Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
heraus. Wir wurden vollkommen isoliert. Wir durften das Zimmer nicht verlassen, selbst nicht um unser Bedürfnis zu tun. Persönlich habe ich folgende Behandlung erdulden müssen: Nachdem an verschiedenen Stellen meiner Schenkel und Waden die Hauthaare abrasiert waren, wurde die Haut bis zum Bluten aufgerauht. Danach wurde diese Stelle eingespritzt und schließlich mit einer Art Salbe bestrichen, woraufhin in manchen Fällen nach einigen Tagen Eiterungen auftraten. Die verschiedenen Stadien wurden fotografiert. Schließlich wurden die angegriffenen Stellen aus der Haut herausgeschnitten und in Töpfe mit Spiritus getan.« Jakobs zum Verbleib seiner Familie: »Meine Mutter ist in Auschwitz gestorben, mein Vater ist in Dachau verstorben. Mein Bruder ist in einem holländischen Konzentrationslager umgekommen.« Q.: Kaschub-Verfahren.
Jäckel , Paul Karl
SS -Unterscharführer
* 7 . 10 . 1904 Streklen/Schlesien. Ab 1 . 12 . 1941 in Auschwitz. SS -Wachkompanie, Dienstbezeichnung SS -Totenkopf-Sturmbann KL Auschwitz. Verbleib unbekannt.
Jäger , genannt Leichenheinrich
* Nicht ermittelt. SS -Unterscharführer im Block 11 , Arrest- und Exekutionsblock, genannt Todesblock. Schutzhaftlagerführer Franz Hofmann ( AV , Bl. 12067 ): »Zutreffend ist, daß man großes Glück haben mußte, wenn man nach der Einlieferung in den Arrestblock noch herauskommen wollte.«
Jäger , Arthur
Zentral-Bauleitung
* 17 . 7 . 1889 Weinheim an der Bergstraße. Kommandanturbefehl vom 16 . 8 . 1940 : » SS -Scharf. Arthur Jäger, SS -Nr. 289318 v. Kommandanturstab KL Mauthausen zum KL Auschwitz als Gärtner«. SS -Oberscharführer. Verbleib unbekannt.
Jäger , Karl
SS -Schütze
* 18 . 8 . 1912 Neu Arad. Ab August 1944 in Auschwitz. SS -Totenkopf-Sturmbann, Birkenau. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Jäger , Michael
SS -Schütze
* 14 . 1 . 1914 Wolfs in Ungarn. SS -Totenkopf-Sturmbann. † Kriegstod 17 . 8 . 1944 in Krzywica.
Jäger , Wilhelm (Willy)
KZ -Arzt
* 22 . 3 . 1902 Landau. NSDAP -Nr. 2582822 , SS -Nr. 185044 , Obersturmführer ( 1943 ). Zahnarzt, der sich in Dachau mittels Übungsamputationen zum Chirurgen ausbilden wollte. Danach in Auschwitz. September 1942 bis Sommer 1943 in Neuengamme, wiederum Amputationen (laut Kaienburg oft ohne Narkose) und Ermordung entkräfteter Häftlinge mit Spritzen. Laut Marsalek auch in Mauthausen. † Für tot erklärt. – Häftlingsschreiber Paczula ( AV , Bl. 2569 ): »Dieses sog. ›Abspritzen‹ wurde seit Frühjahr 1942 immer mehr intensiviert. Von diesem Zeitpunkt an suchten die Lagerärzte bei ihren Visiten täglich kranke Häftlinge aus. Die Zahl der selektierten Häftlinge hing im allgemeinen nicht von dem Gesundheitszustand ab, sondern ausschließlich von der Laune und Willkür des betr. Arztes.« Paczula weiter: »Außer diesen alltäglichen Routineselektionen kam es zu Sonderaktionen, mit denen es folgende Bewandtnis hatte: Sobald eine Station des Häftlingskrankenbaus (also z.B. Tbc-Station, psychiatrische Station usw.) überfüllt war, bestimmte der jeweilige Lagerarzt, daß sämtliche Insassen dieser Station zu liquidieren seien. Die Kranken wurden daraufhin ohne Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand – also sowohl Schwerkranke als auch Genesende – auf Lastwagen geladen und nach Birkenau zur Vergasung gefahren. Dabei kam es manchmal auch zu Großaktionen, bei denen 2000 bis 3000 Häftlinge zur Vergasung bestimmt wurden.«
Jähne , Otto
Zentral-Bauleitung
* 29 . 12 . 1910 Ketten, Kreis Reichenberg. SS -Unterscharführer. Standortbefehl (StB) Nr. 20 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 29 . 5 .– 9 . 6 . 43 «. StB Nr. 31 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 10 . 8 .– 5 . 9 . 43 «. Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen.
Jänner , Nikolaus
SS -Sturmmann
* 3 . 9 . 1919 . Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, Koch, d.h. Überwachung der als Köche eingesetzten Gefangenen in der Häftlingsküche im Stammlager. Verbleib unbekannt. – Im vergrabenen und aufgefundenen Bericht eines unbekannten Häftlings des Jüdischen Sonderkommandos vom 26 . 11 . 1944 heißt es: »Aus irgendeinem Lager wurde eine Gruppe ausgemergelter, abgezehrter Juden gebracht. Sie zogen sich im Freien aus und gingen einzeln zum Erschießen. Sie waren schrecklich ausgehungert und flehten, ihnen im letzten Augenblick, solange sie noch lebten, ein Stückchen Brot zu geben. Man brachte viel Brot, und sie ergriffen mit
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