940 Gestapo Graudenz, Sommer 1942 Stapoleitstelle Kattowitz. Ab Frühjahr 1943 PA Auschwitz, Vernehmungsabteilung, Frühjahr 1944 Vertreter des Leiters Schurz. Sommer 1944 Beförderung zum Kriminalsekretär und SS-Hauptscharführer, Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Nach 1945 Hilfsarbeiter. In seiner Aussage konnte oder wollte er sich an nichts mehr erinnern, hatte angeblich nicht einmal gewußt, daß Boger wegen seiner Grausamkeit berüchtigt war. An eines erinnerte er sich immerhin: »Mir ist allerdings bekannt gewesen, daß dort Menschen zu tausenden vergast wurden, da dies ja bei uns allgemeines Gespräch und jedem SS-Mann bekannt war.« Q.: AV, Bl. 7341ff.

Broßmann, Otto
    Führer des Außenlagers Blechhammer (Mai 1944 )
    * 1.2.1889 Browin, Kreis Wagstadt. 1938 NSDAP (Nr. 6627521) und SS (Nr. 352200), Hauptsturmführer (1943). Dezember 1942 Führer der 7. SS-Wachkompanie, April 1944 zugleich Lagerführer in Blechhammer. Am 6.7.1944 Strafmeldung gegen den Häftling Fritz Gumbert (Nr. 177333), »weil er auf dem Abort im Bau 150 rauchend angetroffen wurde«. Strafe: 15 Stockschläge. Ab 10.11.1944 Führer des SS-Totenkopf-Wachbataillon KL Auschwitz III (Monowitz und Außenlager). 1950 Freispruch in Krakau. † 28.11.1957 Lohr am Main. – Das April 1944 von der SS übernommenen Judenlager Blechhammer, nahe der Ortschaft Heydebrek, diente dem Ausbau eines Hydrierwerks (Synthesebenzin). Franciszek Piper über die zuletzt 4000 Häftlinge (HvA 10): »Aus obigen Gründen [Hunger, Mißhandlungen] war die Sterblichkeit unter den Häftlingen groß, durchschnittlich 86,4% in einem Jahr.« Mit Übernahme durch die SS wurde ein eigenes Krematorium errichtet.

Brucker, August
    SS -Schütze
    * 23.8.1921 Dracsani/Rumänien. SS-Totenkopf-Sturmbann. Name auf Meldungen der Kommandantur vom 15.8. und 8.10.1942 über SS-Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen. Wohnsitz am Bodensee.

Bruckner, Paul
    SS -Schütze
    * 27.8.1896 Ödenburg. 1944 Außenlager Gleiwitz I. Nach 1945 in Neckarsulm. – Irena Strzelecka (HvA 14): »Die Liquidierung des Nebenlagers Gleiwitz I erfolgte am 18. Januar 1945. Am Tage vor der Evakuierung hielt man den letzten Appell ab, bei dem 1136 Häftlinge anwesend waren. Vor Verlassen des Nebenlagers führten die SS-Männer eine Selektion unter den Häftlingen durch, bei der sie eine Gruppe von über fünfzig kranken, hinkenden und bis zum Äußersten erschöpften Häftlingen aussuchten. Diese führten die SS-Männer dann hinter die Baracke und erschossen sie mit Pistolen.«

Bruder, Rubin
    Jüdisches Sonderkommando
    * 29.10.1898 Czestochowa. Pole. Ankunft Auschwitz am 4.3.1943 aus Drancy. Mithäftling Jaacov Gabai gegenüber Gideon Greif: »Innerhalb von drei Minuten waren alle sechzig Leichen in den Öfen. Nach einer viertel Stunde mußte ich im Ofen das Fleisch mit der [Heu-]Gabel durchmengen. Wir arbeiteten also drei Minuten, dann warteten wir eine halbe Stunde, bis die Körper verbrannt waren. Inzwischen ruhten wir uns aus, wuschen die Hände, tranken etwas Wodka. Man nahm zwei oder drei Frauen und einen Mann in der Mitte, denn Frauen haben mehr Fett im Körper. Am Ende des Krematoriums gab es eine Tür, vor die man die Kinder warf. Jedesmal verbrannte man sieben oder acht Kinder.«

Brück, August
    Jüdisches Sonderkommando, nichtjüdischer Kapo, Nr. 

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