Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
er zunächst Handschuhe an.« PA -Schreiberin Regina Steinberg (im Lager: Lebensfeld) im Auschwitz-Prozeß: »Oft nahm sich Broad eine Hilfe, wenn er schlagen wollte, z.B. den SS -Mann Hoyer.« Jagdbegleiter von KZ -Zahnarzt Willy Frank (Huber). † 25 . 8 . 1981 (Standesamt Schwäbisch Gmünd).
Hradil , Adam
Fahrbereitschaft
* 5 . 5 . 1904 Woronetz/Rumänien (Bukowina). Sohn eines Försters. Schule nur bis zum zehnten Lebensjahr. Kraftfahrer. Als Volksdeutscher November 1940 zunächst nach Erfurt umgesiedelt. SS -Rottenführer, Juli 1942 bis Januar 1945 in Auschwitz. Hradil: »Ich hatte mit meinem Lkw folgende Fahrten durchzuführen: 1 . Verpflegungsfahrten, 2 . Häftlingstransporte, 3 . Effektentransporte. Was den Punkt zweitens betrifft, handelte es sich darum, Häftlinge, die nach der Ankunft für den Tod in der Gaskammer ausgesucht worden waren, mit den Lastwagen dorthin zu bringen, im allgemeinen wurden 50 Personen auf einen Lastwagen aufgeladen. Die Häftlinge standen während des Transportes auf dem Lkw. Als die Entladung noch zwischen Auschwitz und Birkenau erfolgte, wurden alle Todeskandidaten, also auch die an sich wegefähigen Frauen und Kinder, zur Gaskammer gefahren. Als die Rampe in Birkenau eingerichtet worden war, transportierten wir nur noch die Gebrechlichen. Wenn ich befragt werde, wieviel Fahrten mit Häftlingen zur Gaskammer ich durchgeführt habe, so kann ich mich zahlenmäßig nicht festlegen. Ich kann aber sagen, daß ich mehrere hundert Lastwagen voll Häftlinge zur Gaskammer gebracht habe. Ich bin zunächst auch noch zu dem sog. Vergasungsbunker hinter dem Lager Birkenau gefahren.« Hradil zu den materiellen Anreizen: »Für die Teilnahme an den Fahrten zwischen Rampe und Gaskammer gab es Sonderrationen an Zigaretten, Schnaps und etwa 100 bis 150 gr. Wurst. Die Ware wurde nicht in Natur ausgehändigt, sondern in Gutscheinen. Wir konnten die Waren in der Kantine abholen. Ich habe gern getrunken und tue das auch heute noch. Ich war froh, wenn ich eine Sonderration an Schnaps erhielt. Spaß haben mir die Fahrten nicht gemacht. Aber an den Sonderrationen war ich interessiert. Ich war mir im klaren darüber, daß ich bei den Transporten der Häftlinge zur Gaskammer an einer Unrechtshandlung teilnahm.« Nach 1945 Kraftfahrer einer Firma in Schärding, Oberösterreich. Danach in Bayern. Eigentümer eines Hauses mit Garten. Aussage: AV , Bl. 16168 ff.
Huber , Alois
SS -Rottenführer
* 6 . 8 . 1897 Landshut. Wachmannschaft. Zuletzt ( 1945 ) in Sachsenhausen. Verbleib unbekannt. – KZ -Arzt Kremer am 5 . 9 . 1943 in seinem Tagebuch über den Andrang zum Rampendienst: »Wegen der dabei anfallenden Sonderverpflegung, bestehend aus einem Fünftel Liter Schnaps, 5 Zigaretten, 100 g Wurst und Brot, drängen sich die Männer zu solchen Aktionen.«
Huber , Michael
SS -Rottenführer
* 23 . 2 . 1918 Oberufer, Kreis Preßburg. Standortverwaltung, Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche. Verbleib unbekannt.
Hubert , Franz
SS -Schütze
* 9 . 3 . 1909 Deronje/Serbien. Landarbeiter. Ab 20 . 11 . 1943 in Auschwitz. Stationen: Stammlager, Golleschau, Monowitz, Eintrachthütte und September 1944 Neu-Dachs. Am 17 . 8 . 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (HvA 12 ). Wohnsitz bei Darmstadt.
Hübl , Andreas
SS -Schütze
* 12 . 10 . 1908 Karanac/heutiges Kroatien. Ab Oktober 1943 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Golleschau. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Duisburg.
Hülsmann , Hans
SS -Unterscharführer ( 1942 )
* Nicht identifiziert. September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten).
Hürter , Josef
SS -Unterscharführer
* 7 . 4 . 1922 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Eintrachthütte. Verbleib unbekannt.
Hüther , Walter
SS -Unterscharführer
* 16 . 12 . 1920 Elbingerode/Harz. SS -Totenkopf-Sturmbann (der SS -T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). Stabskompanie. † 30 . 9 . 1944 Reservelazarett Seibersdorf. – Hans Stark, PA : »Bei diesen Selektionen waren alle verfügbaren Kräfte der SS zusammengezogen, vor allem Schutzhaftlagerführer, Blockführer, Angehörige der PA , ein Lagerarzt.«
Hufnagel , Stefan
SS -Schütze
* 26 . 7 . 1895 Szigetujfalu/Ungarn. Dezember 1944 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † In Ungarn. Häftling Vrba zum Einsatz
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