Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
verschaffen.« April 1943 mit Höß
Kriegsverdienstkreuz I. Klasse mit Schwertern
( KB Nr. 10 / 43 ). September 1943 erster Führer des 30 km von Auschwitz entfernten Außenlagers Fürstengrube, ein Steinkohlenbergwerk der Fürstengrube GmbH ( 51 % des Stammkapitals: I.G. Farben). Czech über die mißglückte Flucht des Häftlings Gabriel Rothkopf am 18 . 12 . 1943 : »Ohne jede Untersuchung sucht er einige Häftlinge aus und erschießt eigenhändig die Selektierten vor den Reihen der angetretenen Häftlinge.« März 1944 der erste Führer des Außenlagers Gleiwitz I, ein Reichsbahnausbesserungswerk mit zuletzt 1300 Häftlingen. Mai 1944 Chef der Sonderkommandos der Krematorien zur »Abwicklung« der Massentransporte aus Ungarn. Häftling Filip Müller: »Er weidete sich an den Qualen, die er seinen Opfern zufügte, und dachte sich ständig neue Quälereien und Foltermethoden aus.« Shlomo Dragon gegenüber Gideon Greif (Auszug): »Einmal fanden wir einen lebendigen Säugling, der in ein Kissen eingewickelt war. Nachdem wir das Kissen entfernt hatten, schlug das Baby die Augen auf. Wir brachten das Bündel zum Oberscharführer Moll mit der Meldung, das Kind lebe. Moll brachte das Kind an den Rand der Grube, legte es auf die Erde, trat ihm auf den Hals und warf es ins Feuer.« Herbst 1944 , nach Ermordung der ungarischen Juden, erneut in Gleiwitz I (HvA 14 ). Januar 1945 Leiter eines Mordkommandos – Erschießungen wie Vergasungen – in Ravensbrück. Ab 25 . 2 . 1945 Lagerführer des Dachau-Außenlagers Kaufering II . Todesurteil 13 . 12 . 1945 im Dachau-Hauptprozeß. † Hinrichtung 28 . 5 . 1946 Landsberg, begraben ebenda.
Monkos , Franz
SS -Unterscharführer
* 28 . 2 . 1893 Lubliniec. Wachmannschaft, Herbst 1944 Kommando Bismarckhütte. 1948 in Wadowice zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Morawa , Mieczyslaw (Mietek)
Jüdisches Sonderkommando
, nichtjüdischer Kapo, Nr. 51730
* 19 . 3 . 1920 Krakau. Fliesenleger. Juni 1941 Kapo eines Kommandos im
Alten Krematorium
zur Verbrennung »verstorbener« Häftlinge, ab Herbst 1941 Vergasungsstätte. Laut Feinsilber brach er den Toten das Zahngold heraus. Nach dem Tod Fischls – Spätsommer 1942 – Häftlingschef des Gaskammerkomandos. Ab 4 . 3 . 1943 im Krematorium III , ab 23 . 3 . 1943 im neu in Betrieb genommenen Krematorium IV . Häftling Filip Müller: »Jedenfalls hatten ein übertriebener Nationalismus und unerklärbarer Judenhaß den Kapo des Krematorium-Kommandos zu einem gefürchteten Mörder seiner Mithäftlinge werden lassen. Treu und ergeben diente er den Henkern. Immer hatte er eine saubere, maßgeschneiderte Montur an, auch sein täglich frisches Hemd trug einiges zu seinem dandyhaften Aussehen bei.« 1944 Kapo im Krematorium I. Am 5 . 1 . 1945 Überstellung nach Mauthausen. † 3 . 4 . 1945 ebenda als Geheimnisträger erschossen.
Mordechay
Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen
* 1925 . Ankunft Auschwitz April 1943 . Der Häftling – deshalb hier nur sein Vorname – bat bei seiner Vernehmung, sein Name solle wegen der Folgen der an ihm durchgeführten Experimente nicht öffentlich bekannt werden. Mordechay: »Am ersten oder am zweiten Abend unseres Aufenthalts in Birkenau besuchte unseren Block ein SS -Führer mit einem Dolmetscher und verlangte vom Blockältesten, daß er von jedem Jahrgang, d.h. vom siebzehnten bis dreißigsten Lebensjahr, je zwei Männer auswähle. Ich meldete mich in der Gruppe der Achtzehnjährigen. Nach einigen Tagen wurden wir in einen anderen Block überführt, der wie ein Ambulatorium aussah. In diesem Ambulatorium befand sich ein Mann, der eine Offiziersuniform der deutschen Luftwaffe trug [Schumann] und einen weißen Kittel nachher anlegte. Uns wurde befohlen, uns zu entkleiden. Dann wurden wir einzeln in das Nebenzimmer gerufen, wo ein Apparat stand, der einem Röntgenapparat ähnelte. Der Offizier in der Luftwaffenuniform befahl mir, mich dem Apparat zu nähern und meine Geschlechtsteile auf eine Platte aus Porzellan oder anderer Masse zu legen. Als ich so stand, schaltete der Offizier die Maschine ein, und ich hörte ein leichtes Summen. In dieser Position mußte ich 5 – 10 Minuten stehen bleiben. Nach einigen Tagen wurden von unserer Gruppe 5 Personen, darunter auch ich, ausgesondert. Uns wurde befohlen, auf einen Krankenwagen zu steigen. Daß ich und meine Kameraden Experiment-Kaninchen sind, wußten wir noch nicht. Wir konnten uns so etwas
Weitere Kostenlose Bücher