Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

eine Schaufel bringen, deren Stiel er auf den Hals des auf der Erde liegenden und geschlagenen Häftlings legte und dann zwei anderen jüdischen Häftlingen befahl, mit den Füßen auf die beiden Enden des Schaufelstiels zu steigen. Auf diese Weise ermordete er den jüdischen Häftling.« Diese in der Lagersprache
Krawatte legen
genannte Tötungsart war in Auschwitz üblich. Im Auschwitz-Urteil heißt es: »Dem auf dem Boden liegenden Häftling wurde ein Schaufelstiel oder ein Stock auf den Hals gelegt. Dann stellte sich der Kapo oder ein hierzu befohlener Häftling auf die beiden Enden des Stieles oder Stockes und wippte so lange hin und her, bis der Häftling tot war.«

Jarczombek , Stefan
    Zentral-Bauleitung
    *  19 . 12 . 1910 Solarnia, Kreis Loben. SS -Rottenführer. 1951 in Kattowitz zu 10  Monaten Haft verurteilt (LaV).

Jarosiewicz , Peter
    SS -Rottenführer
    *  29 . 6 . 1903 Czernowitz. SS -Totenkopf-Sturmbann. † Am 21 . 12 . 1943 bei einem konspirativen Treffen mit zwei Häftlingsspitzeln der Politischen Abteilung außerhalb des Lagers erschossen. Die Häftlinge, der Kapo Stanislaw Dorosiewicz (Nr.  18379 ) und Hersz Kurcweig (Nr.  65655 ), fliehen. Q.: Czech.

Jaschkowski , Ewald
    SS -Rottenführer
    *  21 . 4 . 1912 Groß Deutsch-Konnopath, Kreis Schwetz. † Vom AG Aachen 1950 für tot erklärt.

Jasinski , Anton
    SS -Rottenführer
    * Nicht ermittelt. SS -Totenkopf-Sturmbann. Kommandanturbefehl Nr.  21 / 43 : »Besuch der Familie vom 1 . 6 .– 31 . 8 . 43 «. Standortbefehl vom 6 . 9 . 1943 : »Aufenthaltsgenehmigung für Ehefrau bis auf weiteres verlängert«.

Jasper , Karl
    SS -Unterscharführer
    *  26 . 2 . 1912 Hannover. Kommandanturstab, Abteilung Schutzhaftlager. † Gilt als vermißt.

Jensen , Friedrich (Fritz)
    * Nicht ermittelt. SS -Oberscharführer. Kommandanturstab sowie Block  11 , genannt Todesblock. September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). 1944 zeitweise Führer des Außenlagers Gleiwitz I, ein Reichsbahnausbesserungswerk mit 1300 Häftlingen. Museum Auschwitz (StAu I): »Wer die schwere Arbeit nicht schaffte, wurde so grausam geschlagen, daß dies zuweilen mit dem Tod des Opfers endete.«

Jeschke , Karl Hermann
    SS -Oberscharführer
    *  27 . 7 . 1910 Hohenliebenthal. Arbeiter. 1933 NSDAP , SS 1940 . SS -Totenkopf-Sturmbann. Herbst 1944 Außenlager Charlottengrube,
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(HvA  17 ). Am 22 . 12 . 1947 in Krakau als Angehöriger »einer verbrecherischen Gruppe« zu 3  Jahren Haft verurteilt. †  3 . 1 . 1970 Mülheim/Ruhr.

Jesenski , Alois
    SS -Schütze
    *  20 . 3 . 1908 Palanka/heutiges Serbien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Kommando Golleschau. 1948 in Krakau zu 3  Jahren Haft verurteilt (LaV). †  9 . 1 . 1970 Tübingen.

Jeske , Adolf
    SS -Rottenführer
    *  30 . 5 . 1909 Wardaks/Lettland. SS -Totenkopf-Sturmbann. † Vermißt, StA Frankfurt: »Angeblich bei Kriegsende erschlagen worden.«

Jesse , Ferdinand
    SS -Sturmmann
    *  31 . 12 . 1906 . August 1941 Zugang aus Buchenwald. Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur). Standortbefehl vom 19 . 1 . 1944 : »Das Soldbuch des SS -Strm. Ferdinand Jesse, 2 . Stb. Kp., ist verlorengegangen und wird für ungültig erklärt.« Laut KZ -Kollege Happke Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) im Kommando Landwirtschaft. Verbleib unbekannt.

Jesse , Michael
    SS -Rottenführer
    *  24 . 11 . 1904 Luzk. November 1941 bis Oktober 1943 in Auschwitz, Posten im Kommando Landwirtschaft (Happke). Kommandanturbefehl Nr.  7 / 44 , gezeichnet Lagerkommandant Schwarz: »Ich mache in diesem Zusammenhang erneut darauf aufmerksam, daß es Aufgabe eines Postens ist, nicht nur für die Sicherheit zu sorgen, sondern auch das Arbeitstempo zu überwachen.« 1948 in Krakau zu 8  Jahren Haft verurteilt (LaV).

Joachimowski , Tadeusz
    Häftling Nr.  3720
    *  25 . 6 . 1908 Znin. Ankunft Auschwitz am 30 . 8 . 1940 aus dem Gefängnis in Tarnow. März 1943 Rapportschreiber, d.h. Leiter der Häftlingsschreibstube (Stärkemeldungen, Karteiführung) im »Zigeunerlager«. Vergrub die beiden Hauptbücher mit fast 21 000  Häftlingsnamen, Einlieferungs- wie Sterbedaten (Januar 1949 stark beschädigt ausgegraben). Joachimowski zu Mengeles Zwillingen: »Als Schreiber der Hauptschreibstube erhielt ich Meldungen (Verlegungsmeldung) aus der Schreibstube des Krankenbaus über den Tod der Zwillinge.