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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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ist die Schulleiterin, die mich darüber informiert, dass Clara über starke Baumschmerzen klagt. Ich verspreche, sie sofort abzuholen. Schnell packe ich Fiberthermometer, Wärmflasche und das Kuschelkissen ein und mache mich auf den Weg.
   »Was hast du gegessen?
   »Nur Toast und Obst, wie immer.« Ich bringe sie ins Appartement und Ellen setzt sich an ihr Bett. In der Küche bitte ich den Koch um eine Brühe. Aber Clara will nichts essen.
   »Fieber hat sie nicht, sagt Ellen und verlässt den Raum. Die Wärmflasche bringt nicht die erwünschte Besserung. Im Gegenteil. Clara wimmert immer lauter. Es klopft an die Tür und Steffen kommt rein.
   »Ellen sagt, du hast Bauchschmerzen? Zeig mal, wo genau tut es weh. Er tastet Claras Bauch ab und drückt seinen Finger rechts oberhalb der Leiste kräftig in ihre Bauchdecke.
   »Tut das weh?« Clara verneint. Erst als Steffen den Finger wieder herauszieht, schreit sie laut auf.
   »Ich tippe auf den Blinddarm. Es ist genauso wie damals bei Frederik. Erinnerst du dich? Komm, wir fahren sie ins Krankenhaus.«
 
    Auf der Fahrt wähle ich ständig Tobias Handynummer. Es ist immer besetzt. Ich versuche es schließlich bei Valerie und erreiche sie prompt.
   »Ich muss Tobi dringend sprechen. Wir bringen Clara gerade ins Krankenhaus. Sag ihm bitte, er soll mich schnell anrufen.« Valerie verspricht es. Wir warten über eine Stunde in der Aufnahme bis sich der erste Arzt sehen lässt. Er bestätigt Steffens Verdacht und nimmt Clara stationär auf. Nach einer weiteren Stunde kommt der Arzt zurück und informiert darüber, dass ein OP Termin für den nächsten Morgen anberaumt wurde. Ich bleibe im Krankenhaus und Steffen fährt allein zurück. Ich bin wütend, dass Tobias sich immer noch nicht zurück gemeldet hat. Sein Anschluss ist pausenlos besetzt. Das kann doch wohl nicht sein. Ein Blick auf den Ladezustand meines Akkus macht mich noch nervöser. Schnell notiere ich die Rufnummer von Benjamin und Valerie, als sich das Telefon ausstellt. Ich versuche es weiter vom Münzfernsprecher auf dem Krankenhausflur. Endlich erreiche ich Benjamin.
   »Wo steckt Tobias? Ich warte seit Stunden auf seinen Rückruf. Hol ihn mir sofort ans Telefon, bevor ich ausraste!« Eine Krankenschwester kommt auf den Flur und legt den Zeigefinger auf ihre Lippen. »Psssss. Bitte sprechen Sie leise. Madame Martin, bitte, das ist das letzte Gespräch, das sie hier führen können. Das ist eine Kinderstation und hier muss Ruhe herrschen.« Ich beende das Gespräch. Ich muss mich dringend um ein aufgeladenes Handy kümmern. Trotz Telefonverbot rufe ich im Bistro an und bitte meinen Oberkellner, dafür zu sorgen, dass man mir schnell ein Handy oder mein Ladegerät bringt. Mir ist zum Heulen zu Mute. Typisch. Immer wenn es ernst ist, ist mein Mann abwesend. In mir wächst der Verdacht, dass Valerie es ihm gar nicht ausgerichtet hat. Die soll was erleben, wenn sie zurück ist. Eine halbe Stunde später klopft es leise an die Tür. Ich bin auf Steffen oder Timo gefasst, aber Arnaud kommt leise in das Krankenzimmer und schaut mich mitleidig an.
   »Hat Clara noch Schmerzen?«
   »Nein, sie schläft tief und fest. Sie hat Medikamente bekommen. Aber ich bleibe heute Nacht hier. Der OP Termin ist schon morgen früh um neun.« Mir kullern die Tränen über das Gesicht und mein Maître macht das, was eigentlich mein Mann hätte tun sollen. Er nimmt mich in den Arm und tröstet mich.
   »Ich habe dir etwas zu essen und zu trinken mitgebracht. Steffen hat mir deine Tabletten eingepackt. Er meint, du hättest bestimmt wieder Schmerzen.« Ich trinke ein Wasser und schlucke zwei Pillen, verbinde mein Handy mit dem Ladegerät und stelle erfreut fest, dass das Display wieder bunt leuchtet.
   »Wie lief das Geschäft. Konntest du so einfach weg?« Ich schaue auf die Uhr und bemerke, dass es schon kurz vor Mitternacht ist. Tobias hat nicht angerufen.
   »Hast du Zigaretten dabei?« Arnaud nickt. Wir gehen auf den Parkplatz und ich spüre, dass er immer näher kommt.
   »Bitte nicht. Ich mag dich, aber nicht so, wie du es dir vielleicht erhoffst. Mache es bitte nicht kompliziert. Ich will dich nicht als meinen Maître verlieren.«
   »Ich wünsche mir nur einen kleinen Kuss von dir. Nur einmal möchte ich zärtlich deine Lippen berühren und dich schmecken.«
   »Gute Nacht, Arnaud. Vielen Dank für alles. Ich melde mich morgen, wenn Clara wieder wach ist.« Ich

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