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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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waren. Seine Frau schimpfte zwar, weil er auf diese Weise kaum seine Kinder zu Gesicht bekam, aber schließlich war sie es gewesen, die auf dem Kauf bestanden hatte. Der Kreislauf von Eda war immer schwächer geworden.
     
    “Besser, wir schließen ihn an die Herz-Lungen-Maschine an“, empfahl Breuer. “Das entlastet sein Herz, und wir können die Atmung unterstützen oder notfalls komplett übernehmen.“
     
    Mackens nickte zustimmend, und während dieser seine Instrumente überprüfte und nochmals zurechtlegte, erledigte Breuer seine Arbeit, die schon einigen Patienten das Leben gerettet hatte. Als Mackens die Operation begann, war es 3 Uhr 25. Er war ein begnadeter Operateur, und schon alleine die Art und Weise, auf die er das Skalpell führte, hätte einem Patienten, der davon etwas verstanden hätte, Vertrauen eingeflößt.
    Die notwendigen Schnitte waren schnell getan, als sich Mackens von der OP-Schwester die Knochensäge reichen ließ. In dem Augenblick, als er die Säge ansetzte, flackerte die OP-Leuchte kurz auf und verlöschte. Gleichzeitig fielen alle medizintechnischen Geräte aus. Es war fast stockdunkel im Raum. Lediglich durch die Oberfenster im OP-Saal schimmerte das Ganglicht hindurch, was man jedoch erst bemerkte, als sich die Augen an die Dunkelheit gewohnt hatten. Alle waren im Moment sprachlos und zeigten keinerlei Reaktion. Als erster begriff Breuer die Situation.
     
    “Mensch, wir haben einen Totalausfall aller Geräte. Das hat es ja noch nie gegeben. Was ist bloß mit den Notstromaggregaten los? Wir brauchen sofort Strom! Das gibt es doch nicht! Ich kann hier nichts mehr überwachen. Strom her verdammt und zwar schnell! Wir verlieren ihn, wenn nicht sofort etwas geschieht!“
     
    Eine Schwester rannte los, um den Hausmeister über den Stromausfall im OP und das Versagen der Notstromversorgung zu informieren. Wegen der Dunkelheit übersah sie ein Kabel, stolperte und fiel hin. Sie schrie kurz auf und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Telefon. Wie sich später herausstellte, hatte sie sich bei diesem Missgeschick einen Zeh gebrochen.
     
    Inzwischen waren alle um den Patienten bemüht, was ohne Licht ein hoffnungsloses Unterfangen war. Mackens musste die Operation unterbrechen und schrie wie ein Verrückter nach Licht. Breuer versuchte im Halbdunkel die Herzfunktion von Hans Eda zu überprüfen und stellte fest, dass in den nächsten Sekunden der Herzstillstand eintreten würde, wenn die medizintechnischen Geräte nicht sofort wieder anlaufen würden. Doch die Stromversorgung sollte an diesem Abend und in diesem OP-Saal nie wieder zurückkommen. Der Patient starb in den nächsten Minuten, ohne das Bewusstsein erlangt zu haben. Die Ärzte mussten dabei, zur Hilflosigkeit verdammt, zusehen.
     
    Breuer ging erschöpft in sein Zimmer und goss sich aus der immer bereit stehenden Kanne eine Tasse Tee ein. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Die Zeiger standen auf 3 Uhr 30. Er schüttelte verwundert den Kopf. Um 3 Uhr 25 hatten sie zum Operieren begonnen. Ungefähr fünf Minuten später war dann der Stromausfall eingetreten. Aber was sollte das mit seiner Armbanduhr zu tun haben? Inzwischen war aber eine ganze Zeit vergangen. Seine Uhr konnte also definitiv nicht mehr stimmen. War die Batterie einfach leer? Merkwürdig war nur, dass sie exakt zu der Zeit stehen geblieben war, als auch der Strom ausfiel. Ein äußerst seltsamer Zufall. Er blickte nochmals gebannt auf den Sekundenzeiger. Er bewegte sich keinen Millimeter.
     
    Breuer überlegte: Es war doch gar nicht so lange her, dass er die Batterie gewechselt hatte? Er konnte sich noch genau daran erinnern, weil er die kleine Schraube, welche die Batteriehalterung sicherte, mit einem alten Skalpell gelöst hatte. Mackens war damals gerade hereingekommen und hatte gefragt, ob er bei der Operation assistieren sollte. Das war ungefähr vor sechs Wochen gewesen. Die letzte Batterie hatte fast zwei Jahre gehalten. Also hatte er entweder eine minderwertige Qualität erhalten oder die Uhr war einfach kaputt. Trotzdem: Komisch, dass sie gerade zu dem Zeitpunkt stehen geblieben war, zu dem auch der Stromausfall die Geräte außer Funktion setzte.
     
    Der arme Kerl den sie gerade auf dem Operationstisch verloren hatten, tat ihm wirklich leid. Natürlich - sie hätten ihm die Hand amputieren müssen, und es wäre für ihn mit Sicherheit eine große Umstellung geworden. Aber er hätte überlebt, daran bestand absolut kein Zweifel. Viele

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