Ausgesaugt

Datei, die das vyral aktivierte Bakterium beschreibt und erklärt. Das Bakterium in dem Aluminiumfläschchen mit dem kleinen Etikett, wenn ihr euch erinnert. Ich hab gesehen, was auf dem Etikett steht, und hab mich über den Namen, den Amanda ihrer Schöpfung gegeben hat, fast totgelacht.
    Ouroboros.
    Findet ihr das nicht auch zum Schießen?
    Und es kommt noch besser.
    Ich hab das Fläschchen behalten.
    Irgendjemand musste es ja mitnehmen.
    Ich wollte es nicht rumliegen lassen. Nicht auszudenken, wenn so etwas in die falschen Hände gerät.
    Aber ich bin ja tot. Ich kann nichts mehr damit anstellen. Doch wenn jemand eine Schaufel nimmt und anfängt, mich auszugraben, dann kann es gut sein, dass ich das Fläschchen öffne. Wenn jemand die Erde von meinem Sarg kratzt und mich und mein Mädchen Seite an Seite drin liegen findet und anfängt, Holzpflöcke in unsere Herzen zu stecken, damit wir auch wirklich tot bleiben, dann werde ich sauer.
    Weckt ihr die Toten auf, schicke ich euch den Wurm.
    Mehr gibt’s nicht zu sagen.
    Die Geschichte ist in Grundzügen erzählt. Ich hab ein paar Jahre zurückgegriffen, damit ihr ungefähr kapiert, worum es hier geht.
    Und jetzt rede ich mal über mich.
    Nicht über das Vyrus, den Geist, wer was erschaffen hat, und ob das Vyrus eine metaphysische Sache ist, der Ursprung des Lebens oder nur ein beschissener Infekt. Nicht darüber, ob Daniel nun eine Kreatur aus einer anderen Dimension heraufbeschworen hat, um mich zu beschatten und mir das Leben zu retten. Nicht darüber, ob wir zu Geistern werden, wenn wir sterben, oder ob der Geist zeitlebens in uns steckt. Ich rede jetzt von dem, was wirklich wichtig ist. Denn das ganze andere Zeug lässt sich wohl so zusammenfassen: Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde...
    Oder anders ausgedrückt: Wen interessiert der Scheiß?
    Ich rede jetzt von mir .
    Wie ich schon sagte, niemand hat mich zu dem gemacht, der ich bin.
    Ich war schon immer so.
    Ein Killer.
    Entweder schafft man es, Blut zu trinken, um zu überleben, oder man schafft es nicht.
    Entweder schafft man es, den verrückten Wurm im Herzen der Welt zu befreien, oder man schafft es nicht.
    Also lasst mich bloß in Ruhe.
    Ach ja, und die Kids und ihr Baby gefälligst auch.
    Gebt ihnen eine Chance. Wie jedem anderen auch.
    Genau.
    Und lasst mich in Frieden ruhen.
    Mich und mein Mädchen.
    Sonst werdet ihr nämlich ganz schnell rausfinden, was für eine harte Sau ich wirklich bin.