Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Laut KZ-Kollege Schippel in Wadowice zu 15 Jahren Haft verurteilt (»Er sprach perfekt polnisch«). Verbleib unbekannt. – Block 7 mit 1500 schwerstkranken und sterbenden Häftlingen dient Mai 1942 bis April 1943 als Sammelstation vor der Gaskammer. Da der Platz in der Baracke nicht reicht, liegen Hunderte von Häftlingen im Freien. Der Überlebende Czeslaw Ostankowicz (StAu III): »Auf dem Hof zwischen den Blocks 7 und 8 lagen über 600 Menschen. Sie streckten ihre Knochen in stummer Bitte nach mir aus. Immer das gleiche Bild: Haufen von Toten und Haufen von solchen, die als tot galten. Ich sah sich rührende Füße, Erde kratzende Finger von Menschen, auf die man Haufen anderer lagerte, die weder Hände noch Füße mehr rühren konnten.«

Burböck, Wilhelm
    Beauftragter für den Häftlingseinsatz im SS - WVHA
    * 18.5.1907 Gaal in der Steiermark. NSDAP-Nr. 1089902, SS-Nr. 46215, Sturmbannführer (1945). Zentralkartei ZSTL: »SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Amtsgruppe D. Zuerst Leiter der Hauptabteilung I/5 (Arbeitseinsatz der KZ-Häftlinge) im Hauptamt ›Haushalt und Bauten‹. Diese Abteilung wurde mit Wirkung vom 30.9.1941 aufgelöst und der ›Inspektion der KL‹ eingegliedert. Sie wurde später (ab 16.3.1942) Amt D II in der Amtsgruppe D des SS-WVHA.« Ab 13.4.1942 Einsätze bei der Waffen-SS. Zuletzt in Budapest. † Kriegstod 12.2.1945 ebenda.

Burger
    * Nicht identifiziert. Laut Shlomo Dragon, Gaskammerkommando, drängte er die ankommenden Juden in die Gaskammer. Dragon gegenüber Greif: »Die Leute gingen dann in den Entkleidungsraum, und oft trieb sie der SS-Mann mit den Worten an: ›Macht schnell, Essen und Kaffee werden kalt.«

Burger, Wilhelm
    SS -Verwaltungsführer
    * 19.5.1904 München. Sohn eines Rechtsanwalts. Lehrer. 1927 Heirat mit einer Frau jüdischer Abstammung (Scheidung 1935). 1932 NSDAP (Nr. 1316366) und SS (Nr. 47285), Sturmbannführer (1942). Herbst 1938 Verwaltungsführer im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt in Oranienburg. Mit SS-Totenkopf-Infanterieregiment im Westfeldzug und bis Mai 1942 im Rußlandfeldzug. Vom 10.7.1942 bis 20.4.1943 Leiter der Standortverwaltung, verantwortlich für Unterbringung, Verpflegung und Besoldung des Kommandanturstabs sowie für Unterkunft, Verpflegung und Bekleidung der Häftlinge, Erfassung und Verwertung des Raubguts der Deportierten und Bestellung des Zyklon B. Mai 1943 im SS-WVHA Amtschef D IV, Verwaltung der Konzentrationslager. Nach 1945 unter dem Namen Georg Bauer Versicherungsvertreter. März 1947 in US-Internierung, Januar 1948 Auslieferung an Polen. Am 9.4.1952 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt. Am 7.10.1953 Erhöhung der Strafe auf 8 Jahre Haft durch das Oberste Polnische Gericht in Warschau, Anrechnung der U-Haft in Polen und der US-Internierung. Rückkehr BRD am 20.5.1955. Prokurist der Bayerischen Spritzgußwerke, Wohnsitz in Dachau. Langbein (Menschen): »In Dachau, wo er wohnt, ließ er Messen für einen günstigen Ausgang seines Prozesses lesen.« Am 16.9.1966 vom LG Frankfurt zu 8 Jahren Haft verurteilt, unter Anrechnung der Haft in Polen und der U-Haft sofort auf freiem Fuß. Burger, laut Urteil: »Ich war mir im klaren darüber, daß ich bei der Herausgabe der Zyklon-B-Bestellungen auch mitwirkte für die Heranschaffung des Zyklon B zu Vergasungszwecken.« Das Zyklon B wurde laut Urteil vom SS-Apotheker bei der Standortverwaltung angefordert, wobei der SS-Standortarzt die Anforderungen abzeichnete. † 14.12.1979.

Burkhardt, Johannes
    SS -Hauptsturmführer
    * 31.12.1909 Darmstadt. Tätigkeit und Verbleib unbekannt.

Burkhardt, Martin
    SS -Rottenführer
    * 18.6.1899. Monowitz; Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Verbleib unbekannt. – Auschwitz-Urteil: »Im Stammlager schrieben im Jahre 1942 sieben Häftlinge Tag und Nacht nur Todesmeldungen aus. Die hohe Sterblichkeit beunruhigte schließlich die höheren Dienststellen. Da jedoch die allgemeinen Lagerverhältnisse und insbesondere die Verpflegung nicht verbessert wurden, die in Auschwitz tätigen SS-Angehörigen offenbar an einer Änderung der allgemeinen Situation auch nicht interessiert waren, trat keine Änderung ein.«

Burmester, Alfred
    SS -Rottenführer
    * 21.12.1916 Deutsch-Evern. Ab Oktober 1944 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Norddeutschland.

Bursch, Michael
    SS -Rottenführer
    * 6.8.1896 Niederpleiß. Nach 1945 Wohnsitz bei Bonn. – KZ-Kollege Baretzki im Auschwitz-Prozeß: »Wer Lagerdienst hatte,