Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
erlebt habe. Sie waren abgebrüht und abgestumpft und ohne jedes menschliche Gefühl den Häftlingen gegenüber.« Häftlingsarzt Wolken ( AV , Bl. 6948 ) u.a. über Kurpanik in Birkenau: »Im Sommer 1943 veranstalteten die SS -Leute des öfteren sog. ›Hasenjagden‹. Die Opfer suchten sie sich beim Appell aus. Diejenigen, die nicht richtig in der Reihe standen, die beim Kommando ›Mützen ab‹ nicht schnell genug die Mütze abnahmen oder die nicht genügend ›strammstanden‹, wurden unter Schlägen und Drohungen gegen den elektrischen Zaun gehetzt. Die Posten von den Kontrolltürmen schossen dann auf die Häftlinge. Von rückwärts schossen die Blockführer.« † Todesurteil am 22 . 2 . 1946 in Kattowitz, Hinrichtung.
Kurschus , Albert
SS -Rottenführer
* 24 . 2 . 1907 . Verbleib unbekannt. Ein Kurschuss, kein Vorname, Litauer, SS -Sturmmann, ist aufgeführt bei Shelley: 1943 Wachmann im Krematorium IV , Mai 1944 ebenda Kommandoführer. Laut Häftling Filip Müller zerrte er mit seinem Kollegen Peter Voss einen Mithäftling, der eine Bekannte im Auskleideraum vor der Vergasung gewarnt hatte, zu einem der Öfen, der dann »lebendigen Leibes verbrannt« wurde (StAu III ). Auch von Feinsilber – ohne Vornamen – genannt.
Kury , Jakob
SS -Rottenführer
* 17 . 3 . 1908 Palanka, Kreis Uipalanka. Stabskompanie, Kommando Harmense. † 6 . 10 . 1970 Ludwigsburg.
Kurz , Alois
SS -Untersturmführer ( 1940 )
* 14 . 7 . 1917 Saalfelden b. Salzburg. Ingenieur. 1938 SS (Nr. 382378 ). Juni 1942 Führer einer Totenkopfkompanie in Majdanek. Vom 12 . 6 . 1944 bis November 1944 Arbeitsdienstführer in Auschwitz. Zuletzt KZ Mittelbau. Wohnsitz in Österreich.
Kurz , Ernst
SS -Rottenführer
* 26 . 7 . 1921 Hadikwalw/Rumänien. Oktober 1941 bis 11 . 3 . 1942 Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Kuypers , Wilhelma Johanna
KZ -Wärterin
* 2 . 6 . 1923 Denbosch. SS -Aufseherin Kommando Wäscherei im Lagerabschnitt BIIB . Nach 1945 in den Niederlanden.
L
Labusge , Josef
Fahrbereitschaft
* 28 . 4 . 1904 Kattowitz. SS -Rottenführer. Verbleib unbekannt. – Mengeles Obduzent Nyiszli zur Fahrbereitschaft (Auszug): »Jeden Abend gegen sieben Uhr fährt ein Lastwagen durch das Tor des Krematoriums. Er bringt 70 – 80 Frauen oder Männer, die täglich aus den Blocks und Krankenbaurevieren Selektierten. Alle sind offenbar schwer krank, haben keine Kraft mehr zum Schreien, nicht einmal dazu, von der Ladefläche des Lastwagens herabzusteigen. Die SS -Wachen brüllen und treiben sie an. Keiner bewegt sich. Da verliert der Unteroffizier, der den Wagen fährt, die Geduld. Er steigt in den Wagen zurück und läßt den Motor an. Langsam senkt sich der hintere Teil der Ladefläche, und die Menschen werden regelrecht herausgeschüttet.«
Lachmann , Gerhard
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 8 . 2 . 1920 Strzelce Gorne b. Bromberg. SS -Unterscharführer. Ab Sommer 1940 – von Anfang an – in Auschwitz. Vernehmungsabteilung der PA . Häftling Smolen: »War neben Boger der am meisten gefürchtete Mann in der politischen Abteilung.« Häftlingsarzt Valentin über seine Einbestellung bei Lachmann ( AV , Bl. 846 ): »Ich kam nicht zum Weiterreden, denn er faßte seinen Armee-Revolver am Lauf und schlug mir mit dem Knauf des Revolvers quer über den Mund, wobei er mir 23 Zähne ausschlug, bzw. zerschlug.« April 1943
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
. † Seit 20 . 12 . 1944 vermißt. PA -Kollege Pyschny: »Er war nicht sehr beliebt, weil er sehr hinterlistig war.«
Lackner , Fritz
SS -Schütze
* 6 . 1 . 1920 Stirnen. SS -Totenkopf-Sturmbann, Schutzhaftlager Birkenau. Am 30 . 1 . 1944
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Verbleib unbekannt.
Ladejschtschikowa , Alexandra
Häftlingsärztin, Nr. 65220
* 1902 Polewsk, Gebiet Swierdlowsk. Tuberkulosefachärztin. Militärärztin der Roten Armee. Als Gestapohäftling am 5 . 10 . 1943 in Mauthausen. Ankunft Auschwitz am 17 . 10 . 1943 mit weiteren 188 Frauen aus Dnjepropetrovsk. Ladejschtschikowa über ihre Ankunft in Birkenau: »Durch das Tor ins Lager brachte uns die Bewachung an ein einstöckiges ziegelsteiniges Gebäude. Es wurde uns erklärt, daß es die Sauna wäre. Gleich auf der Straße begann man uns auszukleiden. Die Bewachung stand herum mit den Hunden. In der Sauna hörten wir die Schreie
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