Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
mußte auch auf die Rampe.«
Busch, Hubert
SS -Oberscharführer
* 2.7.1914 Jauernig/Sudeten. Juni 1940 bis Anfang 1942 in Auschwitz. Kommandantur, Stellv. Unterkunftsverwalter (KB Nr. 1/40). Danach in Majdanek. September 1944 erneut in Auschwitz. Am 22.12.1947 in Krakau zu 15 Jahren Haft verurteilt. Fleischer, Betonmischer und Hafenarbeiter in Hamburg. Laut Einstellungsverfügung der StA Frankfurt vom 11.10.1984 (50/4 Js 1173/62) soll Busch – z.B. von Filip Müller – irrtümlich als Kommandoführer in den Vergasungsanlagen genannt worden sein. Es handle sich um eine Namensverwechslung mit Oberscharführer Hermann Buch. Buschs Glaubwürdigkeit dokumentieren zwei Aussagen: »In Lublin [Majdanek] ist mir nicht bekannt gewesen, daß Häftlinge oder ankommende Transporte von Juden vergast wurden.« Und: »Wir haben dann in Auschwitz buchstäblich herumgesessen, ohne mit irgendeiner Arbeit betraut gewesen zu sein.« † 12.1.1999 Hamburg (FSK). Q.: AV, Bl. 8534ff.
Buschmann, Wilhelm
SS -Rottenführer
* 6.7.1920 Brüggen im Rheinland. † 2.1.1979 Viersen.
Buss, Horst
SS -Oberscharführer
* 10.7.1920 Neuteich, Kreis Großwerde (Danzig). Ab Dezember 1943 Standortverwaltung. Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) im Außenlager Lagischa, Lagerführer Jawischowitz (StAu I). Nach 1945 in Niedersachsen. – Andrzej Strzelecki zu Jawischowitz (HvA 15): »Die Leichen der Ermordeten oder aus Entkräftung Verstorbenen brachte man mit Lastkraftwagen zu den Krematorien in Auschwitz-Birkenau. Nach einem Bericht des ehemaligen Häftlings Tomasz Stoklosa kam es vor, daß man auf die mit Leichen beladenen Autos arbeitsunfähige Häftlinge trieb, um sie in die Gaskammern zu bringen.«
Buyl, August
SS -Sturmmann
* 19.4.1921 Antwerpen. StA Frankfurt (AV, Bl. 3752): »Nahm bei medizinischen Versuchen an Häftlingen teil.« Verbleib unbekannt.
C
Caesar, Joachim
Leiter der Landwirtschaftsbetriebe
* 30.5.1901 Boppard am Rhein, Arztsohn. Dr. sc. nat. 1931 SA und NSDAP, Ortsgruppenleiter und Gauredner. 1933 SS, Oberführer (1939). Oktober 1932 als »Güterdirektor« (Caesar) in Oberschlesien. Mai 1933 Bürgermeister von Bramfeld b. Hamburg. Ab 20.4.1934 hauptamtlich SS-Führer, zunächst Rassereferent beim SS-Oberabschnitt Nord. Februar 1937 Chef des Schulungsamts im Rasse- und Siedlungshauptamt, bzw. im SS-Hauptamt. März 1941 Gast bei der Eröffnung von Rosenbergs Institut zur Erforschung der Judenfrage in Frankfurt am Main. März 1942 im SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt Beauftragter für landwirtschaftliche Sonderaufgaben. Ab 12.3.1942 Leiter der Landwirtschaftsbetriebe in Auschwitz-Rajsko sowie Sonderbeauftragter für Pflanzenkautschuk (Koksaghyz-Pflanze zur Erzeugung von Kautschuk). Nicht dem KZ-Kommandanten, sondern dem SS-WVHA, Abteilung V, unterstellt. Am 17.7.1942 mit Himmler zur Inspektion im KZ Auschwitz, Besichtigung einer Vergasung im Bunker II, abends beim Empfang des Gauleiters Bracht für Himmler in der Villa des Gauleiters (Czech). Oktober 1942 (zweite) Ehefrau in Auschwitz an Typhus gestorben, danach Heirat mit der Zivilarbeiterin Ruth Weimann. Mit Standortbefehl vom 20.11.1943 zum Verwalter der Jagden im Interessengebiet Auschwitz (40 qkm) ernannt. Caesar 1961 in einer Aussage (AV, Bl. 10531): »Von Mißhandlungen ist mir nichts bekannt.« Ab November 1951 Betreiber einer Wäscherei in Konstanz. † 25.1.1974 Kiel.
Capesius, Victor
Leiter der SS -Lagerapotheke
* 7.2.1907 Reußmarkt, Kreis Herrmannstadt in Rumänien, Arztsohn. 1933 Dr. pharm. Von 1934 bis August 1943 Ärztebesucher für Bayer-Leverkusen in Rumänien (dazwischen 1941/42 Militärdienst im rumänischen Heer, 1942 Major). August 1943 Ausbildung im Zentralsanitätslager der SS in Warschau. Ab 24.9.1943 Lagerapotheker in Dachau, ab 12.2.1944 in Auschwitz, am 9.11.1944 Beförderung zum SS-Sturmbannführer. Das LG Frankfurt im Urteil gegen Burger: »Die Apotheke stellte die für die Gaslieferungen eingehenden Rechnungen als sachlich richtig fest, was zur Voraussetzung hat, daß sie die Lieferungen vorher kontrollierte.« Rampendienst, Selektion von Häftlingen in die Gaskammern, Überwachung Vergasungen. Die Gefangene Marianna Adam (Nr. A-17169) im Auschwitz-Prozeß: »Er war außergewöhnlich gemütlich, sehr liebenswürdig und jovial. Er sagte, wer müde sei, solle auf die andere Seite gehen, man komme in ein Schonungslager.« Mehrere Menschen, die von Capesius als Bayer-Vertreter besucht worden waren und ihn
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