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Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit

Titel: Auszeit - Die groeßte Katastrophe der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Doll
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Elektrik völlig durcheinander bringt“.
     
    Schon wieder dieser Komet! Selbst der Straßendienst führte ihn jetzt schon als Entschuldigung an. Immerhin, auch die Servicewagen hatte es also reihenweise erwischt. Henry war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte, dass immer mehr Autos stotternd den Straßenrand anpeilten und stehen blieben. Erst die teils lautstarken Flüche einiger Pannenopfer brachten ihn wieder richtig in die Gegenwart zurück.
     
    “Scheiß Komet!“
    “Das haben sie jetzt von ihren blöden Raketen!“
    “Wahrscheinlich wieder einmal die Russen!“
    „Das hat bestimmt was mit der Umweltverschmutzung zu tun.“
     
    Das waren ein paar der Äußerungen, die Henry mitbekam. Als er an seinem Wagen angelangt war, sperrte er die Tür nochmals auf, um wenigstens die wichtigsten Unterlagen mitzunehmen. Unterlagen, die er nochmals zu Hause durcharbeiten wollte, weil er morgen vor einem Gremium die Ergebnisse und den Stand seiner Projektarbeit präsentieren sollte. Er blieb ihm nichts anderes übrig, als tatsächlich zu versuchen, per Anhalter den Rest des nach Hause-Wegs zurückzulegen. Er hasste das zwar, denn er war noch nie in seinem Leben per Anhalter gefahren, wusste aber auch keine andere Lösung.
     
    Er packte die wesentlichen Unterlagen in eine Plastikhülle und wollte anschließend den Wagen wieder verlassen. Mehr, um noch einmal den Totalausfall seines Motors bestätigt zu kommen und weniger, um einen letzten Versuch zu wagen, betätigte er fast nebenbei erneut die Zündung. Ein kurzes Durchdrehen - und der Motor sprang an. Henry war sprachlos. Das konnte doch nicht sein! Vorsichtig gab er im Leerlauf etwas Gas. Es war einfach nicht zu glauben. Er wagte kaum zu atmen, vor Angst, lautes Atmen könnte den Motor erschrecken und ihn wieder zum Stottern bringen. Langsam legte er den Gang ein und fuhr wieder auf die rechte Fahrspur. Ganz sachte beschleunigte er. Erst jetzt bemerkte er, dass mittlerweile gut jedes zweite Auto am Straßenrand festlag. Teilweise mussten die Fahrer bereits die Fahrbahn als Parkstreifen mitbenützen, weil die Standspur nicht mehr ausreichte.
     
    Henry konnte nicht besonders schnell fahren, da immer wieder Wagen ausfielen und langsam an die rechte Seite rollten. Einige Auffahrunfälle hatten sich bereits ereignet, so dass die Wagen, die noch intakt waren, kleinere Staus verursachten. Er war froh, als er endlich das Autobahnende erreichte und in die Seitenstraße einbiegen konnte, wo der Verkehr deutlich nachließ. Ohne weitere Probleme traf er schließlich zu Hause ein. Seine Panne hatte ihn gut eine Stunde Zeit gekostet. Dennoch war seine Frau über sein spätes Eintreffen nicht überrascht, da sie ihn ohne- hin erst später erwartet hatte.
     
    “Ein Katastrophentag!“, begrüßte er Anita. “Hast du schon gehört, was auf den Straßen los ist?“
     
    Anita hatte noch nichts gehört. Sie war den ganzen Nachmittag im Garten gewesen und hatte sich dem Kampf gegen das Unkraut in ihren Gemüsebeeten gestellt und deshalb von den vielen liegen gebliebenen Autos nichts mitbekommen. Henry erzählte ihr, was ihm und tausenden anderen passiert war.
     
    “So, so, der Komet soll also schuld sein“, überlegte sie laut. “Ob er auch schuld daran ist, dass unsere Heizung nicht mehr funktioniert?“
     
    “Wieso funktioniert die Heizung nicht mehr?“, wollte Henry wissen.
     
    “Weiß ich auch nicht. Die Kontrolllampe des Brenners zeigt keinerlei Störung an. Aber das Ding geht eben einfach nicht mehr. Seit heute Vormittag schon“.
     
    Dass die Heizung nicht lief, war an sich kein Beinbruch. Die kalte Jahreszeit war bereits vorüber und sie benötigten die Heizung eigentlich nicht mehr. Leider war an die Heizung aber auch die zentrale Warmwasserversorgung gekoppelt. Ein Ausfall bedeutet deshalb, dass im ganzen Haus kein warmes Wasser zur Verfügung stand.
     
    “Dabei sollten heute Abend die Kinder baden!“, jammerte seine Frau.
     
    Henry grinste. Auf der ganzen Welt spielte die Elektrik verrückt, und ihre einzige Sorge war, dass die Kinder heute nicht baden konnten.
     
    “Morgen soll ja alles wieder vorüber sein“, versuchte er sie zu beruhigen.
     
    “Glaubst du daran?“, fragte sie zweifelnd.
     
    Was sollte er ihr antworten. Dass er alle Erklärungen nur als billige Ausreden empfand? Dass er der Meinung war, sämtliche Wissenschaftler der Welt würden die Menschheit bewusst anlügen, nur um ihr Gesicht nicht zu verlieren?
     
    “Wir

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