Autoimmunerkrankungen

ein Impuls aus dem Seelenleib. In der Bewegung wird ein wenig Substanz, z. B. im Gelenk, verbraucht. Dieser Substanzverlust muss durch die aufbauenden Kräfte des Lebensleibes ausgeglichen werden. Herrscht hier kein Gleichgewicht mehr zwischen den abbauenden und aufbauenden Kräften, benötigen wir Ruhe, ansonsten wird das Gelenk nachhaltig geschädigt.
    Die zu stark abbauende Tätigkeit des Seelenleibes kann beispielsweise durch Arsenicum album und Phosphor in homöopathischer Form reguliert werden. Soll die aufbauende Tätigkeit des Lebensleibes angeregt werden, können Levico, Sulfur und Bittermittel zum Einsatz kommen. Das Miteinander von Seelenleib und Lebensleib kann durch Stibium metallicum ausgeglichen werden.
    Der Ausgleich zwischen Seelenleib und Lebensleib kann auch bewusst herbeigeführt werden, z.B. durch eine rhythmische Lebensführung mit genügend Schlaf und regelmäßiger Nahrungsaufnahme. Dazu tragen auch innere Konzentrationsübungen und Meditationen genauso wie Entspannungsübungen, Yoga oder Heileurythmie bei.
    In einer Langzeitstudie, die wir gemeinsam mit anderen Zentren zur Frühform der rheumatoiden Arthritis durchgeführt haben, fand sich eine erschreckend hohe Anzahl an betroffenen Frauen, die in der Kindheit oder Jugend sexuelle Übergriffe oder gar einen Missbrauch erlebt hatten. Wir wissen heute, dass solche und andere schockartige, unverdaute Ereignisse wie der Verlust eines nahen Angehörigen einen erheblichen Einfluss auf das Immunsystem haben.
    wichtig
    Wenn Sie ein schockartiges Erlebnis in Ihrer Vergangenheit vermuten, sollten Sie sich zu einer Traumatherapie entschließen.
    Auch regelmäßige Bewegung und eine Ernährung, die das Stoffwechselsystem nicht zu sehr belastet und nicht zu einseitig ist, können ausgleichend wirken (s. → Seite 134 ). Eine skandinavische Untersuchung zeigte, dass eine mediterrane Kost (wenig tierisches Eiweiß, mehr Fisch als Fleisch, viel Gemüse und Obst) die entzündliche Aktivität der rheumatoiden Arthritis reduziert. Gerade im akuten Schub ist das Saftfasten mit Gemüsesäften (Karotten, Rote Bete, Sellerie) sehr wirkungsvoll. Das zeigt sich insbesondere bei übergewichtigen Patienten.
    Oft zeigt sich eine Schwäche in der Leberfunktion, die sich in keinen Laborwerten widerspiegelt, wohl aber im Befinden, z. B. durch Kraftlosigkeit und Müdigkeit, sowie im seelischen Verhalten, Vorgenommenes nicht in die Tat umsetzen zu können. Aber durch die Behandlung mit Hepatodoron oder Cichorium Stanno cultum einschließlich einer Behandlung des Stoffwechsels mit Bittermitteln wie Gentiana lutea ergibt sich eine deutliche Besserung der Symptomatik, weil sich die aufbauenden Kräfte des Lebensleibs erholen.
    Im eigentlichen Krankheitsgeschehen der rheumatoiden Arthritis verfolgt die Ganzheitsmedizin verschiedene Ansätze. Phosphor als D5 hilft, die abbauende und zerstörende Tätigkeit des Seelenleibs zu regulieren. Müdigkeit, Konzentrationsschwäche und Schmerzen bessern sich. Äußerlich angewendet sorgt das Phosphoröl (0,1 %) im chronisch verhärtenden Stadium für eine bessere Durchwärmung. Im akut entzündlichen Schub ist es deshalb nicht sinnvoll.
    Homöopathisch aufbereiteter Quarz kann ebenfalls die abbauende Tätigkeit des Seelenleibs und damit die chronischen Entzündungsprozesse begrenzen (Quarz D30). In niedriger Potenz (D4) regt er zu neuen Gestaltungsprozessen an. Ein weiteres wichtiges Arzneimittel aus dem Mineralreich ist das Eisen. Es hat im menschlichen Organismus eine wichtige Aufgabe bei der Blutbildung und in der Atmung. Bei der zu stark abbauenden Tätigkeit im Bewegungssystem (Gelenke) kannes als Pyrit D2 (Eisensulfid) eingenommen werden.
    Ist mehr die Umgebung der Gelenke betroffen, z.B. die Sehnen, oder wollen Sie verstärkt auf den Knorpelaufbau eingewirken, ist Stannum (Zinn) ein wichtiges Arzneimittel, beispielsweise als Stannum metallicum D3. Auch Salbenauflagen oder Einreibungen der betroffenen Gelenke mit Stannum metallicum 0,4 % Salbe kommen in Betracht. Sehr bewährt bei Schmerzen im Gelenkbereich, insbesondere auch in der muskulären Umgebung, haben sich intravenöse Injektionen mit Solum Inject.
    Levico, ein oberitalienisches Quellwasser, regt die aufbauenden Kräfte an und ist daher gerade bei Menschen, die müde und erschöpft sind, hilfreich. Equisetum arvense, der Schachtelhalm, bringt als sehr kieselhaltige Pflanze neue Gestaltungskräfte an die chronisch entzündeten Gelenke und unterstützt die aufbauenden Kräfte