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Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

Titel: Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Dehne
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und sich isoliert voneinander entwickelt. Sie beherbergen teils noch unerforschte Tier- und Pflanzenarten.
    Wahrzeichen der Kimberley ist der eindrucksvolle Boab , ein treuer Reisebegleiter, der mal als kurzer breiter, mal als langer schlanker, mal als eleganter glatter und mal als knorriger Typ auftaucht. In der Trockenzeit ist er eher blattlos; so minimiert er seinen Feuchtigkeitsverlust. Zum Ende der Regenzeit trägt er dann seine teils mangogroßen, flauschigen Nüsse. Von den weltweit neun Affenbrotbaumarten lebt hier nur der Boab oder australische Affenbrotbaum
(Adansonia gregorii);
die anderen finden sich in ihrem Ursprungsland Afrika. Da Boabs sehr langsam wachsen, können sie mehrere 100 Jahrealt werden. Dann kann ihr Stamm bis zu 20 m Umfang haben. Den Aborigines lieferte der Boab Flüssigkeit sowie Nahrung. Ältere Nüsse verzieren sie mit Schnitzereien. Leider wurde der Boab in der dunklen Geschichte der Einwanderung missbraucht: Ausgehöhlte Bäume dienten als Gefängnis.
    Dies ist bereits das Land der Krokodile , sowohl der maximal 3 m großen Süßwasserkrokodile
(Freshwater Crocodile
, „Freshy”) als auch der gefährlichen, bis zu 8 m langen Leistenkrokodile
(Saltwater
oder
Estuarine Crocodile
, „Salty”). „Freshies” gelten zwar als harmloser, sollten aber dennoch nicht gestört werden; v. a. zu den ab September brütenden Weibchen sollte man deutlich Abstand halten. Warnschilder müssen beachtet werden und man sollte genau wissen, wo man sich dem Wasser ohne Gefahr nähern kann. Andere Reptilien oder Amphibien wie Frösche, Eidechsen und Schlangen sind weit verbreitet. Wer Krokodile in freier Wildbahn sehen möchte, sollte Windjana Gorge einplanen. Während eines Spaziergangs entlang des Flusses können einige „Freshies” beobachtet werden.
    In und um Schluchten kommen Vogelliebhaber auf ihre Kosten; das Lachen des schönen Blauflügelkookaburra (Haubenliest) erfüllt die Dämmerung. In den Abendstunden zeigen sich schwarze Flying Foxes (schwarze Flughunde), die v. a. im Windjana Gorge zu Hause sind. Weitere Fledertiere leben in der Höhle von Tunnel Creek.
    Wertvolle Ökosysteme In Uferzonen
    Mangroven wachsen an der gesamten Nordküste von Western Australia; am vielfältigsten sind sie an der Kimberley-Küste, wo knapp 20 Mangrovenarten unterschieden werden. Diese Wälder sind einzigartig an das Leben im Salzwasser angepasst und bieten für viele Tiere einen ganz besonderen Lebensraum am Meer. Mangroven stehen bei Flut teils bis zu ihrer Krone im salzhaltigen Meerwasser. Aufgenommenes Salz scheiden sie über ihre Blätter wieder aus; Sauerstoff nehmen sie über ihre Wurzeln auf, die senkrecht aus dem Boden herausragen.
    Zwei Klassiker
    Das Buch Kings In Grass Castles (1959) von Mary Durack beschreibt die lange Wanderung der Rinderhirten mit ihren Herden von Queensland in die Kimberley.
    In seinem Roman Capricornia (1938) schildert Xavier Herbert die Pioniergesellschaft des Nordwestens und die Beziehungen zwischen den
white fellas
und den
black fellas.
    An der gesamten Küste finden sich alle sechs Arten von Meeresschildkröten und v. a. von November bis April neben Haien, Rochen, Seeschlangen auch hochgiftige Quallen (S. 51 ). Das ist auch die Hauptzeit plagender Moskitos . Stiche sollten aufgrund möglicher Infektionskrankheiten vermieden werden (lange Kleidung und tropischer Mückenschutz).
Geschichte
    Die Kimberley war eines der ersten besiedelten Gebiete Australiens: Aborigines-Völker leben hier seit mindestens 40 000 Jahren. Überall in der Kimberley gibt es ihre berühmten Felsmalereien: die Wandjinas , Felszeichnungen von den spirituellen, lokalen Herrschern des Wassers mit großen Augen und ohne Mund. Ebenso bekannt sind die Bradshaw Paintings . Diese konzentrieren sich mehr auf die nördliche Spitze der Kimberley.
    Ende des 19 Jhs. wurden in der Kimberley die ersten Missionen gegründet: 1890 bei Beagle Bay, 1892 bei Lombadina und 1897 die heutige Kalumburu. Dort fanden viele Ureinwohner während des Zweiten Weltkrieges eine relativ sichere Umgebung. Nach dem Krieg zogen einige von ihnen auf die Farmen oder in die Städte. Seit 1972 war es ihnen erlaubt, ihre Ländereien und
Communities
selbstständig zu führen; die ehemaligen Missionen unterstützen sie heutzutage dabei.
    Als 1885 bei Halls Creek Gold gefunden wurde, kamen viele Europäer in die Kimberley. Weitere Bodenschatzfunde folgten: 1951 verschiffte eine neue Eisenerzmine auf Cockatoo Island ihre erste Ladung;

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