Australien Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer
Gebirge von alpiner Höhe, die Australian Alps . Hier, an der Grenze zwischen New South Wales und Victoria, befindet sich der höchste Berg Australiens, der 2228 m hohe Mt Kosciuszko.
Die Great Dividing Range bildet ein oft von engen, steilwandigen Schluchten und Tälern durchzogenes Hochplateau, das nach Westen hin in welliges Hügelland ausläuft, welches weiter im Westen in die flache Ebene der Großen Australischen Senke übergeht. Die Berge und der größte Teil der Küste waren bei der Ankunft der Europäer von dichten Wäldern bedeckt, die nach Westen hin in Savannen und Steppen übergingen. Der Boden unter der Großen Australischen Senke birgt ein riesiges Wasserreservoir. Bohrstellen, die artesische Brunnen anzapfen, ermöglichen die Existenz von Rinderherden und Schaffarmen selbst im trockensten Outback.
Das Zentrum des Kontinents durchzieht von Osten nach Westen die verwitterte, abgerundete Bergkette der MacDonnell Ranges , 400 km weiter südlich erheben sich der Monolithfelsen Uluru (Ayers Rock) und die Felsgruppe der Olgas. Der Rest ist topfeben, nur im Nordwesten wölben sich das Kimberley-Plateau und die Pilbara-Ranges zu einer Art Tellerrand, das südwestliche Pendant dazu bilden die Darling Ranges bei Perth.
In das ausgedehnte System von riesigen, verkrusteten Salzseen in der Mitte Australiens münden lange Flüsse , die die Seen nur dreibis viermal in einem Jahrhundert mit frischem Wasser füllen. Ein Fluss im Outback besteht normalerweise aus einem ausgetrockneten Flussbett, durchsetzt von einigen Wasserstellen
(Billabongs).
Nach ungewöhnlich heftigen, lang anhaltenden Monsunregenfällen im Nordosten erreichen die Wassermengen trotz hoher Verdunstung Monate später die Hunderte von Kilometern entfernten Salzseen im Zentrum. Solche „Geisterflüsse“ mit einem meist ausgetrockneten Flussbett sind u. a. der Diamantina und Warburton Creek, Thomson und Barcoo River und Cooper Creek, die alle in den Salzsee Lake Eyre münden; der Darling River, der in den Murray River fließt; und viele andere, die im Nichts versanden, wie der zentralaustralische Finke River.
Die einzige gut bewässerte Region ist der Küstenstreifen an der Ost- und Südostküste mit vielen wasserreichen, schnell fließenden Flüssen, die im bergigen Hinterland entspringen. Dieser fruchtbare, 20–100 km breite Landstrich wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Feucht und fruchtbar sind ebenfalls das Grüne Dreieck südöstlich von Adelaide an der Grenze zu Victoria und der Südwesten von Western Australia zwischen Perth und Albany
Der Wassermangel ist eines der größten Probleme für die australische Landwirtschaft. In den 50er-Jahren wurden im Rahmen gigantischer Bewässerungssysteme, wie des Snowy-Mountains-Projekts, das ganze Flüsse der aus tralischen Alpen umleitete, neue Landstriche im Landesinneren in ertragreiches Ackerland für den Obst- und Gemüseanbau umgewandelt. Die künstliche Bewässerung macht sogar den Nassreisanbau in vormals knochentrockenen Steppenregionen (z. B. Riverina-Region und Nordwesten von NSW) möglich. Die Probleme des damit verbundenen gewaltigen Wasserverbrauchs werden erst jetzt Ernst genommen.
Globale Klimaphänomene: Klimawandel und El Niño/La Nina
El Niño oder ENSO (El Niño Southern Oscillation) bezeichnet das in mehrjährigen Abständen vorkommende Umschlagen der normalen Klimaverhältnisse auf der Südhalbkugel um die Weihnachtszeit (daher der Name
el niño,
span. „das Christkind“). Über dem weiten Pazifik südlich des Äquators wirken sich die ständig in westlicher Richtung wehenden Passatwinde auch auf die Meeresströmungen aus. Aus dem kalten Süden kommend fließt der Humboldtstrom (auch Perustrom genannt) entlang der südamerikanischen Westküste Richtung Norden. Die ablandigen Passatwinde, die vom Gebirge aufs Meer hinabwehen, drücken das Oberflächenwasser von der Küste weg Richtung Westen, wodurch kaltes, nährstoffreicheres Auftriebswasser an die Oberfläche gelangt. Das als Südäquatorialstrom in westlicher Richtung weiter fließende Wasser heizt sich durch die intensive tropische Sonneneinstrahlung zunehmend auf, sodass es an der indonesischen Küste badewannenwarm ankommt. Die darüber liegenden Luftmassen werden dadurch ebenfalls erwärmt, dehnen sich aus und steigen auf. Wenn sie sich mit zunehmender Höhe abkühlen, kondensiert die Feuchtigkeit und regnet sich ab. Dieses große Tiefdruckgebiet bewirkt starke Niederschläge im australischen und indonesischen
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