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Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Ausgejodelt: Mira Valensky ermittelt in Wien: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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waren da.“
    „Sie täuschen sich. Keine Medikamente, kein Glas. Wir haben den Tatort … den Unglücksort natürlich erkennungsdienstlich behandelt und alles fotografiert.“
    „Tatort?“
    „Normalerweise ermittle ich eben an einem Tatort, da kann einem das Wort schon herausrutschen.“
    „Sie haben keine Medikamente gefunden?“
    „Nein.“
    „Als ich gestern zur Türe hereinkam, waren sie aber noch da.“
    „So ein Zufall! Zuerst fallen Ihnen die Medikamente gar nicht auf, dann haben Sie auf einmal so eine Ahnung, und gestern Abend schießt Ihnen alles wieder ein. Das hat sicher gar nichts mit Ihrer Story fürs Magazin zu tun. Oder?“
    „Ich bin mir jetzt absolut sicher, da waren Medikamente. Fragen Sie seinen Manager, seine Frau. Er hat sie sicher nicht nur gestern genommen.“
    „Ich werde sie fragen.“
    „Das ist alles?“
    „Was wollen Sie mehr? Ich nehme Sie sogar so ernst, dass ich fragen werde. Danach fragen wir übrigens ohnehin immer.“
    „Und?“
    „Ich werde erst fragen. Aber unser Pathologe hat das wohl ohnehin schon vorab geklärt. Egal, was die Medien schreiben, wir verstehen schon etwas von unserem Geschäft.“
    „Und die Todesursache?“
    „Die Pressekonferenz findet übermorgen statt.“
    „Nicht alle Medikamente sind nachweisbar.“
    „Sie spinnen sich da eine Geschichte zusammen.“
    Ich sah mich noch einmal genau um. Alles andere war so, wie ich es in Erinnerung gehabt hatte. Dann ging ich zur Türe und sagte einigermaßen theatralisch: „Wenn ich Ihnen also nicht weiterhelfen kann …“
    Chefinspektor Müller wurde zum ersten Mal menschlich und grinste, wahrscheinlich weil die gute Chance bestand, mich gleich los zu werden. „Können Sie nicht, trotzdem: Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!“ Das klang ganz schön ironisch. Ich rauschte hinaus und verirrte mich prompt im Labyrinth der Gänge des Fernsehzentrums. Ich wollte schnellstens hinaus und den Manager von Downhill-Sepp anrufen. Beinahe wäre ich am Regieassistenten vorbeigelaufen.
    „Welche Medikamente hat Downhill-Sepp genommen?“, fragte ich ihn ansatzlos.
    „Ich darf der Presse nichts sagen.“
    „Ich habe die Medikamente gesehen. Ich weiß also, dass er welche genommen hat, ich kann’s mir auch zusammenreimen.“
    „Es war nichts Schlimmes.“
    „Jedenfalls keine Kopfwehpulver.“
    „Viele nehmen sie, aber das kann nichts mit seinem Tod zu tun haben. Er war nicht krank und hat sie auch sicher nicht immer genommen. Nur vor großen Auftritten, zumindest bei uns. Und vor der Hauptprobe. Dabei ist doch eh alles Playback. Aber er war eben nervös.“
    „Also waren es Beruhigungsmittel?“
    „Nein! Betablocker. Damit wird die Herzfrequenz verlangsamt, der Blutdruck kann nicht unendlich steigen, man bekommt kein Herzrasen oder so etwas.“
    „Und er stirbt an Herzversagen.“
    „Das hat damit sicher nichts zu tun. Das hat auch unser medizinischer Betreuer gesagt.“
    „Sie haben ihn gefragt?“
    „Ich sage nichts mehr.“ Unruhig sah sich der junge Mann nach einem Fluchtweg um.
    „Welcher medizinische Betreuer?“
    „Aber von mir haben Sie das nicht. Wir haben für eine Arztserie einen medizinischen Betreuer. Einen Fachmann eben. Er war gerade zufällig da. Und wir haben ihn gefragt, ob wir der Polizei sagen müssen, dass er hin und wieder solche Mittel genommen hat. Und vielleicht auch etwas zum Entspannen. Aber der Arzt hat gemeint, wenn er sie nicht aus Krankheitsgründen genommen hat, dann können sie eigentlich nichts damit zu tun haben.“
    „Und Sie haben die Medikamente weggeräumt.“
    „Nein, haben wir nicht. Natürlich nicht. Ich weiß nicht, wo sie sind, wir haben nur entschieden, dass sie für die polizeilichen Ermittlungen nicht von Bedeutung sind.“
    „Und was wäre dabei gewesen, es der Polizei zu erzählen und diese entscheiden zu lassen?“
    „Imagegründe.“ Der Regieassistent sah jetzt so wichtig drein, dass mir völlig klar war: Dieses Argument war nicht auf seinem Mist gewachsen. Aber es war schon etwas dran. Zünftige volkstümliche Schlagermusik und Beruhigungspillen passen nicht gerade gut zusammen. Bier ja oder fettes Schweinefleisch und danach Schnaps. Aber Tranquilizer oder Betablocker gehören eher zu dem, was mein Großvater immer als „Negermusik“ bezeichnet hatte. Betablocker waren einfach nicht volkstümlich genug.
    Bevor mir der Regieassistent entkommen konnte, packte ich ihn am Ärmel. Er sah mich erschrocken an.
    „Wie komme ich da hinaus?“
    Erleichtert

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