Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde
Wien: »Die wieder ausgegrabenen Leichen waren schon in Verwesung übergegangen und zum Teil zerfallen. Am Arbeitsplatz und in der ganzen Umgebung herrschte ein derart widerlicher Geruch, daß ich nicht gerne den Ort aufsuchte. Die Häftlinge wurden nach Durchführung dieser Arbeit vergast.«
Förster , Adolf
SS -Unterscharführer
* 8 . 5 . 1905 . Stabskompanie ( SS -Angehöriger der Kommandantur). † 22 . 9 . 1961 Köln.
Förster , Peter
SS -Oberscharführer
* 8 . 2 . 1897 Oberlogau. SS -Nr. 358264 . Standortverwaltung, Unterkunftsverwaltung Birkenau. † 24 . 8 . 1949 (Standesamt Hanau). – KZ -Kollege Broad: »Hunderte von fensterlosen Pferdestallbaracken und primitiven Steinhäusern waren die Häftlingsunterkünfte. Die Verhältnisse in Birkenau waren noch bei weitem unerträglicher, als es schon in Auschwitz der Fall war. Mit jedem Schritt sank man tief in dem zähen Morast ein. Es gab so gut wie kein Waschwasser. Die Häftlinge schliefen auf Holzpritschen in drei Etagen, je sechs auf einer Pritsche und zum großen Teil ohne Strohsäcke.«
Fogy , Hermann
SS -Untersturmführer
* 7 . 2 . 1914 Peggau/Steiermark. Kommandanturbefehl Nr. 10 / 43 : »Mit Wirkung v. 3 . 5 . 43 wird der SS -Ustuf. Hermann Foggy vom SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt Amt A III / 3 zum KL Auschwitz zur Einarbeitung als stellv. Gutsvorsteher kommandiert.« 1980 in einem Altenwohnheim in Altusried b. Kempten.
Folk , Josef
SS -Schütze
* 28 . 4 . 1921 Kontiga/damaliges Jugoslawien. Kommando Lagischa. † Kriegstod 7 . 4 . 1945 bei Beeskow, Mark Brandenburg.
Foydl , Josef
SS -Rottenführer
* 28 . 6 . 1923 Neusina/Banat. Stellv. Kommandoführer im Außenlager Babitz, 3 km von Auschwitz entfernt. Verbleib unbekannt. – Die Bevölkerung des Orts Babice (Babitz) wird im April 1941 »ausgesiedelt«, ihre Höfe und Scheunen zum Teil niedergerissen, der Rest später als Wohnraum für IG -Mitarbeiter verwendet. Anna Zieba (HvA 11 ): »Ende Oktober 1941 beschäftigte man bei der Rübenernte sowjetische Kriegsgefangene. Man führte sie unter starker SS -Bewachung vom Lager Auschwitz herbei. Diese Gefangenen brachten aus dem Lager sogenannte ›Rollwagen‹ mit, auf die man die schon bei der Arbeit Getöteten warf.« Babitz wird März 1943 ein Außenlager mit zunächst 60 männlichen und 50 weiblichen Häftlingen und untersteht Obersturmbannführer Caesar. Zieba: »Die erste Gruppe männlicher Häftlinge bestand vor allem aus jungen Juden im Alter von 20 – 30 Jahren, die in einer Baracke lebten. Diese Juden wurden sehr gequält, und im Laufe von 6 Wochen waren alle ermordet.«
Fränzen , Reinhard
Zentral-Bauleitung
* 15 . 2 . 1904 Rheydt. SS -Unterscharführer, zuständig für Tiefbau und Straßenmeisterei. † 20 . 7 . 1953 Rheydt.
Fraidlewicz , Simon
Opfer von Versuchen zur Massensterilisierung mit Röntgenstrahlen
* Nicht bekannt. Fraidlewicz wird 1943 in Auschwitz bestrahlt, was eine Röntgenkastration zur Folge hat. Sechs Wochen später wird ihm – zur Kontrolle, ob der Versuch gelungen ist – ein Hoden entfernt. Dreizehn Jahre später heißt es in einem Ärztlichen Gutachten von Professor Hermann Hirsch in Tel Aviv (Auszug): »Die im Konzentrationslager verursachten Verletzungen des Fr. haben bei ihm eine schwere physische und psychische Schädigung bewirkt, die ihm die Ausübung seines Berufes und jeglicher anderen ihn ernährenden Arbeit unmöglich macht. Physisch: a) Fettsucht. b) Harninkontinenz. c) Ständig auftretende, intermittierende Schmerzen im Kreuz und in dem linken Oberschenkel. Psychisch: a) völlige Unfähigkeit, sich zu konzentrieren. b) Mangel an jeglicher Energie und Initiative. c) Depressionen mit zeitweiligen Suizidgedanken. Es gibt kein Heilverfahren, um den bestehenden körperlichen Schaden zu beheben oder zu bessern.« Q.: SV .
Franjuk , Johann
SS -Unterscharführer
* 2 . 19 . 1920 Radautz. Fleischer. SS -Totenkopf-Sturmbann. Laut KZ -Kollege Bilibou in der SS -Fleischerei. Nach 1945 in Konstanz. Ärztliches Gutachten 1977 : »Auf Dauer vernehmungsunfähig.«
Frank , Anne
* 12 . 6 . 1929 Frankfurt am Main. 1933 Flucht der Familie in die Niederlande, ab 9 . 7 . 1942 in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht versteckt. Tagebuchschreiberin bis zum 1 . 8 . 1944 . Am 4 . 8 . 1944 von Gestapo entdeckt. Ankunft Auschwitz am 5 . 9 . 1944 aus dem
Judendurchgangslager
Westerbork. Von 1019 Deportierten werden 549 sofort in der Gaskammer
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