Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
fertiggestellt ist und einen Rauminhalt von 20 cbm. hat.« Am 2 . 8 . 1943 Aufnahme von Auschwitz-Häftlingen, die für Hirts Anthropologische Sammlung
Fremdrassiger
ermordet werden sollen. Besuch bei Hirt in Straßburg: »Er erklärte mir genau, daß diese Personen in der Gaskammer in Struthof getötet werden sollten, mit Hilfe von Erstickungsgas, und daß ihre Leichen dem Anatomischen Institut in Straßburg überführt werden sollten.« Ab 11 . 8 . 1943 Ermordung der Frauen, deren Sterben er durch ein Fenster begafft: »Assistiert von einigen SS zwang ich sie, sich völlig auszuziehen, und dann stieß ich sie in die Gaskammer, als ich die Türe schloß, fingen sie an zu schreien.« Kramer später (am 26 . 7 . 1945 ) zur Ermordung der insgesamt 86 Juden in Natzweiler: »Ich habe keinerlei Rührung [sic] empfunden, während ich die Tat vollbrachte, denn ich hatte den Befehl erhalten.« Mai 1944 Kommandant in Auschwitz-Birkenau. Muhsfeldt, Kommandoführer der Krematorien ( MV , Bd. 41 ): »Ihm unterstanden die Sonderkommandos, die in den Gaskammern, Krematorien und den offenen Verbrennungsstellen beschäftigt waren.« Ella Lingens (Erinnerungen): »Wenn es wirklich eine Inkarnation alles Bösen auf der Welt gab, so mußte es aussehen wie dieser Mensch.« Ab 1 . 12 . 1944 Kommandant von Bergen-Belsen, genannt
Bestie von Belsen
: In Belsen, ab Frühjahr 1944 als
Erholungslager
bezeichnet, verenden von Januar 1945 bis zur Befreiung am 15 . April 35 000 Menschen. Für die in der Mehrzahl Durchfallkranken gibt es keine sanitären Anlagen. Die Häftlinge sterben an Seuchen und an Hunger, was zu Kanibalismus führt (laut Häftlingsarzt Fritz Leo werden Leber, Wangenhaut, Fleisch vom Gesäß, sogar Genitalien verzehrt). Leo schildert den Hunger am Beispiel eines Häftlings, der sein Essen erbricht: »Schnell laufen andere hinzu und klauben die Überreste des Erbrochenen gierig vom Boden und schlingen sie hinunter.« Todesurteil britisches Militärgericht am 17 . 11 . 1945 im Belsen-Prozeß in Lüneburg. † Hinrichtung 13 . 12 . 1945 Hameln.
Kraml , Johann
SS -Sturmmann
* 7 . 3 . 1906 Viskovici bzw. Viskovci/Kroatien. Monowitz. Nach 1945 in Malsch, Kreis Karlsruhe.
Krankemann , Ernst
Häftling Nr. 3210
* Nicht ermittelt. Ankunft Auschwitz am 29 . 8 . 1940 mit einer Gruppe krimineller und asozialer Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen. Kapo, dann Blockältester der Strafkompanie. Museum Auschwitz (StAu II ): »Zum Verdichten der Erde auf dem Appellplatz und beim Bau der Straßen und Wege wurde eine große Walze [genannt
Krankemann-Walze
] verwendet, vor die Geistliche und Juden gespannt wurden. Er setzte sich rittlings auf die Deichsel der Walze und prügelte mit seinem Knüppel auf die laufenden Häftlinge ein.« Lager-Kapo Windeck: »Der schlug ja fast alles tot.« Czech: »Eine der von ihm angewandten Tötungsarten ist das Erwürgen, wobei er mit dem Fuß auf einen Stock tritt, der dem zu Boden geworfenen Häftling den Hals zuschnürt.« † Am 28 . 7 . 1941 einem Transport kranker Häftlinge (
Sonderbehandlung 14
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, s. Heyde) zu Horst Schumanns Vergasungsanstalt Sonnenstein beigegeben und dort vergast.
Kranemann , Josef
SS -Unterscharführer
* 26 . 6 . 1912 Wethmar b. Lünen, Sohn eines Maschinenschlossers. Selbst Schlosser. 1933 SS . Ab Februar 1941 in Auschwitz. Spieß der 3 . Kompanie. Kommandanturbefehl Nr. 18 / 43 : »Besuch der Familie auf die Dauer vom 10 . 6 .– 30 . 10 . 43 «. September 1943 Stabsscharführer (Spieß) der Kommandantur Monowitz und Außenlager. Zuletzt KZ Gusen und Ebensee. Am 22 . 12 . 1948 in Krakau zu lebenslanger Haft verurteilt, Entlassung 6 . 6 . 1956 . Angestellter einer Eisenhütte. Kranemann: »Die Vergasungen in Birkenau waren allgemein – auch in der Bevölkerung – bekannt.« Q.: AV , Bl. 9033 ff.
Kranz , Wilhelm
SS -Schütze
* 6 . 5 . 1922 Wiesenbach, Kreis Rawitsch. Oktober 1941 bis Mai 1942 in Auschwitz, SS -Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Bayern.
Kraus , Andreas
SS -Unterscharführer
* 21 . 8 . 1910 Großseelheim. SS -Nr. 144099 . Standortverwaltung bis 1 . 4 . 1944 . Kommandanturbefehl vom 11 . 6 . 1943 : »Besuch der Ehefrau auf einige Wochen«. Verbleib unbekannt.
Kraus , Franz Xaver
Kommandant Birkenau (Herbst 1944 )
* 27 . 9 . 1903 München. 1931 NSDAP (Nr. 405816 ), 1932 SS ( 16299 ), Sturmbannführer ( 1938 ). 1934 Verwaltungsführer KZ Esterwegen und KZ
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