Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Häftlingsflucht durch Schußwaffengebrauch verhinderte. Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Holick , Martin
I.A. Topf & Söhne
* 21 . 5 . 1874 (!) Erfurt. Monteur. Richtete in Buchenwald zwei Verbrennungsöfen ein und wurde Augenzeuge, wie ein russischer Häftling, auf dem Einschiebeblech festgebunden, lebend in den Ofen geschoben wird. Häftling Hans Neupert über die Todesschreie: »Das Entsetzlichste, was ich in meinem Leben gehört habe.« Holick wechselt danach für fast ein Jahr als Krematoriumsbauer nach Auschwitz. Nach 1945 weiter im Betrieb. † 29 . 11 . 1950 Erfurt. Q.: Schüle.
Holl , Albert
SS -Sturmmann
* 23 . 4 . 1920 . Ab 2 . 12 . 1942 Wachmannschaft. Kommando Budy und Babitz. Anna Zieba über Babitz (HvA 11 ): »Anfangs wurden die Felder mit Menschenasche gedüngt.« 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 12 . 5 . 1949 in Polen.
Holländer
Kommandoführer Krematorien
* Nicht identifiziert. SS -Unterscharführer. Mengeles Obduzent Nyiszli bezeichnet ihn als einen der »skrupellosesten Mörder der Krematorien«. Häftling Paisikovic: »Holländer war an Erschießungsaktionen beteiligt. Diese erfolgten dann, wenn es sich um kleinere Häftlingsgruppen handelte, etwa 30 – 50 Personen.« – Häftling Sackar (Greif): »Bei allen vier Krematorien arbeiteten einige SS -Leute aus Holland. Im Krematorium II war ein Holländer der SS .« Häftling Jaacov Gabai (siehe Gabais Schilderung im Namensartikel): »Der SS -Mann aus Holland war noch ein richtiges Kind – höchstens 22 , 23 Jahre. Ein Kamerad, ein Freund.«
Holldorf , Gustav
SS -Unterscharführer
* 4 . 11 . 1905 Stettin. SS -Nr. 215135 . Kommandanturstab Auschwitz, Technische Abteilung. Standortbefehl Nr. 25 / 43 : Besuch der Ehefrau ab 12 . 7 . 1943 . Bei Evakuierung des Lagers mit Johann Becker und Wiegand (Fahrbereitschaft) Flucht aus Auschwitz. Verbleib unbekannt.
Hollmann , Johann
SS -Rottenführer
* 25 . 8 . 1912 Krausebauden. Nach 1945 Wohnsitz in Österreich.
Holz , Max
SS -Unterscharführer
* 16 . 5 . 1910 Gleiwitz. Kommando Bauhof, Magazin für Baumaterial. † Vom AG Coburg 1963 für tot erklärt. Museum Auschwitz (StAu II , Auszug): »Die Häftlinge, die die Ladungen von den Waggons [am Bahnhof] auf das Gelände des Bauhofs trugen, mußten diese im Laufschritt zurücklegen, und sie wurden dabei von entlang der Strecke aufgestellten SS -Angehörigen und Kapos geschlagen. Wenn ein Häftling hinfiel oder wenn er gar das Material, das er gerade trug, dabei beschädigte, also beispielsweise ein Zementsack aufplatzte, dann zog das bestialische Schläge und Tritte nach sich und endete zumeist mit dem Tod des Häftlings. Das Kommando umfaßte zwischen 1000 und 2000 Häftlinge, und es kam durchaus vor, daß im Laufe des Tages mehrere Dutzend, ja sogar mehrere hundert der Häftlinge des Kommandos Bauhof umkamen.«
Holze , Ludwig
Fahrbereitschaft
* 16 . 6 . 1905 Kassel, Sohn eines Drehers. Schlosser. 1933 SS , Unterscharführer. Oktober 1940 bis zum Ende in Auschwitz. KZ -Kollege Lorenz: »Verwaltete die Tankstelle und fuhr einen Sanitätskraftwagen [dieser transportierte z.B. das Zyklon B].« Standortbefehl Nr. 35 / 43 : »Besuch der Ehefrau v. 28 . 8 .– 19 . 9 . 43 «. Nach 1945 Angestellter. † 15 . 9 . 1972 am Geburtsort. In seiner Aussage ( AV , Bl. 8972 ff.) wollte oder konnte er sich an nichts mehr erinnern, nur: »Die Vergasungen und Verbrennungen in den Krematorien von Birkenau waren bei uns jedem einzelnen SS -Mann bekannt. Auch die Zivilbevölkerung um das Lager wußte Bescheid.«
Holzer , Veit
SS -Rottenführer
* 17 . 4 . 1923 Altenmarkt, Kreis St. Veit. † Vermißt. – Die Überlebende Sternberg in ihrem Bericht
In der Hölle von Auschwitz
über den Abtransport der Frauen von Block 25 zur Gaskammer: »Die SS schrie ruck, zuck, und die Pflegerinnen mit Unterstützung der SS mußten die abgemagerten Frauen aufs Auto werfen, daß man die Knochen schlagen hörte. Mehrere Lastwagen fuhren abwechselnd hin und her. Die Schreie gingen zum Himmel, Vater und Mutter waren die letzten Hilferufe.«
Holzknecht , Josef
SS -Rottenführer
* Nicht identifiziert. Standortbefehl Nr. 42 / 43 : »Besuch des Sohnes vom 25 .– 28 . 9 . 43 .«
Hoppmann , Margarete
KZ -Wärterin
* 8 . 11 . 1925 (!) Wiedelah. Verbleib unbekannt. – Häftlingsärztin Adelsberger über ihren Empfang in Birkenau: »Aus einem Blockhaus links neben dem Eingang wirbelten SS
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