Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
noch, daß die Transporte, welche sofort ins Gas mußten, nicht namentlich erfaßt waren. Es handelt sich um Personen, von denen man heute noch nicht weiß, was mit ihnen geschehen ist.« Nach 1945 Expedient. † 1979 . Q.: MV , Bd. 1 .
Diefenbach , Ludwig
SS -Rottenführer
* 15 . 10 . 1907 Bad Schwalbach. SS -Totenkopf-Sturmbann. Nach 1945 am Geburtsort.
Diem , Rudolf
Häftlingsarzt, Nr. 10022
* 23 . 8 . 1896 Hermanow, Kreis Sochaczew. Militärarzt. Ankunft Auschwitz am 31 . 1 . 1941 aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. Zunächst beim Ausheben von Gräben eingesetzt. Nach Erkrankung zunächst als Pfleger, Mitte 1942 als Häftlingsarzt (Ambulanz) im Stammlager. Diem ( BV ): »Bis zum August 1943 war ich Ambulanzarzt, zu meinen Aufgaben gehörte die erste Untersuchung der sich auf dem Krankenbau meldenden Häftlinge. Die Kranken, welche sich für die Aufnahme qualifizierten, stellte ich dem SS -Arzt vor, der über ihre Aufnahme auf den Krankenbau entschied. Gewöhnlich wurden 20 bis 30 % der vorbestellten Häftlinge durch den SS -Arzt zur Tötung mittels der intravenösen oder zu einem späteren Zeitpunkt intrakardialen Spritzen bestimmt.« Ab 15 . 8 . 1943 im »Zigeunerlager«, November 1943 Lagerältester. Diem zu Mengeles Interesse für Häftlinge mit verschiedenartigen Irisfärbungen ( MV , Bd. 29 ): »Er gab den Häftlingsärzten Befehle, darunter auch mir, den Personen solcher Art Tropfen in die Augen zu geben. Ich weiß, daß in diesen Tropfen Adrenalin war, wovon er mir selbst erzählte. Er rechnete damit, daß die Anwendung solcher Tropfen die Änderung der Irisfärbung bewirkt.« Diem wird von polnischen Häftlingen als Lebensretter gepriesen, soll Juden gehaßt haben. Langbein (Die Stärkeren): »Er ist noch hier im Lager Antisemit geblieben, wo Antisemitismus Mord bedeutet. Er stellt den Juden ungünstigere Aufnahmediagnosen, hofft so, [ SS -Arzt] Entress abzulenken und kranke Polen zu retten.« Ludwig Wörl, ab 1944 Lagerältester im Stammlager ( AV , Bl. 5337 ): »Er war ein polnischer Häftlingsarzt und beteiligte sich aktiv an Selektionen. Das habe ich selbst im Häftlingskrankenhaus beobachtet.« Nach 1945 Arzt in Warschau.
Dienstbach , Oskar
SS -Standortarzt
* 30 . 9 . 1910 Usingen im Taunus. 1933 NSDAP (Nr. 2400092 ) und SS (Nr. 101741 ), Hauptsturmführer ( 1943 ). November 1939 zunächst Wehrmacht, Mai 1940 Inspektion der Konzentrationslager in Oranienburg, Hilfsarzt im KZ Nordhausen, Lagerarzt KZ Sachsenhausen, Januar 1941 Mauthausen, Mai 1941 Standortarzt in Flossenbürg, Herbst 1941 in Auschwitz. März 1942 1 . Panzerdivision Leibstandarte- SS Adolf Hitler. † 18 . 10 . 1945 in Kriegsgefangenschaft. Museum Auschwitz (HvA 15 ): »Der Häftlingskrankenbau im KL Auschwitz diente seit seiner Gründung [Juli 1940 ] bis April 1943 keinerlei Heilzwecken, er war ein Ort der Sterbenden oder zur Tötung verurteilten Menschen.«
Diesel , Albert
Fahrbereitschaft
* Nicht ermittelt. SS -Unterscharführer. KZ -Kollege Wildermuth: »Ich kann mich erinnern, daß bei einem gewissen Albert Diesel, wohnhaft Rottweil, in seiner Wohnung Schmuck gefunden wurde, den er aus Häftlingseigentum entwendet hatte. Der Diesel ist dann in das Straflager Matzkau bei Danzig gekommen. Ich habe ihm nach dem Krieg einmal geschrieben; der Brief kam jedoch mit dem Vermerk ›verstorben‹ zurück.«
Diestelkamp , Heinrich
Kapo
* 7 . 9 . 1900 Dortmund. Sommer 1942 bis zum Ende Lagerältester im Stammlager, zuletzt in Flossenbürg. Aussage Wörl ( AV , Bl. 5337 ): »Er war weniger wegen Schlägereien, sondern wegen seiner Spitzeldienste für die Politische Abteilung berüchtigt. Er war auch verantwortlich dafür, daß die Blockältesten Häftlinge mißhandelten und zu Krüppeln schlugen und daß sie außerdem für die SS Listen von Häftlingen zusammenstellten, die liquidiert werden sollten und dann auch vergast wurden.« Verbleib unbekannt.
Dietrich , Adam
SS -Schütze
* 12 . 3 . 1908 Gunja/heutiges Kroatien. SS -Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Jawischowitz, Bobrek, Golleschau sowie Monowitz. Verbleib unbekannt.
Dietrich , Georg
SS -Sturmmann
* 24 . 1 . 1906 Kybeiken/Litauen. SS -Totenkopf-Sturmbann. Standortverwaltung. Nach 1945 in Großkarlbach.
Dietrich , Theofil (früher: Drzymalla)
SS -Unterscharführer
* 26 . 4 . 1895 Trockengrund. SS -Nr. 69987 . Stabskompanie, Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 18 . 2 . 1943 ,
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