Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
herrschte aufgrund der Arbeitsunfälle und infolge der unzureichenden Ernährung und Bekleidung sowie der extremen Witterungsverhältnisse – extreme Nässe und Kälte – in der Grube eine hohe Häftlingssterblichkeit.« Verbleib unbekannt.
Fleischhacker , Hans
Anthropologe und SS -Obersturmführer
* 10 . 3 . 1912 Töttleben, Kreis Weimar. Dr. phil. 1937 Assistent am Rassenbiologischen Institut Tübingen, Spezialgebiet: Untersuchungen zum dominanten Erbgang der Augenfarbe. 1937 SS (Nr. 307399 ). 1940 NSDAP (Nr. 7501920 ). 1941 SS -Führer im SS -Rasse- und Siedlungshauptamt, SS -Eignungsprüfer bei Eindeutschung von Polen, vor allem in Lodz (das RUSHA wurde von Himmler zur rassischen Überprüfung von
Eindeutschungsfähigen
eingesetzt). Vom 11 . bis 17 . 6 . 1943 wegen Hirts Sammlung
Fremdrassiger
in Auschwitz. Hirt am 22 . 6 . 1943 – vor Überstellung der Opfer zur Ermordung in Natzweiler – an Sievers (
SS
-
Ahnenerbe
): »Es wäre mir recht, wenn Obersturmführer Dr. Fleischhacker die Überführung und Beendigung des Verfahrens in Natzweiler überwachen könnte.« Die letztlich 86 Juden (der Ahnenerbe-Forscher Michael H. Kater nennt irrtümlich 122 Mordopfer) werden August 1943 in der Gaskammer von Natzweiler ermordet. 1948 in Tübingen als
Mitläufer
entnazifiziert. 1950 Assistent am Institut für Vererbungswissenschaften der Universität Frankfurt am Main. 1956 bis 1959 Gastforscher in El Salvador (Lang). Privatdozent in Frankfurt. Freispruch LG Frankfurt am 5 . 3 . 1971 . Professor der Frankfurter Universität. Q.: Js 8 / 66 GSTA Frankfurt.
Fleischmann , Erzsebet
Anthropologin bei Mengele
* 4 . 7 . 1889 Sarvar. Ankunft Auschwitz April 1944 aus Kistarcsa. Fleischmann: »Während der Selektion wurden über Lautsprecher Anthropologen unter den ungarischen Gefangenen gesucht. Daher kam ich in ein besonderes Kommando und fand als Anthropologin Einstellung beim Lagerarzt Mengele. Wir hatten bei jedem Zwilling eine Kartei mit 96 Punkten auszufüllen, zusammen mit anderen gefangenen Frauen, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere.« Wohnsitz Budapest. Q.: MV , Bd. 24 .
Flohr , Martin
Fahrbereitschaft
* 13 . 2 . 1908 Nova-Pazura/heutiges Montenegro. SS -Sturmmann. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt. – Häftlingsarzt Löbner ( AV , Bl. 6681 ): »Schrecklich war der Anblick, wenn die armen, zum Tode bestimmten Kameraden auf offenen Lastautos völlig nackt durch die Lagergassen zum Krematorium gefahren wurden. Die einen ihr unabwendbares Schicksal laut beklagend, andere in ihr Schicksal ergeben, fuhren sie der Vernichtung entgegen. Wir selbst standen am Wege und konnten an unseren Rippen abzählen, wann wir selbst an die Reihe kommen würden.«
Florschütz , Willi
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 18 . 6 . 1920 Esseg in Kroatien. SS -Rottenführer. Blockschreiber Pilecki im Auschwitz-Prozeß: Verbindungsmann zwischen PA und Block 11 (Todesblock), bereitete die Sitzungen des SS -Standgerichts vor. Soll an Erschießungen an der
Schwarzen Wand
teilgenommen haben. Häftlingsschreiberin Shelley (damals Weinberg): »Er war klein, blutjung und ein Volksdeutscher. Ich konnte nicht verstehen, wie dieser halbe Junge so tüchtig und stolz sein grausiges Gewerbe betreiben konnte.« Wohnsitz in Österreich.
Florstedt , Hermann
Schutzhaftlagerführer
* 18 . 2 . 1895 Bitsch im Elsaß. 1931 SA , NSDAP (Nr. 8660 ) und SS (Nr. 488573 ), Sturmbannführer. 1939 Wachblockführer in Buchenwald. Juli 1940 Schutzhaftlagerführer (Höß: »Der eigentliche Gebieter des Häftlingslagers ist der Schutzhaftlagerführer«) in Sachsenhausen, Oktober 1940 in Buchenwald. 1942 in Mauthausen. November 1942 Kommandant KZ Majdanek, 5 km von der Stadtmitte Lublins entfernt. Bezeichnung zu dieser Zeit
Kriegsgefangenenlager der Waffen-
SS Lublin. Laut Marszalek ließ er Häftlinge hängen, die während der Arbeitszeit eingeschlafen waren. Oktober 1943 Schutzhaftlagerführer in Auschwitz, Verhaftung wegen Unterschlagungen, begangen in Buchenwald. † Vor Kriegsende 1945 auf Befehl Himmlers erschossen, Todesdatum unbekannt ( ZSTL ).
Foeldisch , Bela
Jüdisches Sonderkommando
, Nr. 106299
* 10 . 5 . 1909 Budapest. Ankunft Auschwitz am 4 . 3 . 1943 aus Drancy. An den Verbrennungsgruben in Birkenau. Fluchtversuch am 9 . 3 . 1943 . Gestorben am 16 . 3 . 1943 im Bunker von Block 11 . – Grabner, Chef der Lager-Gestapo, am 18 . 9 . 1946 auf der Polizeidirektion
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