Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
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Kimberley
Die Kimberley ist mit etwa 420000 km 2 größer als Deutschland. Hier leben etwa 41000 Menschen im durchschnittlichen Alter von 30 Jahren; mehr als ein Drittel sind Ureinwohner. Weite Gebiete der Kimberley sind aufgrund des unwegsamen Terrains kaum erreichbar: Im Süden liegen immense Höhenzüge und Wüsten und im Norden eine 2000 km lange, fjordartige Küste mit Gezeitenunterschieden von bis zu 12 m.
Die einzigen größeren Städte sind Broome und Derby im Westen sowie Kununurra im Osten. Neben dem Highway gibt es nur eine weitere Strecke, die 650 km lange Gibb River Road. Sie führt östlich von Derby quer durch die Kimberley und hat nur rund ein Dutzend Abzweigungen.
Im Norden der Kimberley liegt das 150000 km 2 weite Mitchell Plateau , u. a. mit dem 854 m hohen Mt Hann. Von diesem 370 m hoch liegenden Plateau aus sammeln sich die gewaltigen Flüsse Hann, Prince Regent, Mitchell, King Edward, Drysdale und Durack Rivers. Das Plateau besteht aus Sedimenten, die sich vor rund 1,5 Mrd. Jahren abgelagert haben. Allerdings müssen diese Sedimente von Bergen stammen, die nördlich lagen. Die geologischen Geschehnisse im Detail sind unklar, grundsätzlich wird angenommen, dass die Kimberley zu dieser Zeit noch nicht Teil Australiens waren. Erst als Erdbewegungen dazu führten, dass diese Landmasse – mit ihren bis zu 4 km dicken Ablagerungen – von ihrer Bergkette im Norden abbrach, konnte die heutige Kimberley südöstlich driften und mit dem dort liegenden Australien kollidieren. Die Kimberley wurden durch die Kollision kaum beeinträchtigt, nur entlang der Stoßkante entstanden Faltungen und Ranges.
Die im westlichen Teil der Kimberley gelegenen Nationalparks Geikie Gorge, Tunnel Creek und Windjana Gorge zeugen davon, dass der Nordwesten Australiens vor rund 350 Mio. Jahren von einem tropischen Ozean bedeckt war. Diese Schluchten und der Tunnel ziehen sich durch ein immenses Korallenriff (Devonian Barrier Reef) , das zu jener Zeit im warmen Wasser entlang der Küste gedieh. Vor ca. 20 Mio. Jahren wurde die Landmasse angehoben. Mit der Erosion wurden das uralte Riff frei gelegt und beeindruckende Schluchten geschaffen.
In den östlichen Kimberley liegen die gestreiften, bienenkorbartigen Sandsteinformationen der Bungle Bungle . Eine ähnliche Gesteinsstruktur liegt bei Kununurra: der Mirima Nationalpark . Südlich von Kununurra wurde der Ord River gestaut und bildet Australiens größten Stausee, den Lake Argyle .
Entlang der Kimberleyküste liegen weite Flussmündungen und unzählige Inseln. Die hohen Gezeitenunterschiede zeichnen surreale Landschaftsbilder. Hier liegen auch die bei Tauchern bekannten Rowley Shoals . Dies sind drei Korallenatolle, die sich über 110 km erstrecken (s. S. 548 , Tauchtouren ab Broome).
Klima
Die Kimberley bietet tropisches Klima mit der Regenzeit von November bis April und der Trockenzeit von Mai bis Oktober. Es herrschen extreme Wetterbedingungen: Tage mit 45 °C und 95 % Luftfeuchtigkeit während der Regenzeit und Nächte um 5 °C während der Trockenzeit. Die jährliche Niederschlagsmenge von 1200 mm an der Küste beim Mitchell Plateau verringert sich im Süden der Kimberley bis auf die Hälfte. Während der Regenzeit gibt es kurze, heftige Monsunregenfälle. Die Flüsse können schnell zu heftigen Strömen werden, und es dauert Tage, bis das Wasser abgelaufen ist. Daneben bilden sich in dieser Zeit im nördlichen Ozean immerwieder Zyklone mit Windgeschwindigkeiten von 65 bis 250 km/h.
Die Trockenzeit bringt warme Tage und kühle Nächte. Die beste Reisezeit ist im Mai (kurz vor der Hauptsaison von Juni bis August). Die Besucherzahl ist dann noch erträglich und die Landschaft zeigt sich in all ihrer Pracht. Allerdings können einzelne Streckenabschnitte gesperrt sein! Es ist wichtig, die aktuellen Wetter- und Streckenmeldungen zu kennen! Gewitter können weite Gebiete überfluten und vielerorts finden Ausbesserungsarbeiten und kontrollierte Brände statt!
Flora und Fauna
Die Kimberley zeigt vorwiegend Savannenlandschaft und offene Baumlandschaft mit hügeliger Grasebene und überwiegend Eukalyptusbäumen. In den abgelegenen Schluchten wurden erst vor wenigen Jahren vereinzelte kleinere Regenwaldgebiete entdeckt. Diese Überreste einer früheren Vegetation haben in Nischen überlebt
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