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Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Ausgeliefert: Roman (German Edition)

Titel: Ausgeliefert: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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worden ist. Deren Standort wir mehr oder weniger genau kennen. Irgendwo in den nordwestlichen Tälern.«
    Johnson nickte langsam.
    »Haben sie schon Verbindung aufgenommen?«, fragte er.
    Webster schüttelte den Kopf.
    »Bis jetzt noch nicht«, erklärte er.
    Wieder nickte Johnson vage.
    »Wer sind sie?«, fragte er.
    McGrath öffnete den Umschlag, den er bei sich trug.
    »Wir haben vier Namen«, sagte er. »Drei von dem Trupp, der sie geschnappt hat, und es gibt darüber hinaus ziemlich eindeutige Hinweise darauf, wer der Anführer der Miliz ist. Ein gewisser Beau Borken. Sagt Ihnen der Name etwas?«
    »Borken?«, wiederholte Johnson. Dann schüttelte er den Kopf. »Der Name sagt mir gar nichts.«
    »Okay«, nickte McGrath. »Was ist mit diesem Typen hier? Er heißt Peter Bell.«
    McGrath reichte Johnson den Computerausdruck von Bell am Steuer des Lexus. Johnson musterte das Bild gründlich und schüttelte dann den Kopf.
    »Er ist tot«, sagte McGrath. »Er hat es nicht zurück nach Montana geschafft.«
    »Gut«, meinte Johnson.
    McGrath reichte ihm ein weiteres Bild.
    »Steven Stewart?«, sagte er.
    Johnson musterte das Bild gründlich und schüttelte dann wieder den Kopf.
    »Noch nie gesehen«, erklärte er.
    »Tony Loder?«, fragte McGrath.
    Johnson starrte Loders Gesicht an und schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er.
    »Diese drei und Borken stammen alle aus Kalifornien«, sagte McGrath. »Möglicherweise gibt es noch einen fünften, der Odell Fowler heißt. Haben Sie den Namen schon einmal gehört?«
    Wieder schüttelte Johnson den Kopf.
    »Und dann ist da noch dieser Typ hier«, sagte McGrath. »Wir wissen nicht, wer er ist.«
    Er reichte dem General das Bild des großen Fremden. Johnson sah es an und sah dann weg. Aber dann wanderte sein Blick zu dem Foto zurück.
    »Kennen Sie ihn?«, fragte McGrath.
    Johnson zuckte die Schultern.
    »Irgendwie kommt er mir bekannt vor«, sagte er. »Vielleicht jemand, dem ich schon mal begegnet bin?«
    »In letzter Zeit?«, fragte McGrath.
    Johnson schüttelte den Kopf.
    »Nicht in letzter Zeit«, sagte er. »Das liegt wahrscheinlich lange Zeit zurück.«
    »Militär?«, fragte Webster.
    »Wahrscheinlich«, nickte Johnson. »Die meisten Leute, die ich zu sehen bekomme, sind beim Militär.«
    Sein Adjutant drängte sich von hinten heran, um besser sehen zu können.
    »Mir sagt der Mann gar nichts«, erklärte er. »Aber wir könnten das Bild ins Pentagon faxen. Wenn der Typ dem Militär angehört, gibt es vielleicht irgendwo jemand, der mit ihm zusammen gedient hat.«
    Johnson nickte.
    »Faxen Sie das Bild der Militärpolizei«, sagte er. »Dieser Kerl ist ein Krimineller, oder? Vermutlich hat er schon irgendwann einmal Ärger gehabt. Jemand dort könnte sich an ihn erinnern.«

25
    Sie kamen eine Stunde nach Anbruch der Morgendämmerung. Er döste, auf seinem harten Stuhl sitzend, die mit Handschellen gefesselten Hände auf dem Schoß, Joseph Ray ihm gegenüber, wach und wachsam. Den größten Teil der Nacht hatte er damit verbracht, über Dynamit nachzudenken. Altes Dynamit, übrig geblieben von einem aufgegebenen Bergwerksbetrieb. Er stellte sich vor, eine Stange Dynamit in der Hand zu halten. Spürte das Gewicht. Schätzte das Volumen des Hohlraums hinter Hollys Wänden ab. Malte sich aus, dass dieser Hohlraum mit altem Dynamit vollgepackt war. Altem, verrottendem Dynamit, das angefangen hatte, sein Nitroglycerin auszuschwitzen, instabil zu werden. Vielleicht eine Tonne instabiles altes Dynamit rings um sie zwischen den Wänden, noch nicht so instabil, dass es auf eine zufällige Bewegung hin explodieren würde, aber schon instabil genug, um beim Aufprall einer vom Ziel abgekommenen Artilleriegranate zu explodieren. Oder einer Kugel, die ihr Ziel verfehlt hatte. Oder sogar einem heftigen Schlag mit einem Hammer.
    Dann war draußen das Scharren von Füßen zu hören, als eine Abteilung Männer vor der Hütte zum Stehen kam. Die Tür wurde aufgerissen, und Reacher drehte den Kopf herum und sah sechs Wachen. Der Anführer des kleinen Trupps kam hereingestampft und zog ihn am Arm in die Höhe. Er wurde hinausgezerrt, in die helle Morgensonne, und sah sich fünf Männern gegenüber, die sich in einer Reihe aufgestellt hatten, Karabiner in der Armbeuge. Tarnanzüge, Bärte. Er stand da und kniff die Augen gegen das grelle Licht zusammen. Die sechs Männer und er formierten sich und marschierten quer
über die Lichtung auf einen schmalen Weg zu, der von der Sonne weg in den

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