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Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen

Titel: Australien 04 - Wo wilde Flammen tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Treasure
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Dummschwätzern im Pub zu beweisen, dass sie keine Lesbe war.
    »Du hast recht«, sagte Flo. »Emily ist zäh. Aber ich möchte trotzdem, dass du dich jetzt verpisst. Wir markieren die Tiere morgen fertig.«
    Bob zuckte mit den Achseln, nahm noch einen Zug und trat die Kippe dann in einem Kuhfladen aus. »Wie du meinst. Dann fahr ich jetzt heim.«
    Flo sah ihm nach, während er zu seinem schlammverkrusteten Pick-up stapfte. Er sah aus wie Shrek – breite Schultern, kein Hintern und dünne Beine. Auf der Ladefläche begann DD , kurz für Dickhead Dog, wie verrückt zu bellen, sobald Bob den Motor anließ und davonbrauste.
    Bobs Heim war das neue Ziegelhaus, das sich ihre Eltern als Alterssitz gebaut hatten. Es stand nicht weit vom ursprünglichen Farmhaus entfernt, aber immerhin außer Sichtweite. Der Garten von Flos Mutter war einst einladend und grün gewesen; mittlerweile war nur noch ein Gestrüpp aus langen toten Gräsern und Drahtschlingen geblieben. Auf der Veranda lagen kaputte Flaschen herum, und durch den Hinterhof wehte der Müll.
    Flo ließ gerade die letzte Kuh aus dem Pferch, als ein LKW heranrumpelte und mit einem lauten »Pff« der hydraulischen Bremsen vor dem Schuppen zum Stehen kam. Flo wappnete sich für den Anblick, der sich ihr auf der Ladefläche bieten würde.
    »Danke, dass du sie vorbeigebracht hast«, rief sie dem alten Cattleman zu.
    »Vielleicht hat sie’s nicht geschafft, dann wirst du mir gleich nicht mehr danken«, sagte er und humpelte auf sie zu. »Große Hoffnungen hat sich keiner gemacht. Aber wir haben beschlossen, dass wir wenigstens versuchen, sie am Leben zu halten – für Em.«
    Sobald Emilys Name fiel, senkte sich in der stillen Abendluft eine Wolke von Angst und Ungewissheit über sie. Flo wusste, dass Baz jetzt daran dachte, wie großzügig und leichtherzig Emily jeden mit einem Lächeln beschenkte und wie fröhlich sie allen begegnete. Eine Welt ohne sie war undenkbar. Langsam gingen sie zur Ladeklappe des Lasters. Schweigend verfolgten sie, wie sich die Klappe senkte, denn beide rechneten damit, die Stute tot am Boden liegend vorzufinden.
    »Ja, leck mich doch«, sagte Baz.
    Snowgum stand mit gespreizten Beinen vor ihnen und hatte den Kopf so tief gesenkt, dass die Nüstern fast die Gummimatte im Laderaum berührten. Sie atmete noch, doch sie holte so mühsam und kläglich Luft, dass sie rhythmisch grunzte. Ihre Flanken sahen aus, als hätte jemand die Haut mit der Käseraspel abgehobelt, und ihr schneeweißes Fell war blutbedeckt, glänzend und aufgeschürft. Als das Licht in den Laderaum fiel, drehte sie langsam den Kopf und begrüßte Flo halb wiehernd, halb stöhnend.
    Flos Augen füllten sich beim Anblick der geschundenen, blutigen Stute mit Tränen.
    »Braves altes Mädchen. Jetzt bist du daheim, jetzt bist du daheim.«
    Sie stieg in den Laster und legte die Handfläche auf den schweißverkrusteten Hals der Stute. Gott, was hatte das arme Tier durchmachen müssen? Wie hatte sie sich nur so lange aufrecht halten können? Einen flüchtigen Augenblick dachte Flo, dass es grausam und egoistisch gewesen war, sie auf die lange Reise über die Berge zu schicken. Man hätte ihr den Gnadenschuss geben sollen. Und wenn das Pferd schon in diesem Zustand war, wie mochte dann Emily aussehen? Flo unterdrückte ein Schluchzen. Baz schlurfte zu ihr, hob ihre Hand von Snowgums Fell und drückte sie tröstend.
    »Wo Leben ist, ist auch Hoffnung, sagt man.« Er tätschelte ihren Handrücken. »Komm, Mädel, wir holen sie vom Laster.«
    Snowgum aus dem Laderaum zu schaffen war kein leichtes Unterfangen. Die Stute war wie erstarrt. Die zerschundenen Muskeln waren angeschwollen und inzwischen so steif, dass sich das Tier kaum umdrehen und aus dem Laderaum gehen konnte. An der Rampe scheute die Stute und stöhnte tief auf, als könnte sie keinen Schritt mehr tun. Flo schlug die Hand vor den Mund, als die Abendsonne die grausige Wahrheit über Snowgums Verletzungen ans Licht brachte. Ihre Haut war über weite Strecken abgeschält, an einer Stelle klaffte eine tiefe Wunde, die wahrscheinlich ein Ast gerissen hatte. Offenbar hatte ein Tierarzt sie noch an der Rennstrecke notdürftig zusammengeflickt, aber die hässlichen braunen Jodflecken trugen nicht dazu bei, den Anblick der Wunden, die von ihrer Brust über die ganze Seite reichten, erträglicher zu machen, ganz zu schweigen von dem hässlichen Riss, der sich bei jedem Atemzug öffnete und schloss wie ein verzerrter Clownsmund.
    »Mein

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