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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Anton
    Fahrbereitschaft
    *  4 . 9 . 1911 Jokes, Kreis Karlsbad. Kaufmännische Lehre ohne Abschluß. 1938  – nach »Anschluß« Sudetenland – NSDAP / SS , Unterscharführer. Gemeinderat in Jokes. März 1940 SS -Reiterregiment Fegelein in Lublin. Oktober 1940 bis Oktober 1944 in Auschwitz, Zunächst SS -Totenkopf-Sturmbann, Bewachung von Arbeitskommandos. Laut KZ -Kollege Holze fuhr er »einen von den Sankas, die bei ankommenden Transporten [zur Beförderung des Zyklon B] eingesetzt wurden.« Nach 1945 Kaufmann im Landkreis Darmstadt. Glaser: »Wir waren darüber belehrt worden, daß wir bei Fluchtversuchen von der Schußwaffe Gebrauch machen sollten. Das kam aber bei mir niemals vor.« Name auf einer Meldung der Kommandantur vom 15 . 8 . 1942 über SS -Angehörige, die Häftlinge »auf der Flucht« erschossen. Q.:  AV , Bl.  6724 ff.

Glaue , Bernhardt
    Erster Führer des Außenlagers Harmense (Dezember 1941 )
    *  20 . 11 . 1911 . Name auf der Liste des Exekutionskommandos, das am 22 . 11 . 1940 zur ersten Hinrichtung, Erschießung von 40  Polen, eingeteilt ist. SS -Unterscharführer ( 1941 ). Nachdem die polnische Bevölkerung des Dorfs Harmeze April 1941 vertrieben und verschleppt worden war, wurden Häuser abgerissen und mit dem Baumaterial Hühnerställe gebaut. Das 7  km von Auschwitz entfernte Außenlager wird Dezember 1941 errichtet. Das Kommando betreibt Geflügel- und Kaninchenzucht sowie Fischteiche. Museum Auschwitz (StAu I): »Zu diesem Zweck wurde aus dem Krematorium beim Stammlager Auschwitz Asche, die nicht vollständig verbrannte Knochen enthielt, angefahren und in diese Teiche geschüttet.« April 1942 Stellv. Leiter des neugegründeten und 4  km von Auschwitz entfernten Männerlagers Wirtschaftshof Budy: Landwirtschaft, Viehzucht, Fischteiche, 200 – 400 Häftlinge. September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Standortbefehl (StB) Nr.  29 / 43 : »Besuch der Schwägerin mit Tochter vom 22 . 7 .– 30 . 7 . 43 «, StB Nr.  40 / 43 : »Besuch von Frau Müller v.  19 . 9 .– 26 . 9 . 43 «. † Kriegstod 21 . 2 . 1945 .

Gleim , Paul
    SS -Rottenführer
    *  23 . 11 . 1904 Weiterode. Tischler. Ab Dezember 1942 in Monowitz, Kompanieführer. Am 30 . 3 . 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt, Anrechnung der U-Haft auf die Haftdauer. †  29 . 10 . 1969 Rotenburg an der Fulda.

Glowa , Stanislaw
    Häftling Nr.  20017
    *  15 . 9 . 1898 Igolomia/Kielce. Studienrat, höherer Verwaltungsbeamter der Stadtverwaltung Krakau. Verhaftung Gestapo am 19 . 7 . 1940 , interniert im Gestapogefängnis Montelupich. Glowa: »Von Montelupich kam ich mit einem Transport von ca. 40 polnischen Männern [am 12 . 8 . 1941 ] an. Es waren alles politische Gefangene, und wir waren während der Fahrt nach Auschwitz aneinandergekettet. In Auschwitz kamen wir in das Stammlager, weil zu dieser Zeit noch keine Nebenlager bestanden. Wir bekamen Häftlingskleidung, wurden mit einem Desinfektionsmittel gebadet und kahlgeschoren. Anschließend bekam ich die Häftlingsnummer 20 017 . Diese hohe Nummer machte mich stutzig, da im Lager damals höchstens 7000 Häftlinge waren. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wohin die übrigen 13 000  Häftlinge hingekommen sein könnten. Es wurde nämlich zu dieser Zeit weder vergast noch abgespritzt.« Oktober 1941 als Kranker auf Block  20  – Durchfallblock – im Häftlingskrankenbau ( HKB ). Danach »Kübelträger«: »Ich trug Nacht für Nacht ca. 50 – 60 Kübel mit Fäkalien und erhielt dafür eine Schüssel Suppe mehr am Tag. Zu meiner Aufgabe gehörte auch das Transportieren der Verstorbenen.« Zuletzt Häftlingsschreiber im HKB : »Da ich als Schreiber im Block  20 des HKB eingesetzt war, war ich in der Lage, die Zahl der jeweils abgespritzten Häftlinge heimlich zu notieren. Ich kam so in dem Zeitraum von Frühjahr 1942 bis Ende des Jahres 1943 zu der Zahl von 30 000 (dreißigtausend) abgespritzten Häftlingen. Ich konnte genau feststellen, wer abgespritzt wurde, da ich sofort nach einer Selektion die Liste mit Name und Häftlingsnummer der Betroffenen bekam und sofort die Totenmeldungen ausschreiben mußte, obwohl diese Häftlinge zu diesem Zeitpunkt noch am Leben waren.« Am 30 . 8 . 1944 Abschub nach Sachsenhausen. Nach 1945 Vorsitzender der Invaliden-Chemie-Genossenschaft in Krakau. Aussage: AV , Bl.  7047 ff.

Glowacki , Ceslaw
    Häftling Nr.  4661
    *  20 . 7 .

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