Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
in Birkenau. Zuletzt KZ Vught. † Vermißt seit Januar 1945 .
Seufert , Karl
SS -Hauptscharführer
* 1 . 11 . 1913 Würzburg. Arbeitersohn. Kraftfahrer. 1933 NSDAP , 1934 SS , SS -Totenkopf-Sturmbann KL Dachau. Ab November 1940 in Auschwitz, Leiter der Abteilung
Waffen und Geräte
. Seufert: »In meinem Lager befanden sich ca. 10 000 Gewehre, ca. 30 Millionen Schuß Munition, Maschinengewehre, Granatwerfer, Pistolen, Handgranaten.« November 1940 Blockführer Block 11 , Arrest- und Exekutionsblock, genannt Todesblock. Laut Häftlingsschreiber Francziszek Brol beteiligt an Erschießungen. Laut eigenen Angaben November 1941 bis September 1944 Waffen- und Geräteverwalter beim Kommandanturstab Majdanek. Danach erneut in Auschwitz, Kommandoführer in Monowitz. Kommandanturbefehl vom 4 . 10 . 1944 :
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Am 22 . 12 . 1947 in Krakau wegen Mißhandlung von Häftlingen (»Pfahlhängen«) zu lebenslanger Haft verurteilt, Entlassung 2 . 11 . 1957 . Städtischer Arbeiter, Wohnsitz beim Geburtsort. Aussage Seufert: AV , Bl. 8176 ff.
Seydel , Arthur
SS -Sturmmann
* 24 . 11 . 1886 Zwickau. Tischler. Wachmannschaft Monowitz, ab 7 . 9 . 1944 Kommando Eintrachthütte. Am 14 . 8 . 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt. † 5 . 12 . 1949 Haft in Jaworzno (HvA 17 ).
Shelley , Lore , geb. Weinberg
Häftlingsschreiberin Politische Abteilung ( PA )
* 19 . 2 . 1924 Lübbecke/Westfalen. Ankunft Auschwitz am 20 . 4 . 1943 aus Neudorf in Niederschlesien. Von 1000 Deportierten werden 543 sofort in der Gaskammer erstickt. Die Frauen erhalten Nummern zwischen 41870 und 42027 . Ab Juni 1943 im Standesamt der PA (Lager-Gestapo). Schrieb Totenlisten und Beileidsschreiben. Registrierte die Ermordung – Tarnwort:
Sonderbehandlung
, abgekürzt
SB
– ihrer Mutter: »Später fand ich ihren Personalbogen in den › SB -Akten‹, aus welchem ich ersah, daß sie am 9 . Februar 1943 vergast worden war.« Nach 1945 Promotion USA , Herausgeberin des Buchs
Schreiberinnen des Todes
. Ausführliche Autobiographie ebenda.
Sickinger , Peter
SS -Rottenführer
* 7 . 3 . 1908 Karawukowo, Kreis Sambor. SS -Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 in Schramberg.
Sicklinger , Michael
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 8 . 1 . 1889 München. Tischler. SS -Oberscharführer ( 1943 ). 1941 SDG im Stammlager (Auschwitz-Urteil). Februar 1943 bis Juli 1944 KZ Groß-Rosen. Danach KZ Riga-Kaiserwald und Amt D III im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt.
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(LaP). Verbleib unbekannt.
Siebald , Anton
Werkstattleiter der Lkw-Fahrbereitschaft
* 23 . 10 . 1912 Breitenbach b. Bebra. Autoschlosser. 1933 NSDAP / SS , Oberscharführer. Ab Sommer 1940 in Auschwitz. Zunächst Fahrer der Fahrbereitschaft, dann zweiter, 1943 erster Werkstattleiter der sog. Praga-Halle in der Nähe des Bahnhofs (laut Siebald ab 1942 / 43 Station der Lastkraftwagen). Siebald: »Die von mir betreuten Lkws wurden für alle möglichen Zwecke eingesetzt. Ich weiß auch, daß die Lkws bei ankommenden Häftlingstransporten die Ausgeladenen zu transportieren hatten. Ein Teil der Ankömmlinge kam ins Lager, der andere Teil sofort in die Gaskammer.« Nach eigener Aussage ( AV , Bl. 15832 ) vertretungsweise beteiligt an Gaskammerfahrten (»Ich sprang nur ein«). Nach 1945 Autoschlosser. Aussage: AV , Bl. 11921 ff.
Siebeneicher , Oskar
SS -Unterscharführer
* 15 . 3 . 1906 Bad Schlag. SS -Nr. 352939 . SS -Totenkopf-Sturmbann, Standortverwaltung, Abteilung Unterkunft. StA Frankfurt ( AV , Bl. 3792 ): »Nahm an Vernichtungsaktionen teil.« Schönbohm: »Er wurde mit mir zusammen verurteilt und bekam 8 Jahre Gefängnis in Polen.« Danach in Gotha ( DDR ).
Sieber , Gerhard
SS -Rottenführer
* 16 . 7 . 1921 Ober-Heldrungen. Am 4 . 12 . 1941 vom SS -Totenkopf-Sturmbann zum Kommandanturstab, Abteilung III – Schutzhaftlager – kommandiert ( KB Nr. 33 / 41 ). Blockführer. Verbleib unbekannt. – Imo Moszkowicz über das Appellstehen: »Wenn nach endlosen Stunden abgerückt werden durfte, waren die gefrorenen Körper in der folgenden Nacht nicht zu erwärmen, die nassen Klamotten nicht zu trocknen. Da half nur anderntags die Sonne, wenn überhaupt noch zu helfen war; Fieber und Dünnschiß dezimierten die Reihen unglaublich rasch. Der widerlich-winterliche Wind, der von den Beskiden
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