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Ausreißer

Ausreißer

Titel: Ausreißer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlueter , Irene Margil
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Grünheimer lachten.
    Michael ballte schon wieder seine Fäuste.
    Schnell ging Ilka dazwischen. »Und euer Grün sieht aus, als würdet ihr direkt auf dem Rad verschimmeln.«
    Michael grinste. Die Vorstellung gefiel ihm.
    Die Grünheimer ließen sich nicht weiter auf eine Diskussion ein und rollten einfach davon.
    Ilka legte tröstend eine Hand auf Michaels Schulter. »Macht euch nichts draus, Jungs. Denkt einfach an den rosaroten Panther.
     Der ist doch cool.«
    »Genau!«, strahlte Jessica.
    Jabali hielt sich da lieber an das Radtrikot, das Frau Kick hatte anfertigen lassen. Ein weißes Trikot aus bestem atmungsaktivem
     Material mit einem kleinen Logo ihres Teams. Dazu hätte gepasst, wenn ihre Räder auch weiß lackiert gewesen wären. Aber die
     rosarote Jessica hatte natürlich wieder nur an sich gedacht.
    Endlich tauchte auch Frau Kick an der Straßenseite auf. »Es geht gleich los!«, rief sie ihnen zu. »Alles klar bei euch?«
    »Ja!«, rief Lennart ihr zu, während er prüfend in die Runde sah.
    Jabali machte sich bereit. Er stieg mit einem Bein übers Rad, klickte sich in die Pedale ein, stellte seinen Tacho auf null,
     trank noch einen Schluck aus der Wasserflasche, richtete die Radbrille, die seine Augen vor Sonne, Wind und heranfliegendenInsekten schützte. Zurrte den Helm fest, prüfte den korrekten Sitz seiner Handschuhe, rollte an die Fahrer vor ihm heran.
    Und dann ging es auch schon los. Wie ein Bienenschwarm surrten die mehr als 500   Räder, die an diesem Junioren-Rennen teilnahmen, über den Asphalt.
    Michael legte gleich von Beginn an einen Zwischenspurt hin, zog ganz links außen am Feld vorbei. Linh und Ilka folgten zunächst,
     schauten sich um, was sich im Feld tat, wer aufmerksam wurde, wer sich dranhängte, wer ihn ignorierte. Lennart und Jabali
     blieben hinten, mitten im Feld. Zwischen ihnen fuhr Jessica.
    Linh beobachtete, wie Sven Michael aufmerksam hinterhersah, für einen Moment dem inneren Impuls folgen wollte, Michael zu
     folgen. Dann besann er sich, blieb im Sattel, schaute sich um, suchte offenbar nach Jabali und Lennart. Als er beide im Blick
     hatte, die ein ganzes Stück hinter ihm fuhren und keinerlei Anzeichen erkennen ließen zu attackieren, entspannte er sich.
    »Es scheint zu funktionieren, dass die Michael nicht ernst nehmen«, dachte Linh bei sich. Genauwie Frau Kick gesagt hatte. Sie sprintete Michael hinterher, um ihn zu informieren, während Ilka sich schnell wieder zurückfallen
     ließ, um Lennart und Jabali diese Information weiterzugeben.
    Michael setzte seinen Zwischenspurt fort, nachdem er von Linh gehört hatte, dass ihr Plan aufging. Jessica hängte sich mit
     dran, so konnten sie beide sich gegenseitig unterstützen.
    Die Grünheimer hielten sich zurück. Solange das Cornflakes-Team nichts unternahm, taten sie auch nichts.
    Einer von den »Möwen« aus Schleswig-Holstein und ein Bayer folgten und setzten sich gemeinsam mit Michael und Jessica als
     Vierergruppe ab, die schnell an Vorsprung gewann.
    Jabali hielt sich am Hinterrad von Lars, dem letzten Fahrer des Cornflakes-Teams.
    Zehn Kilometer lagen noch vor ihnen. Schon nach zweien davon wusste Michael, was Lennart gemeint hatte, wie schwer es wäre,
     einen Vorsprung zu halten. Obwohl er im Training mehrfach diese Streckenlänge bewältigt hatte, dachte Michael, ihm springe
     der Puls aus dem Schädel. Seine Beine brannten, aber kurbelten, was die Pedale hergaben.Er keuchte und hechelte. Und das wurde auch nicht viel besser, als der Bayer sich vor ihn setzte und etwas Windschatten gab.
     Jessica blieb konsequent hinter den dreien.
    »Kreisel?«, keuchte der Bayer Michael zu. Und Michael war froh, dass es nicht nur ihm so ging.
    »Ja!«, stimmte Michael zu. Und schaute zu dem Dritten im Bunde.
    »Klar!«, signalisierte der. Die drei waren sich einig.
    Michael schaute zu Jessica.
    »Ich bleibe dran, solange ich es schaffe!«, rief sie den Jungs zu. »Wenn es gut geht, kreisel ich mit!«
    Die Jungs waren einverstanden. Sie würden versuchen, so lange es irgend ging, als kreiselnde Dreiergruppe den Vorsprung zu
     halten, um dann am Schluss den Sieg unter sich auszumachen. Würde ihr Konzept aufgehen, so wären sie wenigstens alle drei
     auf dem Treppchen. Jessica gewährten sie dauerhaften Windschatten. Irgendwann würde sie dennoch abfallen, waren die Jungs
     sich sicher.
    Doch auch die Dreiergruppe hielt nicht lange durch. Bis zur Hälfte der Strecke ließ das Cornflakes-Teamdie Spitzengruppe ziehen.

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