Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Todesfälle, beteiligt an Selektionen an der Rampe ( AV , Bl. 5115 ). – Shlomo Venezia (Erinnerungen) über seine Ankunft: »Sobald der Zug stand, öffneten SS -Leute die Türen des Waggons und brüllten: ›Alle runter! Alle runter!‹ Uniformierte Männer richteten die Gewehre auf uns, und Schäferhunde bellten uns an. Die Deutschen schlugen die Menschen gleich bei ihrer Ankunft, um sich auszutoben, aus Grausamkeit und auch, damit wir uns verloren fühlten und umstandslos und aus purer Angst gehorchten.«
Frank , Willi
Leitender KZ -Zahnarzt
* 9 . 2 . 1903 Regensburg. Sohn eines Postingenieurs. 1922 NSDAP , Gründungsmitglied der Ortsgruppe Regensburg. 1923 Teilnehmer
Hitlerputsch
. 1927 Diplom-Ingenieur. 1931 Studium Zahnmedizin, NS -Studentenbund. 1933 erneut NSDAP (Nr. 2942877 ) sowie NSKK (das Nationalsozialistische Kraftfahr-Korps war wie SA und SS eine selbständige, Hitler unterstellte Kampfgliederung der NSDAP , von Hitler zum Träger der gesamten vor- und nachmilitärischen Wehrerziehung des deutschen Mannes bestimmt). 1934 Nationalsozialistisches Flieger-Korps. 1935 Dr. med. dent. 1936 SS (Nr. 289643 , Hauptsturmführer ( 1944 ), Zahnarzt und SS -Oberabschnittsarzt in Stuttgart. Rußlandfeldzug mit SS -Division
Wiking
bis Januar 1942 . April 1942 Dachau, November 1942 KZ Niederhagen-Wewelsburg. Am 28 . 3 . 1943 Zweiter, am 15 . 7 . 1943 Leitender Zahnarzt in Auschwitz. Rampendienst, Aufsicht Vergasung. Standortbefehl vom 21 . 8 . 1943 : »Besuch der Familie bis auf weiteres«. Wohnte in einem Haus mit den KZ -Kollegen Rhode und Horst Fischer. Das polnische Kindermädchen Alfreda Baiuch: »Zwei- bis dreimal die Woche fanden fröhliche Empfänge statt. Feines Essen und Getränke gab es immer im Überfluß.« Barbara Huber: »Frank war leidenschaftlicher Jäger. Gern ging er zusammen mit anderen SS -Angehörigen, zum Beispiel mit Dr. Schatz oder dem Leiter der Lagerapotheke Dr. Capesius auf die Jagd.« August bis November 1944 Leitender Zahnarzt in Dachau. 1947 als
Mitläufer
entnazifiziert. 1948 Zahnarztpraxis in Stuttgart-Bad Cannstadt (als Assistenten beschäftigte er eine Zeitlang KZ -Zahnarzt Precht). Die Gefangene Fenny Herrmann: »Hat uns regelrecht als Kolleginnen behandelt.« Häftling Männe Kratz (Nr. 85908 ) im Auschwitz-Prozeß: »Dr. Frank war zu mir menschlich anständig.« Schlußwort Frank im Prozeß: »Ich habe in Auschwitz keinem Menschen etwas zuleide getan.« Am 20 . 8 . 1965 vom LG Frankfurt zu 7 Jahren Haft verurteilt: Beihilfe zur Selektion von mindestens 6000 Häftlingen in die Gaskammern. Dienst an der Gaskammer. Urteil: »Die Desinfektoren schütteten das Gas nur auf ein Zeichen des Arztes hin durch die Einfüllöcher in die Gaskammer hinein.« Entlassung April 1970 aus der Haft in Butzbach. † 9 . 6 . 1989 . Q.: Huber; Auschwitz-Urteil.
Franke , Albert
SS -Sturmmann
* 16 . 4 . 1891 Grünberg/Schlesien. † 26 . 12 . 1944 bei Bombenangriff auf Buna-Monowitz, Standortbefehl Nr. 31 / 44 : »Wir werden den Kameraden stets ein ehrendes Gedenken bewahren.«
Franke , Alois
SS -Hauptscharführer
* 27 . 2 . 1887 Liebenthal. SS -Totenkopf-Sturmbann. September 1942
Kriegsverdienstkreuz
II . Klasse mit Schwertern
(das KVK für KZ -Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Standortbefehl vom 25 . 9 . 1943 : Als Arrestaufseher zur Kommandantur-Gerichtsabteilung kommandiert (»Diese untersteht unmittelbar dem Gerichts- SS -Führer«). Arrestaufseher für SS -Arrestanten in Block 11 . † 24 . 9 . 1955 Frankfurt am Main.
Franke , Arno
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 8 . 1 . 1915 Lobuschütz, Kreis Schieradz. SS -Unterscharführer, beim SS -Standortarzt. Angehöriger der Desinfektionsmannschaft. Arztschreiberin Sosnowska: »Der SDG Franke, der mir als jung und mittelgroß in Erinnerung ist, war von uns besonders gefürchtet. Während man bei anderen SDG ’s oder auch SS -Ärzten durch Bitten manchmal einiges erreichen konnte, war das bei ihm ausgeschlossen.« Dezember 1943 im Außenlager Neu-Dachs. † Vom AG Lauenstein 1952 für tot erklärt.
Franke , Fritz
SS -Rottenführer
* 8 . 10 . 1921 Gnadenfrei/Schlesien. SS -Totenkopf-Sturmbann. Wohnsitz in Nordrhein-Westfalen.
Franke , Heinrich
SS -Sturmmann
* 7 . 7 . 1900 Wanfried, Kreis Eschwege. Ab Oktober 1942 in Auschwitz, Poststelle in der Kommandantur, Blockführer. Standortbefehl Nr. 39 / 43 : »Besuch der Ehefrau vom 22 . 9 .– 8 . 10 . 43 «. † 22 . 7 . 1963
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