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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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mit Tobi gesagt hat.
   »Steffen hat mir tatsächlich unterstellt, ich sei Tobi sexuell hörig.«
   »Ich denke, Steffen ist befangen. Auf seinen Befund würde ich nicht unbedingt vertrauen. Mir geht es doch ähnlich. Ich werde angesehen wie ein Alien, nur weil ich noch Lust auf Erotik habe. Irgendwie meinen alle, das hört mit dem Ausbleiben der Regel bei Frauen automatisch auf. Das ist falsch.«
   »Ja, das ist ganz falsch! Es ist nicht mehr so sportiv wie mit zwanzig, aber es ist immer noch der beste Weg, sich seine Zuneigung zu zeigen.«
   »Wenn du deine Ehe mit Steffen mit der von Tobias vergleichst, worin besteht der Unterschied?«
   »Kein anderer Mensch berührt mein Herz so wie Tobi. Niemand kann mich so glücklich, aber auch so traurig machen wie er und ich weiß, dass es ihm genauso geht. Sarah, er wird mir nie verzeihen. Ich kenne ihn.«

Wir ziehen uns Gummihandschuhe an machen uns ans Saubermachen. Erfreut über das baldige Ende der vergilbten Zeitungen an der Fensterfront kommt Claire herüber und bringt uns zwei Becher Kaffee. Ich erkläre ihr mein Geschäftsmodell und sie zeigt sich hoch erfreut über die symbiotische Verbindung.
   »Coiffeur und SPA. Super! Wir werden beide voneinander profitieren.« Sarah und ich schruppen und wischen bis vier Uhr nachmittags. Körperlich erschöpft rufen wir das Ende der Schinderei aus und fahren heim. Ich stehe unter der Dusche, als es am Gartentor Sturm läutet. Schnell stelle ich das Wasser aus und ziehe meinen Bademantel über. Erstaunt blicke ich auf den Monitor der Überwachungsanlage an. Frederik steht mit einem weißen Leihtransporter vor der Einfahrt.
   »Express Lieferung«, ruft er durch die Sprechanlage. Er fährt den Wagen vor die Garage und ich stürme ihm mit offenen Armen entgegen.
   »Dass du selber kommst, hätte ich nie für möglich gehalten. Wie ich mich freue, dich zu sehen. Komm her Kind und lass dich knuddeln!« Ich erschrecke vom Geräusch der sich öffnenden Schiebetür. Steffen steigt mit seinem Freund und Geschäftspartner Christian aus dem Laderaum des Wagens aus.
   »Wir haben den Auftrag, hier ein SPA zu bauen!« Ich bin überwältigt und gluckse vor Freude. Meine Helfer beschließen, keine Zeit zu verlieren und wollen sich das Objekt sofort ansehen. Christian hat sein Notebook mit CAD Software dabei und plant die Räumlichkeiten wie gewohnt fachmännisch auf. Steffen und Freddy laden mit Sarah den Transporter aus und bringen Ware und Werkzeuge in das Geschäft.
   »Sag mir nur, wie du es haben willst. Morgen fahren wir in den Baumarkt und kaufen ein. Wenn alles klappt, kannst du in einer Woche eröffnen.«

Gemeinsam gehen wir auf die Restaurant Terrasse.
   »Was ist schon wieder los mit dir und Tobi?«, fragt Steffen. Wie oft habe ich diese Frage schon von meinem Exmann im Laufe der letzten Jahre gehört.
   »Er ist mit Clara in See gestochen. Wir nehmen uns eine Auszeit«, verharmlose ich die Situation. Frederik berichtet von seinem Erfolg in den USA. Die Kirschserie verkauft sich wie geschnitten Brot.
   »Nicht zuletzt, weil ich ein so sympathischer Verkäufer bin.«
   »Und so gutaussehend«, stimmen Steffen und ich im Duett zu.
Ich räume das Schlafzimmer und lege mich auf die kurze Kindermatratze in Claras Zimmer. Nach drei Stunden schmerzt mein Kreuz und ich stehe auf, um aufs Sofa umzuziehen, als ich Steffen draußen bemerke.
   »Kannst du auch nicht schlafen?«
   »Christian schnarcht wie ein Kesselflicker.«
   »Lauter als du kann kein Mensch schnarchen.«
   »So, nun spuck es aus. Was ist hier los? Und erzähl mir nichts von einer Auszeit.
   »Tobi ist weg. Ich weiß nicht, wo er ist und ob er wieder kommt. Ich habe ihn sehr verletzt. Er hat Clara mitgenommen. Das Kaninchen hat er hier gelassen.«
   »Sag bloß, du bist fremd gegangen! Du?«
   »Nein, bin ich nicht. Allein die Frage ist schon unverschämt!«
   »Dann hat dieser amerikanische Schriftsteller damit zu tun.«
   »In gewisser Weise ja.« Ich küsse Steffen auf die Stirn und frage, ob er wieder völlig genesen ist. Ich glaube ihm. Er sieht wieder gut und wohl aus. Seine Haare sind wieder vollständig nachgewachsen.
   »Stell dir eine Liege im Wohnzimmer auf. Ich hole dir eine Decke und ein Kissen. Aber wehe, du schnarchst!«

Am nächsten Morgen brechen wir nach dem Frühstück gemeinsam in Richtung Baumarkt auf.
   »Danke, den Weg zurück finden wir auch

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