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Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Ausgeflittert (Gesamtausgabe)

Titel: Ausgeflittert (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frieda Lamberti
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mit einem Rennboot fahren? Ich denke, dir wird auf dem Wasser immer schlecht!«
   »Das kommt ganz auf die Begleitung an.«
   »Komm zur Vernunft, Christina. Was soll das? Willst du unsere Ehe aufs Spiel setzen?«
   »Dafür ist es wohl schon zu spät. Das hast du schon längst erledigt. Und nun schleich dich. Ich habe eine Verabredung!« Christina erhält tobenden Applaus vom Frauentisch. Alle klatschen mit ihr ab.
   »Mit der Weiber Mafia möchte ich keinen Ärger haben«, sagt Steffen zu Tobias und zeigt mit dem Finger auf den Fünfer Frauentisch, der von Ellen angeführt wird. Die Männer nicken sich zustimmend zu. Die beiden so einträchtig zu sehen, verblüfft mich.
   »Ihr habt es Ellen immer noch nicht gesagt, oder?« Steffen schüttelt den Kopf. Er ist wütend auf Sophie und ist es leid, das kindische Versteckspiel fortzusetzen.
   »Es ist doch grotesk, dass ich in meinem Alter eine heimliche Beziehung führen muss, nur weil Ellen mich nicht leiden kann.«
   »Ja, grotesk ist das schon«, lacht Tobias. Er kann immer noch nicht glauben, dass Pattex sein Schwager wird.

Benjamin sitzt am Musikertisch und telefoniert mit seinem Handy. Seine Miene verrät, dass er keine guten Nachrichten erhält. Er geht zum Bartresen und erkundigt sich nach Tobias.
   »Die Martins haben heute Familientag und sind mit dem Boot unterwegs«, sagt Florence. Gern würde sie auch mal wieder in See stechen, doch ihr Verehrer ist entweder mit der Observierung seiner Frau beschäftigt oder säuft sich ins Koma. Er ist weder mit Mousse au chocolat noch mit Crème brûlée zu bezirzen. Am Morgen erteilte er ihr vor den Augen seiner Christina eine lautstarke Abfuhr, die die Sous Chefin dazu bewog, ihren Dienst zum Ende des Tages zu quittieren.
   »Ich kann hier nicht mehr kreativ arbeiten«, gesteht sie ihrem Onkel. Arnaud hat nun die Aufgabe, es mir schonend beizubringen. In allerbester Laune kehre ich von unserem Segelausflug zurück. Der Maître beschließt, mir mit seiner Nachricht, nicht den schönen Tag zu verderben und verschiebt es auf den nächsten Morgen.
   »Endlich erwische ich dich«, sagt Benjamin, der seit Stunden auf Tobias wartet. Er hat ein großes Problem zu lösen. Sein Pianist ist erkrankt und ihm droht bei Nichteinhaltung seiner geplanten Tour eine fette Konventionalstrafe.
   »Auf die Schnelle bekomme ich keinen adäquaten Ersatz. Du bist meine letzte Rettung. Zwei Auftritte. Drei Tage. Bitte, Tobi, lass mich nicht hängen.« Tobias macht ein ernstes Gesicht und zieht mich in die Küche.
   »Ben ist unser Freund. Du wirst ihn doch nicht hängen lassen. Los sag schon zu. Ich fahre mit dir nach Hause und helfe dir beim Koffer packen.«
   »Es kann dir wohl gar nicht schnell genug gehen, mich los zu werden. Sag mir nur, wie du das alles allein schaffen willst. Ellen, Clara, Hund und Geschäft?«
   »Machen Sie sich keine Sorgen, Herr Martin. Ich bin ja auch noch da. Ihre Frau ist bei mir in den besten Händen. Ich werde mich gut um sie kümmern«, sagt Arnaud. Das ist kein hilfreicher Beitrag. Gut gemeint aber ganz schlechtes Timing!

Es gelingt mir nicht, Tobias während der kurzen Heimfahrt zu besänftigen. Er schweigt. Ohne ein Wort packt er seine Reisetasche.
   »Vergiss es, Tobias Martin. Du wirst nicht im Streit abreisen.« Ich verschließe die Tür zum Schlafzimmer von innen und stelle mich demonstrativ vor ihm auf. »Komm her und küss mich!« Die Abfahrt der Musiker verschiebt sich um eine volle Stunde.

Der gesamte Frauentisch winkt ihnen zum Abschied nach. Clara weint. Es passt ihr nicht, ihren Vater mit Valerie in einem Auto zu sehen.
   »Du lässt meinen Bruder tatsächlich mit dieser scharfen Braut allein auf Tour gehen?«, fragt Timo und lacht laut. Außer mir vor Wut ziehe ich meinen Schwager am Arm in die Küche und brülle sofort los.
   »Hast du dir dein letztes Hirn weggesoffen oder wie kommst du dazu, im Beisein von Clara, so einen unverschämten Spruch herauszuhauen? Du hast ein Feingefühl wie eine Planierraupe. Kein Wunder, dass deine Frau sich einen Anderen gesucht hat.«

In der Nacht kriecht Clara unter meine Decke. Sie hat schlecht geträumt und klagt über Bauchschmerzen.
   »Hast du von Papa geträumt? Du machst dir völlig unnötig Sorgen. Er liebt nur uns. Schau mal, heute Abend hat er uns noch drei Nachrichten geschickt. Immer schreibt er, wie lieb er uns hat und dass er uns vermisst. Also wenn ich ihm glaube,

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